30.07.2017: Tábor - Kutná Hora - Wünderlich

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30.07.2017: Tábor - Kutná Hora
Warm, wärmer, heiß - und laut Wetterbericht ist kein Ende in Sicht. Bei Temperaturen von 30 Grad waren die zahlreichen Anstiege auf der heutigen Etappe subjektiv gleich ein klein wenig steiler. Der Getränkeverbrauch ist deutlich höher als noch vor ein paar Tagen und die Flüssigkeit wird zum großen Teil gleich wieder ausgeschwitzt.

Aber der Reihe nach: Nach einem guten Hotelfrühstück verlassen wir abwärts über Kopfstein scheppernd die Altstadt von Tábor, fahren ein Stück entlang des Jordán-Sees (welcher 1492 als Wasserreservoir angelegt wurde), kommen vorbei an den Vorbereitungen für ein Amateur-Sportevent und verlassen dann Tábor auf einer winzigen Straße. Im stetigen Bergauf- und Bergab geht es durch schattigen Wald, goldene Weizenfelder und kleine Ortschaften. Spannendes Intermezzo ist eine für Autos gesperrte Brückenbaustelle - zum Glück kommt man mit etwas Geschick als Radler gut herum.

In Vlašim, nach gut 40 Kilometern plündern wir die Getränkevorräte eines Supermarks und fahren dann weiter. Bis nach Ceský Šternberk mit seiner bekannten Burg geht es noch zweimal gut bergauf und dann rasant bergab. Denn die Burg liegt, im Gegensatz zu einigen Festungen an denen wir in den vergangenen Tagen vorbeigekommen sind, nicht auf einem Berg, sondern im Tal, am Flüsschen Sázava. Wir schauen uns die Burg nur kurz von der Straße aus an und konzentrieren uns dann auf die weitere Strecke: der folgende Anstieg ist der längste des heutigen Tages und in der Folge freut sich ein kleiner Biergarten in der Ortschaft Uhlírské Janovice über unseren Besuch und ausgiebigen Konsum von Erfrischungsgetränken.

Bis zu unserem Tagesziel, Kutná Hora, ist es nicht mehr weit. Die Ursprünge dieser Stadt gehen bis auf das 12te Jahrhundert zurück. Zu Wohlstand kam man durch den Silberbergbau, später litt die Stadt sehr unter den Zerstörungen der Hussitenkriege. Heute ist die Altstadt von Kutná Hora ein UNESCO-Weltkulturerbe. Über kleine Straßen steil bergab, einen abenteuerlichen Betonplattenweg und schiebend entlang einer Straßenbaustelle erreichen wir unsere Pension, direkt neben dem bekannten Dom der heiligen Barbara.

Wir laden zunächst allerdings nur unser Gepäck ab und fahren weiter in den Stadtteil Sedlec, wo wir die beeindruckende Klosterkirche Mariä Himmelfahrt anschauen (auch ein Weltkulturerbe) sowie das nahegelegene Ossarium. Letzteres erscheint auf den ersten Blick eine sehr morbide Einrichtung zu sein (interessanterweise sind hier auch deutlich mehr Touristen unterwegs als in der Klosterkirche), es ist aber auch eine gute Erinnerung daran, das Leben zu nehmen wie es ist und es zu genießen.

Abendessen gibt es im sehr guten Restaurant unserer Pension. Als wir den netten Kellner und Rezeptionisten fragen, wo er denn sein perfektes Englisch gelernt hat, bekommen wir die interessante Antwort, dass seine Englischlehrer allesamt sehr schlecht waren, aber der Konsum von Online-Computerspielen und Fernsehsendungen im Originalton sehr hilfreich war. Beeindruckend. Nach dem Abendessen machen wir noch einen ausgiebigen Abendspaziergang um den Barbara-Dom und die dazugehörige Klosteranlage.

Morgen haben wir unseren ersten Ruhetag.

Tageskilometer: 97.6 km, Gesamtstrecke: 502 km


Allee bei Hlasivo


Burg von Ceský Šternberk


Das Dach vom Dom der Heiligen Barbara von Kutná Hora spitzt über die Felder


Knochen-Kronleuchter im Sedletz-Ossuarium

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