06.09.2015: Moremi (3rd Bridge) - Wünderlich

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6.9.2015: Moremi (3rd Bridge)
Wir stehen früh auf und gönnen uns ein schnelles Frühstück. Hier an dieser perfekten Safaridestination schläft niemand lange aus. Um uns herum ist großer Aufbruch, auch einige Tourbusse sind schon unterwegs. Wir wollen heute den Teil des Parks entlang der Piste zwischen hier und dem südlichen Parkeingang erkunden. Dazu müssen wir mehr als 30 Kilometer nach Süden fahren, bis zur Gegend um die Black Pools und zur Xini Lagoon. Von dort aus wollen wir uns langsam wieder nach Norden zur Third Bridge zurück arbeiten. Direkt hinter dem Ausgang vom Camp an der Third Bridge kommen wir an einer Herde Wasserbüffel und an einem einzelnen Gnu vorbei. Die Sonne löst sich langsam vom Horizont, was eine schöne Morgenstimmung zaubert. Auf dem Weg nach Süden kommen wir immer wieder an Wasserflächen vorbei, wo wir sehr viele Vögel sehen. Unter anderem einen in einem Baum sitzenden Eisvogel sowie durch die Wiese stakende Sattelstörche mit ihren faszinierend orange-schwarz-rotgelb-gefärbten Schnabel. Wir schauen uns das Ganze genauer an und nach einiger Zeit gesellt sich eine Hippo-Mama mit ihrem Jungtier in die Szenerie.


Morgenstimmung im Sumpfland

Weiter im Süden kommen wir an vielen - teilweise trinkenden - Antilopen vorbei und an einer größeren Anzahl Perlhühnern. Kurz vor der Second Bridge eine Menge frühstückende Elefanten direkt neben der Straße. Die restliche Strecke bis in die Gegend der Xini Lagoon verläuft relativ ereignislos. Fast direkt an der nördlichen Abzweigung zur Lagune finden wir im Sand der Piste den Pfotenabdruck einer Raubkatze, das zur Pfote dazu gehörende Tier sehen wir aber leider nicht. Im Verlauf des Loops zur und entlang der Xini Lagoon sehen wir vor allem viele Vögel, unter anderem einen Gabelracke im Flug, Reiher, einen eine Maus fangenden Greifvogel, Marabus und viele im Wasser stehende Pelikane. Dazwischen viele Antilopen, von denen einige im gar nicht mal so flachen Wasser waten. Wir verlassen den Xini Loop an seinem südlichen Ende und sind nun fast schon bei den Black Pools angelangt.


Und wieder ein Elefant


Im Sumpf watende Letschwe


Pelikane an der Xini Lagoon

Die Gegend der Black Pools ist deutlich größer als der recht kurze Xini Loop. Um überhaupt dort hinzugelangen, müssen wir sieben Kilometer auf einer kleinen Stichstraße zurücklegen und kommen dann zu einem verwirrenden Netz von Pisten. Wieder sind wir dankbar dafür, gutes Kartenmaterial dabei zu haben, sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form. Die ersten Tiere, die wir hier sehen, gehören nicht unbedingt zu einer Gattung an, die man in einen Parkteil mit dem Wort "Pools" im Namen denken würde, und zwar handelt es sich um Giraffen. Weiter geht es zu einer mehr oder weniger ausgetrockneten Wasserfläche mit extrem vielen fressenden Impalas. Wir sehen in direkter Nähe zwei in Bäumen sitzende Schreiseeadler, kommen an einem riesigen Termitenbau vorbei und finden nach dem ersten trockenen Pool in einem der zahlreichen das Gebiet durchfließenden kleinen Flüsschen Wasser. Die eigentlichen Pools, unter anderem der namensgebende Black Pool, scheinen aber allesamt trocken zu sein. Streckenweise sehen wir auch nicht sehr viele Tiere, dann wieder größere Gruppen von Gnus und Zebras. Als wir den Bereich der Black Pools wieder verlassen, sind wir uns einig, dass uns die Xini Lagoon deutlich besser gefallen hat, auch wenn das wahrscheinlich nur daran liegt, dass wir dort deutlich mehr Glück mit Tierbeobachtungen gehabt haben.


Unterwegs auf dem Xini Loop


Gnus vor Palmenwäldchen

Nun bewegen wir uns langsam zurück nach Norden, vorbei an einem Steinböckchen und einigen Straußen. Unser nächstes Ziel ist die Bodumatau Lagoon. Auch hier kommen wir zunächst zu einem ausgetrockneten Teil. Außer ein paar sehr dekorativ posierenden Zebras ist niemand zuhause. Dann kommen wir aber ans Wasser und treffen dort zunächst einige badende Elefanten und kurz darauf im See schwimmende Hippos. Und diese sind deutlich aktiver als ihre Verwandten, die wir bisher getroffen haben. Immer mal wieder kommen die Tiere partiell aus dem Wasser und ab und an wird ein riesiges Maul zum Gähnen weit aufgerissen. Hier trennt sich die Route, über die wir am Morgen nach Süden gefahren sind, von unserem Rückweg zur Third Bridge, denn wir wollen über die Audi Pools und die Xhoro Pools zurück fahren. Auf den Weg zu diesen Pools sehen wir extrem viele Tiere, darunter Zebras, Giraffen, Reiher, Buchhörnchen, Antilopen und vieles mehr. Wir kommen in eine Gegend mit recht viel Wasser und haben auch mehrmals lustige Flussdurchquerungen zu bewältigen. Immer wieder sehen wir hier an Wasserflächen Hippos.


Zebra


Nilpferde in der Bodumatau Lagoon


Giraffe

Einige Flussdurchquerungen werden auch umfahren und nach einer dieser Umfahrungen haben wir eine extrem nahe Begegnung mit Elefanten. Ein Exemplar steht direkt vor uns mitten auf der Piste. Geradeaus weiter geht es nicht und rechts oder links vorbei aufgrund der dichten Vegetation und weiteren Elefanten auch nicht. Elefanten soll man nicht reizen, also warten wir erst einmal ein bisschen. Dummerweise scheint dem Elefanten der Stellplatz auf der Piste ganz gut zu gefallen. Wir sind hier ja nicht auf einem Wettrennen, würden andererseits aber auch gerne zurück zum Campground ehe es dunkel wird. Nach einiger Wartezeit versuchen wir ganz vorsichtig, sanft etwas Druck aufzubauen und fahren langsam ein bisschen nach vorne. Der Elefant zeigt glücklicherweise keine Anzeichen für eine gereizte Reaktion, weicht aber nur um exakt die Strecke zurück, die wir nach vorne gerollt sind. Wir rollen wieder zurück und es stellt sich wieder die Ausgangssituation ein. Doof. Das Spielchen geht ungefähr eine Viertelstunde so weiter, während der wir phänomenale Beobachtungsmöglichkeiten auf diese majestätischen Tiere haben. Dann bietet sich eine Lücke, die wir prompt nutzen, um unsere Fahrt in Richtung der Audi Pools und Xhoro Pools fortzusetzen. Wenn wir dran zurück denken, wie wir uns vor etwas mehr als zwei Wochen in Etosha über einen einzelnen Elefanten weit weg am Horizont gefreut haben, sind solch nahe und intensive Begegnungen umso faszinierender. Fantastisch. Die eigentlichen Pools sind Wasserflächen mitten im Wald, wieder mit sehr vielen Tieren. Unsere OSM-Karte kennt die Streckenführung hier nicht mehr und wir sind froh, in Kasane die gedruckte Karte gekauft zu haben.


Im Sumpfwald

Kurz vor der Fourth Bridge kommen wir wieder auf die Verbindung zwischen Xakanaxa und Third Brige, über die wir gestern gekommen sind. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der wir gestern Löwen gesehen haben, befinden sich nun jede Menge trinkender Elefanten. Diese flüchten panisch, als wir rumpelnd die Fourth Bridge überqueren. An der Third Bridge müssen wir wieder zügig durch das tief stehende Wasser. Auf der anderen Seite sehen wir einen jungen Menschen mit einem Suzuki Jimny, der recht traurig auf das stehende Wasser und die durchpflügenden Autos schaut. Am südlichen Parkeingang achten unseres Wissens nach die Ranger darauf, dass nur Autos mit Allradantrieb den Park befahren. Diesen Test sollte der kleine Suzuki problemlos bestanden haben. Aber diese Wasserdurchfahrt? Keine Chance. Wir hoffen für den Menschen, dass er nicht für diese Nacht eine Reservierung in Xakanaxa oder irgendwo anders in dieser Richtung hat.


Die Forth Bridge

Heute ist auch auf dem Campground einiges los was Tiersichtungen angeht: es hüpfen viele Buschhörnchen umher und einmal sehen wir ein Weglaufhuhn-Mama mit ihrem Weglaufküken. Einmal in der Nacht hören wir seltsame Geräusche, welche wir am ehesten als die Laute von Nilpferden beim Geschlechtsverkehr deuten würden. Auch wenn es uns brennend interessieren würde, können wir leider nicht nachprüfen, worum es sich tatsächlich handelt.


Leberwurstbaum mit mehreren (noch) hängenden Leberwürsten
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