18.08.2017: Riga - Svetciems - Wünderlich

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18.07.2017: Riga - Svetciems
Unsere Räder haben den gestrigen Tag in einem abgesperrten Kämmerchen neben der Lieferanteneinfahrt des Hotels verbracht. Heute hilft uns eine nette Rezeptionistin dabei, sie wieder dort rauszubekommen. Das entpuppt sich als schwieriger als erwartet, da ein stetiges Kommen und Gehen an Lieferantenfahrzeugen herrscht. Letztendlich können wir aber durch den Esplanade-Park die Rigaer Altstadt nach Norden verlassen.

Ganz im Gegensatz zu unserer Fahrt in die Stadt hinein sind wir nun recht lange im bebauten Gebiet unterwegs. Auffällig ist, wie viel hier an der Infrastruktur getan wird, auch an den Geh- und Radwegen. Das finden wir prima (denn es steht zum Beispiel im krassen Kontrast zu unseren Eindrücken von Kaliningrad), auch wenn es das eine oder andere Mal mehr Aufwand für uns zur Folge hat.

Extremstes Beispiel im schönen Villenviertel Mežaparks mit dem gleichnamigen Park (welcher eine wichtige Rolle bei der singenden Revolution 1987 bis 1989 gespielt hat): Wir müssten eigentlich auf einer geraden Promenade direkt durch den Park rollen. Diese wird allerdings gerade renoviert und ist gesperrt. Wir brauchen einige Zeit, bis wir - kreuz und quer auf kleinen Nebensträßchen - den Parkausgang erreichen.

Vorbei am Hafengelände von Riga verlassen wir die Stadt nun endgültig. In Carnikawa überqueren wir den Fluss Gauja über eine nagelneue Radwegbrücke. Der tolle Radweg führt noch ein wenig weiter und hier überfahren wir fast eine auf dem Radweg sitzende Maus.

Nun haben wir die Wahl, einen abenteuerlichen Waldweg zu nehmen oder eine (längere) Strecke auf Asphalt. Der Wald sieht schön aus, so dass wir uns für diese Alternative entscheiden. Es lohnt sich - wir kommen zwar nur noch langsam voran - aber an einem wunderschönen See vorbei.

Auf der nicht allzustark befahrenen V101 fahren wir durch Saulkrasti und Zvejniekciems nach Norden (müssen dabei einmal aufgrund einer leicht misslungenen Radwegbeschilderung ein paar hundert Meter abenteuerlich durch den Wald und dann die Räder über eine Leitplanke heben), bis wir bei Duci auf die A1 Richtung Tallinn kommen. Diese Hauptverkehrsstraße zwischen Tallinn und Riga ist weniger stark befahren als wir befürchtet hatten und hat hier außerdem einen sehr breiten Seitenstreifen. Alternativen zur A1 gibt es nur punktuell und dann sind sie teilweise schwierig zu fahren (Sand- und Wellblechpiste) bzw. deutlich länger. Dennoch nehmen wir einige dieser Abstecher mit.

Bei Dunte führt eine kleine Parallelstraße der A1 am ehemaligen Landgut des Adelsgeschlechts der von Dunten vorbei. Bekanntestes Familienmitglied ist wohl Jacobine von Dunten, die 1744 ganz in der Nähe den Baron von Münchhausen heiratete und bis 1750 mit ihm hier lebte. Heute begrüßt am Ortseingang eind Münchhausen-Statue die Besucher. Es gibt ein Münchhausen-Museum mitsamt kleinen Restaurant, in dem wir eine kleine Pause einlegen.

Weitere Abstecher führen uns in die malerische Gegend um Liepupe und an die Klippen von Veczemju. Die Klippen bestehen aus mehrere Meter hohen Sandsteinformationen in sehr interessanten Farben (Verlauf gelb-rot). Auf einem sehr kleinen Weg geht es direkt an der Küste weiter nach Norden, bis wir kurz vor Vitrupe wieder auf die A1 stossen. Nach ein paar Kilometern verlassen wir diese allerdings wieder und legen die letzten Kilometer zu unserem Tagesziel wieder auf einem sandigen Waldweg zurück. Wir haben uns eine Cabin auf einem Campground nahe Svetciems gebucht. Alles etwas schlichter als bei den letzten beiden Übernachtungen: direkt vor unserem Fenster steht blühender Lavendel, umschwirrt von zig Hummeln und Schmetterlingen. Etwas weiter weg geben sich viele Bachstelzen ein fröhliches Stelldichein und einmal spaziert in aller Seelenruhe ein Futter suchender Storch nur ein paar Meter an unserer Terrasse vorbei.

Tageskilometer: 108.3 km, Gesamtstrecke: 2145 km


Sängerstatue im Mežaparks


Unsere Räder pausieren im Heidekraut


Baron Münchhausen reitet bei Dunte auf seiner Kanaonenkugel vorbei


Die Klippen von Veczemju

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