05.09.2015: Chobe (Savuti) - Moremi (3rd Bridge) - Wünderlich

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5.9.2015: Chobe (Savuti) - Moremi (3rd Bridge)
Wir stehen vor Sonnenaufgang auf, machen uns kurz frisch und rollen dann los. Noch im zentralen Teil von Savuti treffen wir Letschwes, Warzenschweine, frühstückende Elefanten, ein Steinböckchen und zwei Mangusten, welche wir recht lange beobachten. Zudem einige Trappen, Gnus, Wasserbüffel mit einem Kalb, Giraffen, einen auf einem Baum thronenden Raubadler, einige Perlhühner sowie eine im Dickicht verschwindende Tüpfelhyäne.


Impala


Steinböckchen


Fuchsmanguste


Wasserbüffel


Perlhühner

Weiter nach Süden, in Richtung Moremi Game Reserve führen zwei Straßen, die Marsh Road und die Sandridge Road. Etwa fünf Kilometer hinter dem Campground müssen wir entscheiden, welche dieser beiden Straßen wir nehmen. Die Sandridge Road ist insbesondere in der Trockenzeit aufgrund sehr tiefen Sands anspruchsvoll zu befahren, die Marsh Road dagegen kann sehr schnell problematisch werden, wenn hier Wasser steht. Wir sind ein paar Monate nach den höchsten Wasserständen hier und dieses Jahr war bisher auch recht heiß, so dass wir uns für die Marsh Road entscheiden. Diese ist auch sehr gut zu fahren, einzige Schwierigkeit sind ein paar tiefe Schlaglöcher. Die Marsh Road führt wechselweise durch einen lichten Wald und offene Grasflächen. Im Verlauf sehen wir einige Elefanten. Zudem immer wieder Rotschnabelfrankoline, die in der sandigen Reifenspur vor uns herrennen. Wir sind aufgrund des Sandes mit einer stetigen und nicht allzu hohen Geschwindigkeit unterwegs und diese Vögel laufen jedes Mal über eine ziemlich lange Distanz vor uns her, bis sie auf die Idee kommen, die Reifenspur nach links oder rechts zu verlassen. Irgendwann bekommen sie daher von uns den Spitznamen "Weglauf-Hühnchen" verpasst.


Sandpiste


Warzenschwein


Tiefer Sand auf der Marsh Road Richtung Moremi

Etwas mehr als 60 Kilometer nach der Abzweigung zwischen der Sandridge Road und der Marsh Road treffen die beiden Straßen wieder zusammen. Wir sehen einige Giraffen und Warzenschweine und kommen kurz darauf zum Mababe Gate, dem Ausgang aus dem Chobe Nationalpark. Nur ein paar Kilometer weiter kommen wir in die sehr feuchte und grüne Marschlandschaft der Umgebung des Flusses Kwhai. Hier biegen wir kurz vor der Ortschaft Mababe nach rechts auf eine unerwartet gute Gravelroad ab, welche uns in etwas weniger als 40 Kilometern zum North Gate der Moremi Game Reserve führt, direkt am Kwhai River gelegen. Auf der Strecke sehen wir wieder einige Paviane, manche davon mit an den Bauch geklammerten kleinen Jungtieren. Kurz vor dem Gate müssen wir das Auto durch eine erste, recht unproblematische, Flussdurchquerung lenken und direkt vor dem Tor wird der recht breite Kwhai auf einer der für diese Gegend typischen recht wackelig aussehenden Holzbrücken überquert.

Der Kwhai ist eine Verlängerung des Okavango und das bedeutet, dass wir nun das legendäre Okavangodelta erreicht haben, das größte Binnendelta der Welt. Der aus Angola stammende Okavango versickert hier in einem riesigen Sumpfgebiet mitten in der Kalahariwüste. Aufgrund der langsamen Fließgeschwindigkeit des Wassers ist das Delta gerade dann besonders wasserreich, wenn die direkte Umgebung sehr trocken ist. Daher ist das Okavangodelta von besonderer Bedeutung für die lokale Tierwelt. Ähnlich wie im Chobe Nationalpark kann man im Okavangodelta entweder in extrem teuren Luxuscamps übernachten oder in einigen wenigen, lange vorher ausgebuchten, normalpreisigen Campgrounds. Durch das Gebiet führen nur schmale Pisten, zur Regenzeit oft überflutet. Wir werden einige Tage bleiben und freuen uns auf das Abenteuer. Zuerst melden wir uns an und schauen und etwas im Eingangsbereich des Parks um. Eine sehr praktische Einrichtung ist eine Tafel, in der interessante Tierbeobachtungen und der genaue Ort und die Zeit der Beobachtung eingetragen werden. Hauptsächlich sind Löwen, Geparde und Leoparde eingetragen. Wir machen ein Foto dieser Tafel, vielleicht treffen wir mit Hilfe dieser Information ja eines der eingetragenen Tiere. Direkt hier am Eingang befindet sich der erste Campground im Park und außerhalb gibt es einige privat geführte Stellplätze. Für eine Buchung hier waren wir zu spät, so dass wir heute noch ein wenig Strecke vor uns haben.

Die schöne grüne Landschaft der Moremi Game Reserve begrüßt uns gleich mit ein paar Elefanten und Kudus, in der Folge machen sich die Tiere etwas rarer. Wir bewegen uns auf kleinen Sträßchen nach Westen. Unser erstes Ziel sind die Dombo Hippo Pools, ein kleiner See, teilweise dicht mit Algen bewachsen. Es gibt einen hölzernen Aussichtsturm, von dem aus wir zunächst keine Hippos sondern recht viele am Ufer versammelte Elefanten sehen. Die namensgebenden Hippos sind etwas weiter entfernt und ihre im Wasser treibenden Körper verstecken sich im Algenteppich. Wenn einzelne Tiere aus dem Wasser kommen, tragen sie eine grüne Dekoration auf ihren Rücken spazieren. In der Luft kreist ein Schreiseeadler, es sind viele Antilopen und Warzenschweine am See unterwegs, Blatthühnchen staken durch das Grünzeug. Ein paar faszinierend lila bzw. blau glänzende Vögel, vermutlich Mevesglanzstare, besuchen uns direkt an unseren Aussichtspunkt. Wir bleiben sehr lange und beobachten das Geschehen. Um etwa halb drei brechen wir wieder auf.


An den Dombo Hippo Pools


Trinkende Elefantenfamilie


Nilpferd mit Grünzeug

Wir fahren weiter Richtung Westen. Für eine Stelle haben uns die Ranger am Gate eine Umfahrung um ein unpassierbares Straßenstück empfohlen. Da es nicht immer ganz leicht ist, den Blick aus dem Fenster und auf das GPS-Gerät mit der gedruckten Karte in Übereinstimmung zu bringen, schalten wir etwas zu spät und verlieren beim Rückweg zur Umfahrung gut Zeit. Nun müssen wir die Uhrzeit im Auge behalten, denn wir würden gerne noch vor Sonnenuntergang zu Abend essen um uns dann rechtzeitig in unser Dachzelt zurückziehen zu können. Wir sehen eine Gruppe Elefanten und ein einsames Steinböckchen. Vorbei geht es an Xakanaxa mit seinen Campground und den Luxuslodges. Die Straße führt hier sehr interessant über die Flugzeuglandepiste der Lodge, welche ganz stilecht eine Gangway, eine Flughafenfeuerwehr und sogar einen VIP-Wartebereich besitzt. Nur alles etwas improvisierter und kleiner als auf einem normalen Flughafen. In Xakanaxa wollten wir eigentlich unsere erste Nacht in der Moremi Game Reserve verbringen aber wie schon gesagt waren wir spät mit Buchen dran und froh, überhaupt noch vernünftige Übernachtungsplätze bekommen zu haben. Also müssen wir noch etwa 12 Kilometer weiter bis zum Campground an der Third Bridge.

Auf dem Weg verfahren wir uns ein zweites Mal und nehmen statt der Hauptstraße - naja, der Hauptspur im Sand wäre besser ausgedrückt - einen Nebenbogen durch die Marschen des Kwhai River. Kurz vor der Fourth Bridge navigieren wir uns wieder auf die Hauptstraße zurück und sind nun nicht mehr weit von unserem Tagesziel entfernt. Direkt vor der Fourth Bridge steht unter einem Baum auf einer leicht hügeligen Wiese eine größere Ansammlung Autos. Wir stellen uns dazu und scannen den Horizont ab. Was um Himmels willen schauen all diese Leute an? Wir fragen beim Nachbarauto nach und bekommen beschieden, mal auf die Wiese vor den Autos zu schauen. Ahja, danke, so nahe hätten wir nicht mit einer Tiersichtung gerechnet. Im dichten Gras, nur ein paar Meter entfernet ruht sich eine Gruppe Löwen aus. Die Mehrzahl der Tiere schläft. Faszinierend sind die extrem unbequem ausschauenden Stellungen, die Löwen im Schlaf einnehmen. Gar nicht so anders als bei ihren viel kleineren Verwandten, den bei uns heimischen Hauskatzen. Ab und an wird gezuckt oder sich umgedreht. Einmal steht einer der Löwen auf und geht umher.


Löwen sind halt auch nur Katzen

Wir bewundern das Ganze ausgiebig, reißen uns dann irgendwann doch los und fahren weiter zu unserem Campground. Die Fourth Bridge ist trocken und lässt sich gut überqueren. Das Stück Strecke zwischen Fourth Bridge und Third Bridge ist nicht wirklich definiert und einige parallele recht rumpelige Sandtracks mäandern umeinander her. Die Third Bridge selber ist teilweise überflutet. An einem vor uns fahrenden Auto können wir abschätzen, dass wir mit unserem Auto gut durchkommen müssten, nehmen etwas Schwung und rollen letztendlich erfolgreich in den direkt hinter der Brücke befindlichen Campground. Wir melden uns an, machen uns ein leckeres Abendessen und gehen dann ins Bett.
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