01.09.2015: Livingstone - Victoria Falls - Wünderlich

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1.9.2015: Livingstone - Victoria Falls
Nach dem frühen Aufstehen sehen wir direkt vor unserm Zimmerfenster eine grasende Herde Zebras. Das Hotelfrühstück fällt etwas leicht aus, denn scheinbar war das gestrige Abendessen nicht perfekt durchgebraten. Jedenfalls fühlen wir uns beide ganz leicht schlecht. Wir laufen nochmal zu den Wasserfällen, nun in einem etwas besser zum Fotografieren geeigneten Licht als gestern. Auf dem Weg kommen wir an den Zebras vorbei, die wir zuvor vor unserem Fenster gestern haben. An den Fällen klappern wir nochmals die wichtigsten Trails ab. Dabei werden wir nacheinander von drei unterschiedlichen Händlern des am Parkeingang befindlichen Handwerksmarktes angequatscht. Das Ganze beginnt immer ganz freundlich und unverbindlich, wo wir herkommen - achja, Deutschland, das sei ja sehr schön. Ob sie uns denn den Weg zum Devils Pool oder sonst wohin zeigen dürfen. Final aber endet jedes dieser Gespräche bei den Ständen des Handwerksmarktes. Weil wir ja so nett seien, würde es exklusiv für uns am jeweiligen Stand - aber nur dort - ganz besondere Rabatte geben. Da wir uns beim Rückweg final nicht entscheiden können, welchen der drei top-exklusiven Rabatte wir wahrnehmen wollen, sparen wir uns den Besuch bei den Ständen komplett.


Grasendes Zebra vor dem Hotel


Die Wasserfälle im Morgenlicht


Am Oberlauf des Sambesi

Zurück am Hotel besorgen wir uns am Geldautomaten noch ein paar US$. Die heute geplante Strecke ist nicht weit, aber es ist wieder ein Grenzübertritt dabei. Nur wenige hundert Meter vom Hotel in Richtung der Victoria Falls Bridge kommen wir zur sambischen Grenzstation. Die Ausreise von uns und dem Auto aus Sambia verläuft erstaunlich schnell und unkompliziert. Weiter geht es über die Victoria Falls Bridge. Über diese fahren wir mit Absicht sehr langsam, um den tollen Blick zu genießen. Direkt hinter der Brücke kommen wir zur Grenzstation von Simbabwe. Hier dauert alles etwas länger, bis wir alle benötigten Zettelchen haben und uns in alle möglichen Bücher eingetragen haben. Wichtig ist es, immer Geduld zu haben und vorher ungefähr zu wissen, welche Schritte notwendig sind. Wenn es mal etwas länger dauert, machen wir es wie die zahlreichen anderen Wartenden und schauen uns ein auf einem aufgehängten Fernseher übertragenes englisches Fußballspiel an. Der Zollbeamte freut sich darüber, dass wir aus Deutschland kommen und möchte von uns wissen, wie es Thomas Müller geht. Naja, persönlich haben wir den Thomas jetzt schon länger nicht mehr gesehen, aber wir versichern dem Beamten, dass es ihm gut geht. Draußen suchen wir noch das Gebäude, in dem wir die Straßenbenutzungsgebühr bezahlen müssen. Letztendlich werden wir in einem Hüttchen fündig, das laut Schild eine völlig andere Funktion hat. Wir müssen uns erneut in ein überdimensionales Buch eintragen und das war’s. Insgesamt haben wir für den Grenzübertritt wieder nur wenig mehr als eine Stunde benötigt und teilweise fanden wir es in Südamerika komplizierter als hier.


An der Grenze nach Simbabwe

Daher kommen wir viel früher nach Victoria Falls, der Ortschaft an der Simbabwe-Seite der Wasserfälle, als wir vorher gedacht hatten. Dennoch können wir schon in das vorgebuchte Hotel einchecken. Wieder haben wir ein Hotel rausgesucht, von welchem wir zu den Wasserfällen laufen können. Der Weg ist zwar weiter als gestern und das Hotel ist ein grässlicher neumodischer Klotz und erinnert irgendwie an Disneyland, aber wir sind froh, das Auto abstellen zu können. Direkt vor unserem Zimmerfenster führt uns eine turnende Meerkatze ein paar Kunststückchen vor. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg. Die paar hundert Meter vom Hotel zum Eingang der Wasserfälle sind nicht wirklich öffentliches Gebiet, denn hier kommen eigentlich nur ein paar Hotelgäste durch. Dennoch wird hier augenscheinlich, wie sehr Simbabwe im Verlauf der Regentschaft von Robert Mugabe runtergewirtschaftet wurde und wie schlecht es vielen Menschen geht. Selten haben wir so viele und so penetrante Händler erlebt wie hier. Diese wollen einem irgendeinen Schrott andrehen oder ein paar Scheine der inzwischen wieder mal entwerteten einheimischen Währung (Simbabwe hat vor kurzer Zeit zum wiederholten Male wegen Hyperinflation den amerikanischen Dollar zur offiziellen Landeswährung gemacht). Ganz legal ist das Gebaren dieser Händler offenbar nicht, denn es ist auffällig, wie schnell diese verschwinden, sobald irgendwo etwas zu sehen ist, was auch nur entfernt an Polizei erinnert.


Meerkatze am Hotelbalkon

An den Wasserfällen sehen wir unseren Eindruck von gestern bestätigt, dass im Moment das meiste Wasser auf der Simbabwe-Seite der Fälle unterwegs ist. Wir laufen den kompletten etwas mehr als einen Kilometer langen Wanderweg an der Kante ab und beginnen am Danger Point, den östlichsten Viewpoint, den wir gestern schon von Sambia aus schon gesehen haben. Hier sind die Wasserfälle aktuell noch vergleichsweise wasserarm. Ein paar Meter entfernt gibt es einen schönen Aussichtsunkt auf die Victoria Falls Bridge. Weiter geht es immer Richtung Westen. Wir sind unterwegs in einem lichten Wald und zwischen den Bäumen sehen wir jede Menge Meerkatzen. Die Menge Wasser nimmt immer mehr zu, bis wir zu den Cataract Falls kommen, quasi ein zwischen der Schluchtkante und einem flachen Hügel namens Cateract Island fallender separater kleiner aber sehr eindrucksvoller Wasserfall. Von hier aus haben wir einen spektakulären Blick zurück auf die ganze Länge der Wasserfälle und nun ist auch der berühmte Sprühnebel der Victoriafälle zu sehen. Oberhalb der Cataract Falls kann man bis zum Ufer des Sambesi laufen, welcher hier ganz ruhig und unscheinbar aussieht. Nicht weit entfernt gibt es eine Statue von David Livingstone, der im Jahre 1855 die Victoriafälle entdeckt hat.


Der berühmte Sprühnebel der Viktoriafälle


Hier ist also das Wasser

Wir laufen zurück zum Hotel und relaxen etwas am Pool. Um kurz vor drei Uhr machen wir uns wieder auf, denn wir haben im weiteren Verlauf des Nachmittags noch zwei Verabredungen. Zuerst werden wir um 15:15 am Hoteleingang abgeholt und zum hiesigen Flugplatz kutschiert. Da wir mit ziemlicher Sicherheit sobald nicht mehr nach Victoria Falls kommen werden, haben wir uns den Luxus gegönnt und einen kurzen (insgesamt 13 Minuten) Hubschrauberrundflug über die Wasserfälle gegönnt. Der Flug führt sehr schön über die Wasserfälle, dann etwas flussaufwärts, wo wir im Zambesi Nationalpark Elefanten sehen. Dann geht es wieder zurück. Ein tolles Erlebnis, ein klein wenig getrübt durch die extrem penetranten amerikanischen Mitpassagiere.


Blick vom Hubschrauber auf den Oberlauf des Sambesi


Die Viktoriafälle von oben

Abendessen gibt es auf dem Fluss, denn wir haben für den Abschluss des Tages eine Dinner-Flussfahrt gebucht. Auch hierfür werden wir am Hotel abgeholt und dann zur Anlegestelle gebracht. Insgesamt sind wir etwa drei Stunden auf dem Fluss unterwegs und bekommen ein sehr gutes Abendessen vorgesetzt. Die Stimmung ist wunderschön: breiter Fluss mit dichtem Baumbewuchs auf beiden Ufern. Einmal schwimmt ein Hippo direkt neben dem Boot her und später erleben wir einen sehr schönen Sonnenuntergang.


Warzenschwein beim Rasenmähen


Abendstimmung auf dem Sambesi


Sonnenuntergang am Sambesi
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