28.08.2015: Etosha (Namutomi) - Rundu - Wünderlich

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28.8.2015: Etosha (Namutomi) - Rundu
Heute stehen wir schon vor Sonnenaufgang auf, da wir die uns verbleibende Zeit im Etosha Nationalpark voll ausnutzen wollen. Nach dem Frühstück schauen wir uns bei wieder sehr gutem Wetter das historische Fort an, außerdem füllen wir im Shop unsere Vorräte auf. Die ersten beiden Wasserlöcher - Twee Palms und Aroe - sind was Tierbeobachtungen angeht sehr enttäuschend. Spannender ist wieder einmal die Fahrt zu den eigentlichen Wasserlöchern. Höhepunkte sind eine direkt neben der Straße stehende Giraffe sowie ein paar Riesentrappen. Als sich die Rundstrecke zu den beiden Wasserlöchern wieder der zum nördlichen Parkausgang führenden Park-Hauptstraße nähert, sehen wir einmal zwei Steinböckchen im Gebüsch. Irgendwo hier haben die beiden Holländer gestern einen Gepard gesehen. Wir halten Ausschau und halten häufiger an. Ist das da hinten ein Geier? Und eine Hyäne? Könnten das Zeichen für Überreste eines Geparden-Beutezuges sein? Das mag sein, aber trotz Warten, Schauen und wieder Warten bekommen wir keinen Geparden zu Gesicht.


Fort Namutoni


Ein Schakal


Giraffen auf der Straße

Dann weiter zu den nächsten Wasserlöchern. Hierher kommen wir ja sowieso bei der Rückfahrt zum südlichen Parkausgang wieder zurück und können dann nochmal nach den Geparden suchen. Klein Okevi zeigt uns Zebras, Kudus und Perlhühner, das nur wenig entferne Groß Okevi wieder Perlhühner und trinkende Giraffen. Auf dem Weg treffen wir wieder auf Steinböckchen im Gebüsch. Unser letztes nördlich von Namutoni gelegenes Wasserloch ist Tsumcor, wo wir neben einigen Antilopen sehen, wie eine Gruppe Perlhühner in das künstlich angelegten Betonbecken hüpft und dort platschend badet. Wir folgen der Park-Hauptstraße wieder zurück in Richtung Namutoni, nun stehen auf und neben der Straße viele Giraffen. Statt dem direkten Weg nehmen wir den Pan's Edge Drive, welcher in einem Bogen westlich um die Wasserlöcher Klein Okevi und Groß Okevi führt und dabei ganz nahe an die Etosha-Pfanne heran. Auf der nun trockenen Pfanne sind einige Tiere unterwegs, hauptsächlich Zebras, Gnus und Warzenschweine. Auf der Weiterfahrt huscht vor uns eine Schlankmanguste über die Straße. Vorbei geht es wieder an den vermeintlichen Geparden-Spot. Das Tier ist nun aber vermutlich ganz wo anders, wir haben es jedenfalls nicht gesehen.

Zum Abschied von Etosha fahren wir noch ein paar Meter in den Dik-Dik-Drive und schauen, ob wir den Leoparden von gestern wieder treffen. Aber auch dieser geht nun woanders seinen Geschäften nach und wir sehen stattdessen nur ein paar Giraffen und Impalas. Am von Lindequist Gate, dem östlichen Ausgang des Etosha Nationalparks, müssen wir unser Besuchspermit vorzeigen und eine Veterinärkontrolle über uns ergehen lassen. Die Autoreifen werden mit Desinfektionsmittel abgespritzt und wir müssen auf einer mit Desinfektionsmittel getränkten Matte hin- und herlaufen. Der Kommentar der für uns zuständigen Beamtin ist nur "I wanna see you dance". Die Dame fragt uns auch, ob wir einen Kühlschrank im Auto haben, sie will kontrollieren, ob wir verbotenerweise Fleisch dabei haben. Selbstverständlich haben wir das. "Open it" - OK, wir ziehen den Kühlschrank aus der hinteren Klappe des Autos raus und öffnen den oben angebrachten Deckel. Nur ist die Beamtin leider zu klein, um in den Kühlschrank reinzuschauen. Also zeigt Dirk ihr nacheinander den Inhalt. Alles OK  - aber auf diese Art und Weise hätten wir schätzungsweise einige Kilogramm Fleisch aus dem Park rauschmuggeln können.

Die Straße führt uns zunächst einige Kilometer nach Osten, bis wir auf die B1 treffen, der wir schnurgerade nach Südosten folgen. Zuerst ist der Straßenverlauf sehr flach, etwas später fahren wir durch eine hügelige Landschaft. Vorbei an Tsumeb geht es weiter in derselben Richtung aber nun auf einer deutlich kleineren Straße in Richtung Grootfontein. Diese Ortschaft umrunden wir auf einer guten Schotterpiste und schauen uns den Hoba-Meteoriten an. Dieser Felsen wirkt auf den ersten Blick unscheinbar und langweilig. Wie der Name schon sagt, handelt es sich allerdings um einen Meteoriten, und zwar mit über 50 Tonnen um das schwerste je auf der Erde gefundene Exemplar. Der Einschlag erfolgte vor etwa 80000 Jahren. Danach lag der Meteorit hier herum und wurde im Laufe der Jahre von Erde bedeckt. Vor etwa einhundert Jahren blieb der damalige Bewohner der Gegend beim Bestellen seines Feldes mit dem Pflug an dem Gesteinsbrocken hängen. Heute ist die Umgebung nett gestaltet, mit einem Andenkenladen und einer Ausstellung. Der Meteorit selber liegt in einem kleinen Amphitheater. Wer nun rein gar nichts mit Astronomie am Hut hat, wird das Ganze wohl ziemlich langweilig finden. Zugegeben - wir halten uns auch nicht allzu lange auf, sind aber dennoch schwer beeindruckt.


Unterwegs auf der B1


Der Hoba-Meteorit

Wir fahren durch Grootfontein Richtung Norden. Die Stadt selber wirkt sehr proper und nett und es wuselt das afrikanische Leben. Kurz hinter dem Ortsausgang hängen wir hinter einem überbreiten und extrem langsamen Schwertransport fest. Dieser macht allerdings netterweise nach ein paar Kilometern an einer Ausweichstelle Platz. Auch wenn wir im Urlaub sind und nicht hetzten wollen, hätten die schätzungsweise noch etwa 250 Kilometer nach Rundu mit einem Tempo vom 30 km/h keine Freude gemacht. Als wir etwa die Hälfte dieser 250 Kilometer hinter uns haben wird die Landschaft deutlich grüner und die Bäume werden größer. Wir kommen durch eine Kontrollstelle am hier von West nach Ost komplett durch Namibia verlaufenden Veterinärzaun. Dieser wurde vor allem als Maßnahme gegen die Ausbreitung von Tierseuchen errichtet. Nördlich des Zauns kommen wir ins Land der Kavango und die Landschaft ist plötzlich extrem dicht besiedelt. Interessanterweise leben im Norden Namibias auf einer recht kleinen Fläche mehr als 50 % der gesamten Bevölkerung des Landes. Es gibt zwar keine größeren Ortschaften oder gar Städte, aber die gesamte Landschaft ist voll mit kleinen Hüttchen, dazwischen ab und zu eine Kirche oder eine Schule.


Bildungshungrige Ziegen

Das Tempolimit auf der nach Nordosten führenden B8 beträgt 120 km/h. Diese Geschwindigkeit wäre aber deutlich zu schnell, denn auch entlang der Straße wuselt das Leben: An kleinen Ständen werden Feuerholz, Schnitzereien und Orangen verkauft. Ab und an kommen wir an einem kleinen Markt vorbei, an denen sich sehr viele Leute versammeln. Kinder spielen am Straßenrand mit selber aus Draht gebastelten Modellautos. Es laufen Ziegen, Esel, Hühner und Rinder frei herum. Insgesamt wirken die Menschen und die Gegend aber keinesfalls ärmlich - ein Bild, welches erst kurz vor Rundu eingetrübt wird, als plötzlich die Landschaft entlang der Straße mit extrem viel Müll durchsetzt ist. Wir kommen an eine Polizeikontrolle, welche aber schnell und unkompliziert abläuft. Wir fahren um Rundu herum nach Westen und kommen nach nur wenigen Kilometer zu einer Lodge direkt am Okavango, welcher hier die natürliche Grenze zum Nachbarland Angola darstellt. Die Lodge ist architektonisch sehr schön angelegt: um ein größeres Zentralgebäude gruppieren sich kleinere Hüttchen, verbunden mit Holzstegen.

Wir checken ein und buchen eine Sonnenuntergangs-Bootsfahrt. Diese führt etwas den Fluss hoch und wieder runter. Es werden Snacks und Getränke gereicht. Wir sehen viele Vögel, Krokodile aber leider keine Nilpferde. Für diese ist das Wasser hier zu flach. Sehr interessant ist der unterschiedliche Lebensstil der Menschen auf den beiden Seiten des Flusses: Während sich auf namibischer Seite direkt am Ufer Privatvillen von Ärzten aus Rundu befinden, sehen wir auf angolanischer Seite deutlich schlichter lebende Menschen wie sie im Fluss baden und waschen. Es gibt auch über den Fluss verkehrende Einbaumtaxis, welche beispielsweise angolanische Kinder nach Namibia zur Schule bringen oder Erwachsene zum Einkaufen. Zwischendrin legt unser Bootsführer auf einer flachen Insel an, wo wir aus Spaß einen kurzen und ganz streng genommen illegalen Hopser nach Angola unternehmen können. Wir erleben auf dem Okavango einen sehr schönen Sonnenuntergang, dann geht es zurück zur Lodge. Nach einem leckeren Essen verbringen wir noch einige Zeit auf der Terrasse direkt am Fluss und gehen dann ins Bett.


Ein Krokodil


Der Okavango


Abendstimmung auf dem Okavango


Sundowner


Jagender Eisvogel


Sonnenuntergang über Angola

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