04.08.2017: Ruda Sułowska - Powidz - Wünderlich

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04.08.2017: Ruda Sulowska - Powidz
Was für ein Tag. Dass die Etappe aufgrund der kurzfristig verschobenen Übernachtung länger wird, war klar. Und rein von der Kilometeranzahl war heutige Tag immer noch OK - so etwas haben wir in Müchchen (bzw. der Umgebung von München) auch schon gemacht. Heute kamen allerdings einige hauptsächlich psychologisch unerfreuliche Nebenerscheinungen dazu: zum einen quittierte Katharinas rechtes Knie - seit Kutna Hora leicht am Zwicken - den ersten kleinen Gegenanstieg mit einem stechenden Schmerz. Zusätzliche Pausen werden eingelegt zum ibuProfen-Schlucken und Bandage anlegen (die Bandage war eigentlich für Dirks Knie gekauft worden – dem es inzwischen prächtig geht), wir fahren auch etwas langsamer und machen uns generell Sorgen, ob dies der Anfang vom Ende unserer Tour sein könnte. Etwas später, wir sind mal wieder leicht amüsiert, welche prähistorischen holprigen Kopfsteinpflastertrassen in unserem Kartenmaterial als befestigte Straße (eigentlich ja gar nicht so unkorrekt) bezeichnet werden, macht es ein lautes Zischgeräusch und Dirks Hinterrad verliert auf einmal alle Luft. Die Befürchtung, dass der Mantel aufgeschlitzt ist, bestätigt sich aber zum Glück nicht. Und noch später, wir schauen uns gerade in der Nähe von Smielow den schönen Palast an, in dem sich ein Museum zum polnischen Nationaldicher Adam Mickiewicz befindet, stürzt unser Navigerät ab. Batterien raus und wieder rein hat zur Folge, dass es beim Hochfahren hängen bleibt. Toll. Wir haben zwar Backups der Karten und der Routenvorschläge, diese lassen sich aber nicht so bequem an den Lenker schnallen. Zum Glück startet das Garmin beim zweiten Versuch wieder.

Der Tag hatte aber auch schöne Momente (und vorweg: dem Knie geht es wieder einigermaßen gut, immerhin so gut, dass wir morgen weiterfahren können). Ganz in der Früh verlassen wir die Gegend der Miliczer Seen wieder und machen dabei viele schöne Tiersichtungen – hauptsächlich Störche und Reiher, aber auch eine pelzige Raupe, die die Straße überquert. Über Dubin und Kobylin geht es nach Norden, Richtung Jarocin. Schöne Alleen wechseln sich ab mit größeren Straßen, den erwähnten schlimmen Kopfsteinpflasterstrecken und noch schlimmeren Tiefsandwegen. Die Gegend ist intensiv landwirtschaftlich genutzt (auch beim Reifenflicken werden wir von mehreren Treckern mit neugierigen Fahrern überholt). In Jarocin gibt es ein Mittagessen, danach geht es gut bergab (zum ersten Mal heute) wieder aus der Stadt. Hier sehen wir – wie schon gestern – eines der zahlreichen Autobahnneubauprojekte in Polen. Beeindruckend. Bei Pogorzelica überqueren wir auf einer winzigen Pendelfähre den Fluss Warthe. Auf mehr oder weniger guten Straßen geht es nach Strzalkowo. Um den nördlich davon gelegenen Militärflughafen geht es auf einer interessanten Betonplattenstraße (es rumpelt zwar ziemlich, aber man hört auch sehr gut, wenn sich ein Auto nähert). Bei Powidz kommen wir an den Powidzkie-See, einen von insgesamt 17 postglazialen Seen der Gegend, allesamt ein Paradies für Vogelfreunde. Nun haben wir unser Ziel fast erreicht, müssen uns nur noch ein paar hundert Meter durch tiefen Sand quälen. Falls der nette Fahrer des BMW mit Münchener Kennzeichen, der uns dabei überholt hat, das hier liest: im tiefen Sand schlingernde und rutschende Fahrräder mit hohem Geschwindigkeitsüberschuss und 10 cm Abstand zu überholen, ist gemeingefährlich.

Unser Hotel ist eine ziemlich edle Anlage direkt am See - auch das sehr leckere (und für polnische Verhältnisse recht teure) Abendessen gibt es mit Seeblick. Sehr schön.

Tageskilometer: 147.9 km, Gesamtstrecke: 948 km


Blick auf Jutrosin


Reifenpanne


Fähre über die Warthe bei Pogorzelica


Abendstimmung am Powidzkie-See

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