19.08.2017: Svetciems - Pärnu - Wünderlich

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19.08.2017: Svetciems - Pärnu
Der Campingplatz auf dem wir übernachtet haben, beherbergt außer uns heute Nacht auch noch eine geschlossene Gesellschaft von ca. 60 finnischen Motorradfahrern. Wir können erst frühstücken, wenn diese fertig sind. Damit ist so gegen zehn Uhr zu rechnen. Das ist uns dann doch zu spät. Wir beschließen unser Frühstück bis Ainaži aufzuschieben.

Wir fahren auf dem gleichen Waldweg weiter nach Norden, auf dem wir gestern von Süden gekommen sind. Die ersten Kilometer entpuppen sich als schlimme Tiefsandpiste, so dass wir nur sehr langsam voran kommen. Erst bei Salacgriva stoßen wir wieder auf Asphalt und kurz darauf wieder auf die A1, der wir nun weiter folgen. Gegenüber gestern ist der Verkehr viel schwächer und das Fahren ist durchaus angenehm.

Bei Ainaži verlassen wir die Schnellstraße wieder. Am Ortseingang kehren wir auf ein Frühstück ein. Dann fahren wir die Hauptstraße des Ortes entlang. Etwas unvermittelt taucht plötzlich hinter einer Kurve die Grenze auf und unversehens sind wir in Estland. Das erste, was auffällt, ist, dass wir die Schilder an der Straße noch weniger verstehen: während Lettisch eine slawische Sprache mit sehr vielen deutschen Lehnwörtern ist, ist Estnisch eine finnougristische Sprache, ähnlich dem Finnischen, mit ebensolchen Doppelvokalen und vielen Ä und Ö.

Das zweite, was auffällt, ist die andere Siedlungsstruktur: zu beiden Seiten der Straße ist ein Waldstreifen, dahinter oder später im Wald sind immer wieder Häuser zu erkennen. Von Zeit zu Zeit geht auf den ersten Blick mitten im Wald eine Einfahrt von der Straße ab, meistens mit Briefkasten, häufig auch mit bunt bepflanztem Blumenkübel. Wenn die Häuser doch mal näher an der Straße stehen, so fallen uns in den Gärten oft Hobbit-Höhlen-artige Erdhügel mit Tür und Kamin auf. Wir kommen zu dem Schluss, dass es sich dabei um Saunen handeln muss. - Die Esten haben halt nicht nur die Sprache mit den Finnen gemeinsam.

In Häädemeeste machen wir am dortigen Supermarkt noch eine letzte Getränkepause, bevor wir wieder auf die Schnellstraße müssen. Dabei treffen wir auf einen Fernradler mit niederländischem Akzent, der aus der Gegenrichtung kommt. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass er plant in eineinhalb Jahren vom Nordkap bis nach Südafrika zu fahren. - Respekt.

Kurz darauf fahren wir wieder auf die Europastraße E67. Sie hat hier nun die Nummer 4, ansonsten ist sie nicht viel anders als 30 Kilometer weiter südlich, wo wir sie zuletzt verlassen haben: immer noch ein relativ breiter Seitenstreifen und immer noch relativ wenig Verkehr. Auf dieser fahren wir nun ohne weitere Zwischenfälle durch sanft gewellte Kiefernwälder bis Pärnu.

Die Außenbezirke von Pärnu bestehen aus Plattenbauten doch je mehr wir uns dem Zentrum nähern, desto mehr schöne Holzhäuser gibt es. Wir checken im Hotel ein und machen uns frisch. Dann machen wir einen Spaziergang durch die schöne Innenstadt und zum Strand, wo gerade eine Vorrunde zur Beachvolleyball-Jugend-Europameisterschaft ausgetragen wird.

Tageskilometer: 88.5 km, Gesamtstrecke: 2233 km


Mühsames Vorankommen im Wald bei Svetciems


Häuschen in Kabli


Am Strand von Pärnu


In der Altstadt von Pärnu

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