16.08.2017: Kandava - Riga - Wünderlich

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16.08.2017: Kandava - Riga
Nach dem Frühstück muss erst einmal jemand gefunden werden, der den Abstellraum aufsperrt, in dem unsere Räder geschlafen haben. Nachdem dies vollbracht ist, fahren wir ein Stück auf der P130 nach Nordwesten, bis diese auf die A10 Richtung Riga trifft. Dieser folgen wir ein Stück weit, sind aber recht froh, als wir kurz hinter Pure wieder auf kleinere Sträßchen abbiegen können. Denn auf dieser Schnellstraße herrscht recht viel Verkehr, und wenn auch die meisten Autofahrer recht rücksichtsvoll mit Radlern umgehen, so ist es dennoch anstrengend, wenn einen beispielsweise hintereinander im Sekundentakt mehrere 25-Tonner überholen.

Also geht es auf kleineren Straßen weiter, ein wenig wellig in Richtung Tukums. Interessant, dass es hier - wie schon gestern beobachtet - eine Art Aufteilung von Vegetationszonen gibt: zuerst fahren wir durch eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Landschaft, aber sobald wir nur einige zehn Höhenmeter gewonnen haben, sind wir in dichten und schönen Nadelwald unterwegs.

Nach Tukums führt uns eine - soweit in diesem doch recht flachen Land möglich - rasante Abfahrt. Kurz hinter der Ortschaft haben wir die Wahl, auf der V1449 zu bleiben, um möglichst bald bei Klapkalnciems auf die Küstenstraße P128 zu kommen. Oder – und hierfür entscheiden wir uns - auf der V1483 und V1472 durch den Kemeri-Nationalpark zu fahren, der vor allem für Wasservögel bekannt ist, aber auch Otter und eine seltene Schneckenart soll es hier geben. Unsere Straße führt zunächst lange durch dichten Wald und ist mit dem Fahrrad nicht angenehm zu fahren: immer wieder Waschbrett und Tiefsand. Zweimal überqueren vor uns kleine schwarze Tiere die Straße, aber so weit entfernt, dass wir bei dem Gerumpel nicht erkennen können, um was genau es sich handelt. Eine erstaunlich fette Raupe beobachten wir auch. So oder so ist das eine der schönsten Teilstrecken heute, spätestens, als wir an den großen Seen des Parks vorbeikommen. Hier sehen wir im See stehend und fliegend viele Reiher.

Bei Lapmežciems kommen wir nacheinander auf Asphalt und auf die P128, der wir Richtung Riga folgen. Zunächst müssen wir auf der Straße fahren, können bald aber auf sehr gute Radwege ausweichen. Diese führen (von wenigen Ausnahmen abgesehen) zunächst entlang der Straße, später auch abseits davon, durch den Wald oder entlang einer Bahnlinie, näher an Riga heran. In Jurmala treffen wir zwei Fernradfahrer aus Bayern, die auch Richtung Riga unterwegs sind. Die beiden sind zwar „nur“ von Danzig aus hierher gefahren, dabei aber der Route des Eurovelo 13 gefolgt, der hinter Kaliningrad und Pavilosta - im Gegensatz zu unserer Route - an der Küste bleibt und so einige Kilometer mehr macht. Sicherlich auch eine tolle Tour.

Nach Riga hinein zu radeln, gestaltet sich erstaunlich unproblematisch. Selbst als wir (überraschend nah der Innenstadt) urbanes Gebiet erreichen, gibt es durchgehend perfekte Radwege. Der erste Eindruck von dieser Stadt ist also ein guter. Das bestätigt sich auch, als wir die Brücke über die Daugava überqueren und in die Altstadt rollen. Diese steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und das merkt man: hinter jeder Ecke sehen wir weitere schön restaurierte alte Gebäude. Wir freuen uns schon sehr auf unseren morgigen Ruhetag hier.

Nach dem Einchecken im Hotel gönnen wir unseren Muskeln einen Besuch im hoteleigenen Spa und schauen und dann noch kurz in der Altstadt um.

Tageskilometer: 97.2 km, Gesamtstrecke: 2026 km


Landstraße bei Tukums


Seen im Kemeri-Nationalpark


Erster Blick auf die Altstadt von Riga


Johanneskirche in Riga

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