26.08.2017: St. Petersburg - Wünderlich

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26.08.2017: St. Petersburg
Unseren zweiten Tag St. Petersburg beginnen wir mit einem Ausflug nach Schloss Peterhof, der Sommerresidenz der Zaren. Das Wetter zeigt sich wie normalerweise im April üblich: starke Regenschauer wechseln sich ab mit schönstem blauen Himmel. Die Strecke zwischen St. Petersburg und Peterhof kann man mit dem Auto zurücklegen oder den ÖPNV nehmen (U-Bahn und Bus), ganz Verrückte könnten sogar das Rad nehmen (als wir vor zwei Tagen in die Stadt geschwommen sind, sind wir nur ein paar Kilometer vom Schloss entfernt vorbei gekommen). Die stilvollste Methode ist allerdings das Tragflügelboot, welches mehr oder weniger direkt vor unserem Hotel ablegt und in etwas mehr als einer halben Stunde Peterhof erreicht. Wir wollen das erste Boot um zehn Uhr nehmen und stehen rechtzeitig davor am Ticketschalter. Wollen dort den Fahrpreis mit 1000-Rubel-Scheinen bezahlen (das entspricht grob umgerechnet zwischen 12 und 13 Euro). Dafür wäre kein Wechselgeld da - ob wir stattdessen mit Kreditkarte bezahlen wollen? Nein, das wollen wir nicht und nachdem wir das so verdeutlicht haben, wird dann doch erstaunlich schnell Wechselgeld organisiert. Komische Servicementalität.

Die Fahrt bzw. der Flug verläuft abwechslungsreich aus den Innenstadtbereich in die Außenbezirke mit schicken (und sicherlich sehr teuren) neuen Appartementblocks, dem erst dieses Jahr fertiggestellten neuen Fußballstadion und der Baustelle des Lakhta Centers, des zukünftig mit 462 Metern höchsten Wolkenkratzers Europas. Dann fahren wir aufs offenere Meer, am Horizont ist aber noch die goldene Kuppel des Marine-Doms von Kronstadt zu sehen.

Peterhof ist sehr von Touristen überlaufen, selbst bei so mittelmäßigem Wetter wie heute. Das merken wir am Ticketschalter aber später auch auf dem Schlossgelände selber. Zum Glück verteilen so die Massen über das weitläufige Gelände, mal abgesehen von so bekannten Orten wie der berühmten großen Kaskade. Das Gelände teilt sich auf in den großen Unteren Park, den deutlich kleineren Oberen Garten und dem eigentlichen Schloss selber. Zudem noch in insgesamt 35 Museen, die über das Gelände verteilt sind (das sind dann teilweise so kleine und profane Dinge wie zwei Volieren). Wir beschränken uns auf den Unteren Park, welcher neben der schon erwähnten extrem prunkvollen großen Kaskade (direkt am Schloss) noch viele andere schöne Springbrunnen, Teiche und kleinere Gebäude (sehr gut gefällt uns beispielsweise die Orangerie) zu bieten hat. Wir sind mehrere Stunden unterwegs - immer wieder machen wir Pausen, um uns vor einem Regenguss in Sicherheit zu bringen oder eines der zahlreichen Eichhörnchen zu bewundern, die durch den Park hüpfen und sich gar nicht scheu zeigen.

Zurück in die Stadt nehmen wir wieder das Tragflügelboot und dort angekommen machen wir noch etwas Sightseeing zu Fuß, heute nördlich der Newa. Höhepunkte sind das allererste Haus der Stadt (1703 für den Zaren Peter I. errichtet), das Kriegsschiff Aurora (welches während der Oktoberrevolution 1917 hier in St. Petersburg mit seinen Kanonen das Signal für die Erstürmung des Winterpalastes durch die Revolutionäre gab) sowie die auf der Haseninsel befindliche Peter-und-Paul-Festung (hier befinden sich die Gräber der Zaren) mit der gleichnamigen Kirche.

Zum Abschluss schauen wir uns die Gebäude um die Börse herum an und statten dem in der Nähe befindlichen einzigen uns bekannten wirklich innenstadnahen Fahrradladen einen Besuch ab. Wir brauchen noch etwas Material, um unsere Räder flugzeugtauglich zu machen. Wir tragen unser Anliegen vor, aber der Verkäufer lehnt ab - er habe keine großen Kartons da. Wir haben da aber schon den Müll mit schönen Pappstreifen und viel Luftpolsterfolie entdeckt. Große Kartons für die kompletten Räder wollten wir sowieso nicht - und verlassen kurz darauf dankbar und gut bepackt den Laden wieder.

Zurück am Hotel beginnt ein lustiges Rad-Einpacken, das Taxi für morgen früh will bestellt werden und Aeroflot besteht doch tatsächlich darauf, dass wir mit ausgedruckten Bordkarten vorbei kommen - bei letzteren beiden Punkten helfen uns die netten Damen an der Hotelrezeption.

Nachdem alles erledigt und organisiert ist, gibt es noch ein richtig gutes Abendessen in einem edlen Lokal mehr oder weniger direkt an der Admiralität.


Die Große Kaskade in Peterhof


Aussicht von einer der Terrassen im Park von Peterhof


Blick über die Neva auf Winterpalast und Isaakskathedrale


Die Peter-und-Paul-Kirche

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