30.08.2015: Divundu - Kongola - Wünderlich

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30.8.2015: Divundu - Kongola
Die Übernachtung in einer Zelt-Cabin hat zur Folge, dass man sehr gut mitbekommt, was draußen los ist. Während der Nacht hören wir zunächst vom anderen Ufer des Okavango das Tröten einer wohl größeren Gruppe von Elefanten und etwas später ein lautes Geplatsche, vielleicht von badenden Hippos. Als Wecker fungiert dann ein paar Stunden später das laute Rufen verschiedener Vögel. Nach einem leckeren und reichhaltigen Frühstück scannen wir noch einige Zeit den Fluss nach Nilpferden ab und verlassen dann die schöne Lodge wieder. Auf der C48 geht es wieder die paar Kilometer nach Divundu zurück. Hier gäbe es einen Supermarkt und wir überlegen kurz, anzuhalten und uns mit frischem Fleisch für unseren Grill zu versorgen. Ach was, wir sind doch gerade erst losgefahren und laut unserer Namibia-Karte gibt es auch in Kongola, kurz vor unserem heutigen Tagesziel, eine Einkaufsmöglichkeit.


Sonnenaufgang über dem Okavango

Also biegen wir gleich auf die weiter nach Osten in den Caprivistreifen führende B8 und überqueren auf einer modernen Betonbrücke den Okavango. Kurz hinter Divundu kommen wir in den Kernbereich des BwaBwata Nationalparks. Beim Besuch des Mahango Game Parks gestern haben wir einen Teilbereich dieses Parks ja schon angeschaut. Hier befinden sich nun links und rechts der Straße keinerlei Siedlungen mehr. Die Straße führt absolut gerade durch schöne Wälder. Wir haben im Verlauf der Reisevorbereitung das Bild eines hier die Straße überquerenden Chamäleons gesehen und halten Ausschau nach einer ähnlichen Begegnung. Leider ergebnislos. So legen wir ohne größere Zwischenfälle die gut 200 Kilometer nach Kongola zurück. Kurz vor Kongola überqueren wir den Kwando River, welcher hier in vielen Bögen von Nord nach Süd fließt. Auf beiden Seiten des Flusses ins die Landschaft deutlich grüner und saftiger als die kargere Gegend, durch die wir bisher gerollt sind. Während der Okavango nach dem Grenzübertritt nach Botswana nicht mehr lange überlebt und nach etwa 200 Kilometern im Okavangodelta im Boden versickert, ist der Kwando ein Nebenfluss des Sambesi, welcher viele hundert Kilometer entfernt in Mosambik in den Pazifik fließt. In Kongola gibt es zwar einen Supermarkt - unsere Karte hat also Recht - nur ist dieser leider geschlossen. Kein Grillen heute Abend, schade.


Vorsicht, querende Hyänen

Wir fahren zur direkt am Kwando gelegenen Lodge, an der wir einen Stellpatz zum Campen vorgebucht haben. Wir checken ein und melden uns - als Ersatz für das ausgefallene Grillen - zum Abendessen im Restaurant an. Die Campsite gefällt uns sehr gut. Wir haben ein eigenes kleines Sanitärgebäude und einen in der Marschlandschaft des Kwando stehenden privaten Elefanten. Zunächst aber steht für den heutigen Tag noch eine Pirschfahrt auf dem Programm, und zwar im Mudumu Nationalpark, den wir über eine kurze Fahrt auf der nach Süden führenden C49 erreichen. Das neue und aktuell noch recht spärlich ausgeschilderte Eingangsgebäude befindet sich direkt an der Straße. Im Gegensatz zu gestern dürfen wir unseren Eintritt errichten, und zwar bei einem sichtlich unmotivierten Beamten. Wirklich schnell ist er nicht und somit dauert das umständliche Registrierungsprozedere so seine Zeit. Letztendlich dürfen wir aber in den Park fahren.


Unterwegs zum Mudumu-Nationalpark

Der Mudumu Nationalpark ist sehr untouristisch. Die Straßen sind schmal, mit tiefen Löchern und teilweise sehr tiefsandig. Es gibt keine Beschilderung und wir sind froh, aktuelle Karten von der Gegend auf unser Navi geladen zu haben, denn diese sind recht hilfreich um im Abgleich der aktuellen Position mit der gedruckten Parkkarte Viewpoints, zum Beispiel an einer Hippo-Badestelle gelegen, zu finden. An dieser Badestelle sehen wir viele Letschwes, die zu erwartenden Hippos sind dagegen fast gar nicht zu sehen. Wir fahren weiter nach Süden in Richtung des Kwando, vorbei an im Wald an Bäumen knabbernden Elefanten. Links und rechts der Straße steht hohes Gras. Unter einem Baum stehen Kudus, etwas später sehen wir eine ganze Gruppe von Elefanten, die sich im kühlen Schatten unter Bäumen zusammendrücken. Da es schon später Nachmittag ist und langsam kühler wird, setzt sich irgendwann die ganze Gruppe in Bewegung. Ein beeindruckender Anblick.


Letschwe-Herde im Gänsemarsch


Termitenbau

Weiter geht es, vorbei an einer alten Rangerstation. Die Straße bleibt interessant und lustig zu fahren. Wir sind froh, mit einem hochbeinigen Allradfahrzeug unterwegs zu sein. Immer wieder treffen wir auf Antilopen und Elefanten. Am Fluss kommen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir viele Nilpferde sehen. Allesamt befinden sich diese aber weit von uns entfernt und größtenteils unter Wasser. Ab und zu kommt eines der Tiere kurz prustend an die Oberfläche. Der Track führt in Flussnähe weiter nach Süden, in Richtung Nakatwa Island. Hier fahren wir extrem nah an einer am Fluss trinkenden Elefantenherde vorbei, sehr vorsichtig und darauf achtend, nicht aus Versehen einem der Tiere zu nahe zu kommen.


Badende Elefantenherde


Elefanten

Nach einiger Zeit biegt der Track nach Osten, in Richtung der C49. Wir überqueren diese und fahren in den östlichen Parkteil, gleich wieder auf eine sehr rumpelige und tiefsandige Strecke. Links und rechts stehen viele Zebras und Antilopen. Kurz vor dem Maziba-Wasserloch kommen wir in einen lichten Wald. Wir wissen, dass es sich um Mopanebäume handelt, fühlen uns vom Gesamteindruck aber irgendwie an einen ganz profanen herbstlichen deutschen Laubwald erinnert. Im deutschen Laubwald gibt es allerdings keine Wasserlöcher. Zudem würde man an diesen nicht vorhandenen Wasserlöchern auch nicht auf eine größere Gruppe Paviane mit Jungtieren treffen. Im Hintergrund steht ein gigantischer Termitenbau.


Warzenschwein


Paviane im Mopane-Wald

Wir fahren noch zum einige Kilometer weiter im Parkinneren befindlichen Santika Wasserloch. Dieses befindet sich an einem Windrad und sollte daher leicht zu finden sein. Zunächst finden wir allerdings nur das Windrad, nicht aber das Wasserloch. Eine größere Ansammlung Zebras führt uns letztendlich in die korrekte Richtung. Am Wasserloch befinden sich neben den Zebras auch viele Elefanten. Wir können diese aus geringer Entfernung über eine längere Zeit extrem gut beobachten. Wir fahren wieder auf die C49 und rollen zurück in Richtung unserer Lodge. Auch hier meint es die afrikanische Tierwelt gut mit uns. Links und rechts von uns sind Zebras und Pferdeantilopen unterwegs und eine Elefantenherde überquert vor uns im Galopp die Straße. Ähnlich wie der Mahango Game Park gestern hat uns der Mudumu Nationalpark sehr gut gefallen, gerade weil man in diesem zumindest zur aktuellen Jahreszeit völlig alleine unterwegs ist. Im Restaurant der Lodge gibt es noch ein gutes Abendessen mit lokalem Wildfleisch, ehe wir uns zur Nachtruhe in unser Dachzelt zurückziehen.


Zebras


Elefanten


Abendstimmung im Mopane-Wald
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