01.08.2017: Kutná Hora - Trutnov - Wünderlich

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01.08.2017: Kutná Hora - Trutnov
Wir melden die Operation Backofenflucht (Definition dazu: siehe Ende des gestrigen Berichts) als geglückt und abgeschlossen. Als Resultat kennen wir nun alle Potravinys (kleine Supermärkte) zwischen Kutná Hora und Trutnov sowie welche gekühlten alkoholfreien Getränke dort verkauft werden. Befinden uns aber auch gut 100 Kilometer weiter nördlich in einer schönen Mittelgebirgsgegend, in der die Temperaturen zwar immer noch sommerlich sind, aber halt nur bei maximal 30 bis 31 Grad liegen.

Aber der Reihe nach: nach dem (mittelprächtigen) Pensionsfrühstück rumpeln wir ein letztes Mal durch die Altstadt von Kutná Hora, die wir gestern so ausgiebig zu Fuß erkundet haben. Der Himmel ist makellos blau. Nach dem Auffüllen der Getränkevorräte geht es Richtung Sedlec (mit der Klosterkirche und dem Ossarium). Am großen Kreisverkehr sind alle Schilder in diese Richtung zugeklebt. Aufgrund dessen drehen wir ersteinmal verwirrt eineinhalb Umdrehungen um den Kreisverkehr, fahren dann aber dennoch weiter. Die Umfahrung scheint streckenmäßig recht weit zu sein und bisher sind wir an allen Straßenbaustellen irgendwie vorbei gekommen. Leider ist dem hier nicht so – die Brücke über die Bahnlinie ist komplett zu und man kommt auch nicht herum. Letztendlich tragen wir die Räder über die Schienen und schieben sie entlang der Rückseite von Gärten, bis wir wieder auf eine Straße kommen. Der ältere Herr, der uns dabei entgegen kommt, scheint kein Bahnarbeiter zu sein und antwortet auf unsere Frage auch recht freundlich, dass wir hier richtig seien. Ein sehr unkompliziertes Volk, die Tschechen.

Nach ein paar Kilometern biegen wir nach Norden auf die kleinere Straße in Richtung Týnec nad Labem, wo wir zum ersten Mal die Elbe überqueren, die in einem großen Bogen Tschechien durchquert, ehe sie im östlichen Sachsen nach Deutschland kommt. Um die großen Straßen zu vermeiden, machen wir hier einen kleinen Schlenker nach Osten, vorbei an Kladruby nad Labem, wo schon im 16ten Jahrhundert ein Pferdegestüt eingerichtet wurde und sich heute das tschechische Nationalgestüt befindet. Wir sehen in der Umgebung der Ortschaft sehr viele, teilweise sehr edel erscheinende, Pferde auf den Weiden.

Irgendwo bei Chlumec nad Cidlinou kreuzen wir unsere Route vom letzten Jahr. Etwas anderes kreuzt hier auch unsere Strecke, und zwar direkt vor uns eine Familie von insgesamt drei Wieseln. Süß. Weiter nach Norden, durch Nový Bydžov und ab dort auf kleinen Nebensträßchen durch noch kleinere Ortschaften. Bisher alles sehr flach, die vereinzelten kleineren Anstiege sind eigentlich harmlos, resultieren heute dennoch das eine oder andere Mal im Zücken der Getränkeflaschen.

Kurz vor Dvur Králové nad Labem dann der erste etwas ernstzunehmende Anstieg und darauf folgend gleich die rasante Abfahrt in die Stadt. Der aufmerksame Leser mag bemerkt haben, dass auch diese Stadt an der Elbe liegt („nad Labem“), wir den Bogen dieses Flusses also zum zweiten Mal innerhalb eines Tages überquert haben. In einem Café am schönen Marktplatz gibt es eine längere Trinkpause, ehe der finale Teil der Route in Angriff genommen wird: für den Anstieg nach Trutnov haben wir uns wieder gegen die große Straße entschieden. Stattdessen nehmen wir kleine Nebenstraßen, stetig ansteigend nach Komárov und weiter nach Záborí. Hier hört die offizielle Straße auf. Wir müssen irgendwie auf die ein paar Kilometer entfernte Straße 30018 kommen und folgen dazu dem auf OpenStreetmap eingezeichneten Weg. Die Qualität schwankt zwischen perfektem Forstweg, sehr groben Steinen und einer mit Phantasie zu erahnenden Spur in der Wiese.

Auf der 30018 erwartet uns eine wunderschöne Abfahrt bis nach Buky. Von dort erreichen wir nach kurzem Gegenanstieg Trutnov - vorbei am komplett überfüllten lokalen Badesee. Trutnov, auch als „Tor zum Riesengebirge“ bezeichnet, hat eine sehr schöne Altstadt, durch die wir vor dem Abendessen einen ausgedehnten Rundgang unternehmen. Höhepunkt dabei die in einer Nische der Kirche lebende Turmfalkenfamilie mit insgesamt vier (!) Jungtieren, die jede Annäherung der Elternvögel mit viel Gekreisch kommentieren.

Tageskilometer: 116.1 km, Gesamtstrecke: 618 km


Die Elbe bei Týnec nad Labem


Grasende Pferde im tschechischen Nationalgestüt bei Kladruby nad Labem


Ende der Ausbaustrecke irgendwo zwischen Záborí und Buky


Rübezahl-Brunnen in Trutnov

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