20.08.2017: Pärnu - Tallinn - Wünderlich

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20.08.2017: Pärnu – Tallinn
Unser heutiges Tagesziel ist Tallinn. Wir haben uns im Vorfeld für die Fahrt dorthin eine etwa 140 km lange Strecke abseits der Schnellstraße rausgesucht. Gestern haben wir beim Betrachen der in der lokalen Touri-Info aufgehängten Karten festgestellt, dass im ersten Teil dieser Strecke viel Schotter dabei ist - wie wir erfahren haben, kann so etwas hier wegen Sand oder Waschbrett extrem zeitraubend sein. Bei einer sowieso schon recht langen Etappe ist uns das zu riskant. Alternative wäre die Schnellstraße 4, exakt 129 km lang, aber im Verlauf der letzten Kilometer nach Tallinn autobahnähnlich ausgebaut und sicher nicht angenehm zu fahren.

Spontan erarbeiten wir einen Kompromiss zwischen den beiden Routenalternativen, wodurch sich der Tag in zwei grundlegend unterschiedliche Teile aufspaltet: die ersten 88 km, bis zur winzigen Ortschaft Kernu, fahren wir auf der Schnellstraße. Zu Beginn hält sich der Verkehr noch sehr in Grenzen, was wir darauf zurückführen, dass Sonntag ist. Es lag aber wohl eher an der Uhrzeit, denn im Verlauf der Stunden nimmt der Verkehr doch sehr zu. Es sind auch viele LKW unterwegs - aber der Seitenstreifen hat eine annehmbare Breite, fast alle Aufofahrer sind sehr höflich und wir fühlen uns fast immer sicher. Die Landschaft wechselt zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und skandinavisch wirkendem Nadelwald. Wir kommen gut voran, haben teilweise auch guten Rückenwind. Bei Kernu wollen wir eine Pause an der dortigen Raststätte einlegen. Leider hat diese momentan aber Sommerferien, so dass wir uns mit unseren eigenen Vorräten stärken.

Nun verlassen wir die mittlerweile sehr volle Straße 4 und auf einmal wird alles viel gemütlicher. Wir sind auf kleinen Nebenstraßen unterwegs, später auf dem sehr guten lokalen Radweg Nummer 13, der bis nach Tallin führt. Hier kann man auch mal anhalten, um sich ein schönes Holzhaus oder einen auf einer Wiese stolzierenden Storch anzuschauen, ohne darauf aufpassen zu müssen, nicht als Kühlerfigur eines polnischen Trucks zu enden. Wir fahren nach Hageri und von dort aus Richtung Norden nach Saku, wo seit 1820 das gleichnamige mittlerweile bekannteste und beliebteste Bier Estlands hergestellt wird. Hier machen wir eine weitere Pause an einem Supermarkt. Der Durst wird aber alkoholfrei gestillt, der Test des lokalen Produkts muss bis zum Abend warten (Ergebnis: nicht schlecht).

Der Radweg führt sehr gut bis ins Stadtgebiet, vorbei an einer Wasserskianlage und einem Frisbeegolfplatz. Näher am Innenstadtbereich sind wir entweder auf der Fahrbahn oder dem Gehweg unterwegs, was aber auch immer sehr gut geht. Tallin begrüßt uns deutlich urbaner als Riga, was daran liegen mag, dass wir nun entlang einer der Haupteinfallstraßen unterwegs sind. Sehr schnell erreichen wir die sehr mittelalterlich wirkende Altstadt. Sehr nett der Anbieter von Fahrradrikscha-Touren, der uns anspricht, ob wir eine Fahrt mit ihm machen wollen. Und unsere eigenen Räder hängen wir hinten dran?

Unser Hotel ist im sehr schön hergerichteten alten Gebäude des historischen Telegrafenamtes untergebracht. Nach dem Einchecken machen wir einen kurzen Stadtbummel und essen dann in einem edlen Mittelalterlokal zu Abend. Morgen haben wir hier einen Ruhetag.

Tageskilometer: 132.2 km, Gesamtstrecke: 2365 km


Elch-Warnschild an der Schnellstraße 4


Holzhäuser bei Pihali


In den Außenbezirken von Tallinn


Auf der Stadtmauer von Tallinn

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