17.08.2017: Riga - Wünderlich

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17.08.2017: Riga
Unseren dritten Ruhetag lassen wir ruhig angehen und schlafen erstmal ein wenig länger aus als üblich. Nach dem (exzellenten) Hotelfrühstück machen wir uns auf, die Innenstadt von Riga sowie einige angrenzende Stadtteile ausgiebig zu Fuß zu erkunden. Unser erster Weg führt uns zur Petrikirche mit ihrem fast 79 Meter hohen Turm. Das Gebäude wird nicht mehr als Kirche genutzt, was den Blick vom Turm auf die Umgebung nicht weniger eindrucksvoll macht. Vor der Kirche steht - ein Geschenk der Partnerstadt Bremen - eine Bronzeskulptur der Bremer Stadtmusikanten. Ein sehr beliebtes Fotomotiv.

Am Rathausplatz sehen wir das sehr schöne und alt aussehende Schwarzhäupterhaus, welches allerdings eine Kopie ist: das Original von 1334 wurde bei der Einnahme von Riga durch deutsche Truppen 1941 komplett zerstört und erst ab 1993 wieder aufgebaut.

Der Dom von Riga ist die größte Kirche in den baltischen Ländern, war ursprünglich eine katholische Kirche, ist heute aber protestantisch. Sehr schön finden wir den Einblick, den die gerade laufenden Renovierungsarbeiten in den Aufbau der Orgel ermöglichen und den Innenhof mit Kreuzgang. Im Kreuzgang sind jede Menge historische Gegenstände aus der Stadtgeschichte ausgestellt. Interessant, dass selbst nachdem Riga 1710 russisch wurde, relativ selbstverständlich die deutsche Sprache verwendet wurde - wie an zahlreichen historischen Inschriften deutlich wird.

Die Gebäude der Gilden werden besonders interessant durch das nebenan befindliche Katzenhaus von 1909. Als der Bauherr dieses Hauses nicht in die Große Gilde aufgenommen wurde, ließ er auf dem Dach zwei Katzenstatuen anbringen, die dem Gildengebäude ihren Allerwertesten entgegenstreckten. Das sorgte für einen handfesten Skandal. Nachdem später die Gildenmitgliedschaft doch ermöglicht wurde, wurden die Katzen umgedreht. Heute kann man in allen Souveniershops jede Menge Kruscht in Form dieser Katzen kaufen.

In weiteren Verlauf des Spaziergangs durch die Altstadt sehen wir die alte Börse, viele schöne Plätze und alte Häuser, eine orthodoxe Kirche, das alte Stadtschloss, ein kleines altes Stadttor und noch viele interessante Dinge mehr. Insgesamt hat sich der positive erste Eindruck bestätigt, auch weil diese Stadt nicht so schlimm überlaufen ist, wie beispielsweise Prag oder Krakau.

Außerhalb der zentralen Altstadt schauen wir uns ein Viertel mit vielen schönen Jugendstilhäusern an - für (ehemalige) Schwabinger generell nichts Neues - aber die Häuser hier in Riga sind doch einfach Spur größer und prächtiger, als alles was wir aus München kennen. Im benachbarten Kronvalda-Park finden wir eine überdimensionale glänzende Schneckenstatue sowie eine noch viel größere Statue eines Astronauten mit Affenkopf, die an alle im Weltall umgekommenen Versuchstiere gedenken soll. Interessant.

Zum Abschluss besuchen wir noch den östlich der Altstadt gelegenen Zentralmarkt sowie das nebenan befindliche Speicherviertel. Die Markthallen - Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts aus den Überresten einer Luftschiffhalle entstanden - enhalten eine wunderbar wuselnde Ansammlung von thematisch geordneten Marktständen. Von frischen Fischen über Litergläser Honig, Fleisch, Gemüse, Pilzen, Käse bis zu Waldbeeren ist hier alles zu bekommen, was gut schmeckt. Das Speicherviertel wurde in den vergangenen Jahren zum Kreativviertel aufgemöbelt. In den gut hergerichteten alten Backsteingebäuden gibt es eine Galerie, ein Theater und einen Konzertsaal.

Nach einem kurzen Besuch im Pool unseres Hotels suchen (und finden) wir uns noch ein Abendessen.


Ausblick vom Turm der Petrikirche


Jugendstilfassade


Im Kreuzgang des Doms


In den Markthallen

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