29.08.2015: Rundu - Divundu - Wünderlich

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29.8.2015: Rundu - Divundu
Wir bleiben etwas länger liegen und beobachten den Sonnenaufgang vom Zimmer aus. Nach dem Frühstück verbringen wir noch etwas Zeit auf der schönen Terrasse und brechen dann auf. Die Außenbezirke von Rundu wirken auch heute leicht zugemüllt. Ansonsten sieht es hier aus, wie in einer typischen afrikanischen Ortschaft: viele kleine Häuser und Hüttchen sowie quirliges Leben. Hinter Rundu nimmt die Siedlungsdichte allmählich ab. Die Straße ist schön von Bäumen umgeben und führt über weite Strecken schnurgerade voran. Wir halten Ausschau nach Tieren, sehen aber allenfalls einige Haustiere wie Ziegen. Nach etwa 200 ereignislosen Kilometern kommen wir nach Divundu. Nun befinden wir uns schon im Caprivistreifen, den Pfannenstiel an Namibias Nordosten. Dieser kam im Jahre 1890 im Tausch gegen die Insel Sansibar und einige Gebiete im heutigen Kenia zum damals deutschen Namibia dazu. Ziel war es, Zugang zum Fluss Sambesi zu erhalten und mittelfristig das damalige Deutsch-Südwestafrika mit Deutsch-Ostafrika, zusammengesetzt aus dem heutigen Tansania, Burundi und Ruanda, zu verbinden. Aus diesem Plan ist ja nicht wirklich etwas geworden.


Die Ausflugsboote der Lodge


Zylinderputzer-Baum


Unterwegs im Caprivi-Streifen


Querende Kuhherde

Wir hatten uns unter Divundu eine größere Ortschaft vorgestellt und sind überrascht, lediglich ein paar um eine Kreuzung versammelte Häuser vorzufinden. An dieser Kreuzung biegen wir nach Süden, auf die C48 Richtung Botswana, ab und erreichen nach etwa 20 Kilometern unsere vorgebuchte Lodge. Die letzten paar Meter zu dieser wieder direkt am Okavango gelegenen Unterkunft geht es lustig über eine Sandpiste. Hier ist alles ein wenig weniger edel und hochgestochen als gestern und während der netten Begrüßung durch die Gastgeber wuseln ihre beiden großen Hunde interessiert um uns herum.

Nach dem Einchecken fahren wir gleich weiter auf der C48 zum nur wenige Kilometer südlich gelegenen Mahango Game Park. Dieser ist recht klein, nur etwa 245 Quadratkilometer, was ganz grob ein Hundertstel der Fläche vom Etosha Nationalpark ist. Seit ein paar Jahren ist der Park Teil des größeren BwaBwata Nationalparks. Direkt an der Hauptstraße, etwas vor dem Parkeingang befinden sich ein Verwaltungsgebäude und zusätzlich ein kleines Büdchen zum Kassieren des Parkeintritts. Direkt an diesem Büdchen gibt es ein Stoppschild an dem wir stehen bleiben und warten. Nach einiger Zeit kommt aus einem Fenster des größeren Gebäudes ein hochgereckter Daumen. Aha, gar kein Eintritt heute? Das ist Afrika. Im Prinzip teilt sich der Mahango Game Park in zwei Teile: Westlich der C48 liegt ein flaches Buschland und östlich grenzt der Park direkt an den Fluss. Eine insgesamt 44 Kilometer lange Piste führt rund um beide Teile des Parks. Wir wählen den Teil der Straße, der zum Okavango führt. Die Piste ist teilweise recht rumpelig und wir sind völlig alleine unterwegs, im krassen Kontrast zum recht vollen Etosha Nationalpark. Auch über die Anzahl von Tieren können wir uns alles andere als beklagen. Gleich im ersten Teil der Strecke kommen wir vorbei an vielen Zebras, Impalas, Rappenantilopen und Letschwe-Antilopen. Nur wenig später sehen wir viele Elefanten direkt neben der Straße.


Meerkatze

Die Straße nähert sich langsam dem Okavango und hier sehen wir endlich unser erstes Nilpferd, grasend in einer Wiese neben der Straße. Später, nun direkt am Fluss sehen wie viele weitere Nilpferde im Wasser schwimmend oder schlafend. Vorbei an einem schönen Aussichtspunkt auf dem Fluss kommen wir zum Giant Baobab. Das ist nicht der einzige hier stehende Baobab-Baum, aber mit Abstand der größte. Sehr beeindruckend. Etwas weiter südlich kommen wir in eine recht feuchte Marschlandschaft und auch hier ist richtig was los. Neben wieder vielen Antilopen treffen wir auf Nilpferde, viele Reiher und auf ein Warzenschwein. Am Kwetche-Aussichtpunkt und Picknickplatz haben wir noch einmal einen schönen Blick auf den Fluss. Zusätzlich zu den vielen schon gesehenen Tieren kommen hier noch Krokodile und ein Schreiseeadler hinzu. Letzterer ist ein sehr majestätischer Vogel und erinnert mit seinem weißen Kopf und Oberkörper an den Weißkopfseeadler, den Wappenvogel der USA. Bei der amerikanischen Variante fällt der weiße Teil des Gefieders etwas kleiner aus, zudem ist der Weißkopfseeadler größer und schwerer als der Schreiseeadler.


Grasendes Nilpferd


Giant Baobab


Rotschnabelfrankolin

Wir fahren den Trail wieder zurück bis zur C48 und fahren dann weiter auf den durch den westlichen Teil des Parks führenden Track. Zunächst fahren wir die etwa zehn Kilometer zum Wasserloch des Parks. Die Straße hier ist teilweise tiefsandig und deutlich anspruchsvoller zu fahren als die zum und am Fluss entlang führende Strecke. Die Gegend ist mit mehr Bäumen bestanden als wir es erwartet hätten. Wir kommen wieder vorbei an vielen unterschiedlichen Antilopen und ein paar Straußen. Am Wasserloch selber treffen wir eine Elefantenfamilie mit sehr süßen Jungtieren. Wir nehmen uns viel Zeit zum Beobachten und fahren dann wieder zurück zur C48, vorbei an vielen Zebras. Das war eine sehr lohnenswerte Pirschfahrt durch einen netten kleinen Park mit extrem vielen Tieren.


Badende Elefantenmutter mit Jungtier

Vorbei am Eingangshäuschen fahren wir zurück in Richtung Divundu und rumpeln wieder auf der sandigen Stichstraße zu unserer Lodge. Den frühen Abend verbringen wir auf der Terrasse unserer Zelt-Cabin mit Blick direkt auf dem Fluss. Auf der anderen Flussseite ist im Wald eine enorm große Elefantenherde unterwegs. Das Abendessen verbringen wir gemeinsam mit allen anderen Gästen und den Gastgebern an einem großen Tisch, so wie es auf Gästefarmen Usus ist und so wie es uns zum Beispiel in der Namtib Desert Lodge so gut gefallen hat. Im Gegensatz zur Namtib Desert Lodge sind aber mehr als nur zwei andere Gäste da. Größtenteils Touristen aus Europa, ein etwas ältere Pärchen sogar zusammen mit einem einheimischen Guide und Fahrer. Am faszinierendsten finden wir aber zwei junge Burschen aus Namibia, die mit dem Auto in Sambia unterwegs waren und sich nun auf dem Rückweg zur in der Nähe von Windhoek gelegenen Farm der Familie befinden.


Abendstimmung am Okavango


Elefantenherde am gegenüberliegenden Flussufer


Mondaufgang über dem Okavango
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