29.07.2017: Budweis - Tábor - Wünderlich

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29.07.2017: Budweis - Tábor
Als wir heute Morgen den Frühstücksraum betreten, fragen wir uns kurzzeitig, ob wir überhaupt noch in Mitteleuropa sind oder über Nacht heimlich nach Shanghai oder Hongkong versetzt wurden: Der ganze Saal ist voll mit Chinesen, zum größten Teil wohl Mitglieder einer Reisegruppe, die mit der Effizienz eines Heuschreckenschwarms über das Büfett herfallen. Unser eigenes Frühstück halten wir daher eher kurz.

Wieder auf dem Fahrrad verlassen wir sehr schnell den Innenstadtbereich und fahren zunächst entlang der Moldau weiter. Der Radweg verläuft zunächst entlang des Flussufers, durchquert dann ein, zwei hübsche Dörfchen und führt dann durch eine eindrucksvolle Eichenallee vorbei an einigen Seen bis nach Hluboká nad Vltavou.

Das dortige Schloss ist unser erstes Zwischenziel für heute. Wir müssen zunächst noch die Räder den extrem steilen Berg hinauf schieben (sind dabei aber noch schneller als die meisten Fußgänger hier). Im Schloss bekommen wir eine der ersten Führungen des Tages, leider auf Tschechisch (bis zur ersten deutschsprachigen Führung wollen wir nicht warten) aber wir bekommen eine englische Beschreibung der Räume zum Mitlesen. Wie wir schon letztes Jahr in der Slowakei gesehen haben, hatte der österreichische Adel des 19. Jahrhunderts zu viel Zeit und Geld übrig, so dass sie das gesamte K&K-Gebiet mit Mini-Neuschwansteins zugepflastert haben. Dieses Schloss hier stammt von der Familie Schwarzenstein, die auch für das Palais in Wien bekannt ist (und für die Leistungen eines ihrer Vorfahren in den Türkenkriegen).

Nach der Führung erklimmen wir noch den Burgturm und genießen die schöne Aussicht auch auf unsere Route zurück und nach vorne. Bei letzterem wird aber auch klar, dass alles andere als eine Flachlandetappe vor uns liegt, reiht sich in Richtung Norden doch Hügel an Hügel. Wir lassen uns nicht entmutigen und strampeln bald den ersten 12%-Anstieg hinauf. Diesem folgt ein lustiges ständiges Auf- und Ab, abwechselnd durch dichten Wald und über offene Felder, auch immer wieder durch kleine Dörfchen.

Nach einer längeren Abfahrt glauben wir schon, das Hügelland für heute hinter uns gelassen zu haben, wirkt die Landschaft doch hier deutlich flacher. Tja, flacher vielleicht, doch die Straße nimmt immer noch jede sich bietende Bodenwelle mit. Langsam macht sich auch das heute deutlich wärmere Wetter bemerkbar: ein kühles Getränk das wäre jetzt etwas. Im nächsten Dorf soll es einen Coop geben... Gibt es auch. Doch in Tschechien, dem Land der liberalen Öffnungszeiten, schließen die Supermärkte auf dem Land Samstags um 11 am Vormittag.

Also weiterstrampeln. Endlich liegt Tábor, unser Ziel für heute, vor uns. Nur noch ins Tal der Luznice durchqueren - und auf der anderen Seite den Berg erklimmen (warum liegen Festungsstädte nur immer auf Bergen!). Wir beziehen unser schönes Hotel, machen uns frisch und begeben uns dann auf einen Spaziergang durch das schöne Städtchen.

Tageskilometer: 73.0, Gesamtstrecke: 404 km


Ausblick vom Turm von Schloss Hluboká nad Vltavou


Kirche von Svinky


Erster Blick auf Tábor


Rathausturm von Tábor

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