13.08.2017: Nida - Palanga - Wünderlich

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13.08.2017: Nida - Palanga
Unser Hotel bietet Frühstück erst ab neun Uhr an. So bleibt uns genug Zeit bequem auszuschlafen und sogar noch einen kleinen morgendlichen Stadtbummel zu machen. Nach dem Frühstück gehts dann wieder auf die Räder.

Auf dem litauischen Teil der Kurischen Nehrung gibt es, anders als auf der russischen Seite, durchgehend einen guten bis sehr guten Radweg. Er beginnt an der Uferpromenade von Nida und biegt kurz hinter der Ortschaft in den Wald ab. Ob es nur an der Abwesenheit von Autos liegt, auf jeden Fall gefällt uns die Fahrt durch den (im Grunde ja identischen) Wald viel besser als gestern. Es sind jede Menge anderer Radfahrer unterwegs, auch solche, die aussehen als würden sie eine weitere Strecke zurück legen, außerdem auch einige Rollschuhfahrer (zwischenzeitlich fühlen wir uns - auch landschaftlich - in die Pupplinger Au bei München versetzt).

Immer wieder kommen wir auch an großen, teilweise bewachsenen Dünen vorbei. Der Radweg bleibt zunächst auf der östlichen, dem Haff zugewandten Seite der Nehrung und schwenkt dann zur Westseite. Das Meer bleibt aber hinter einem Damm verborgen. Wir halten an einer Treppe zum Überqueren dieses Damms, um einen kleinen Blick auf die heute sehr unruhige See zu werfen.

Bei Smiltyne erreichen wir dann das Ende der Nehrung. Auf einer Personenfähre queren wir hinüber nach Klaipeda. In diesem Städtchen, unter dem Namen Memel einst das nördlichste des Deutschen Reichs, sind einige historische Gebäude erhalten geblieben. Wir fahren zunächst zum Theaterplatz mit dem Simon-Dach-Brunnen, der dessen bekannteste Figur, das Ännchen von Tharau, darstellt. Danach schlendern wir noch ein wenig durch die Altstadt, die auch durch ihre viele Kunst im öffentlichen Raum auffällt.

Wir durchqueren die Stadt auf gut markierten Radwegen. Hinter der Stadt biegen wir auf einem perfekten Radweg in den Wald ein. Dieser schlängelt sich fernab jeder Straße gen Norden. Einzige Gefahrenquelle ist der parallel geführte und etwas zu schmale Fußweg. Im Zusammenhang mit einem kleinen Hund und einem entgegenkommenden Radler führt dies fast zu einem Unfall, aber alle Beteiligten kommen mit dem Schrecken davon.

Von einem kurzen Zwischenspiel auf einer im Bau befindlichen Straße abgesehen, geht die Strecke so weiter bis Palanga. Diese Stadt kündigt sich durch eine Zunahme an Rädern, Elektrorollern und Pferden auf und neben dem Weg an. Palanga ist das Seebad von Litauen. Im Sommer verzehnfacht sich die Bevölkerung des Ortes von 20000 auf 200000 Personen.

Dass unser Reisezeitraum in den erwähnten litauischen Sommer fällt, haben wir schon bei der allerersten Grobplanung unserer Reise festgestellt: schon im vergangenen November (!) waren die Hotels hier fast komplett ausgebucht. Unser erster Eindruck vor Ort bestätigt das - es sind wahre Horden an Menschen unterwegs. Vorbei an planlosen Fußgängern und Tretmobilen erreichen wir unser Hotel. Nach dem Frischmachen und einem kurzen Plausch mit der Hotelchefin stürzen wir uns ins Getümmel und flanieren die Fußgängerzone einmal hinunter zum Strand und einmal hinauf bis zu ihrem oberen Ende. Das Ganze gleicht einer Kreuzung aus Rimini, Las Vegas und dem Oktoberfest. Wir besuchen noch kurz den tanzenden Brunnen (besser als derjenige in Opole, schlechter als der bekannte Bellagio-Brunnen in Las Vegas) und suchen uns dann ein Abendessen.

Tageskilometer: 82.8 km, Gesamtstrecke: 1687 km


Dünen auf der Kurischen Nehrung


Unsere Fahrräder setzen über nach Klaipeda


Ännchen-von-Tharau-Brunnen in Klaipeda


Strandpromenade in Palanga

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