24.08.2015: Spitzkoppe - Etosha (Okaukuejo) - Wünderlich

Willkommen bei uns...
Title
Direkt zum Seiteninhalt
24.8.2015: Spitzkoppe - Etosha (Okaukuejo)
Wir stehen um kurz nach Sonnenaufgang auf und frühstücken dann. Am Himmel zeigt sich wieder keine einzige Wolke. Die Klippschliefer schlafen anscheinend noch, aber es sind schon jede Menge sehr frecher Vögel unterwegs. Zudem sehen wir während dem Zusammenklappen des Dachzelts zwei Elefantenspitzmäuse über den Stellplatz huschen. Wir packen zusammen und schauen uns noch ein wenig auf dem Gelände der Spitzkoppe um. Am östlichen Ende des Campgrounds, ganz in der Nähe der für individuell Reisende gesperrten Straße zum Bushmans Paradise stellen wir unser Auto ab und laufen in einen großen Talkessel, wo wir ein wenig in den Felsen herumkraxeln. Dabei entdecken wir einen mini-Arch, eine Art kleines Nadelöhr in einem großen Steinklumpen. Auf dem Weg zurück zum Auto finden wir eine weitere Klippschlieferkolonie. Zwar sind wir weiter von den Tieren entfernt als gestern Abend an unserem Stellplatz, aber wir haben direkten Blick auf den Ausgang von zwei Wohnhöhlen und die Felsplatten davor. Bei diesen Felsplatten handelt es sich quasi um die Sonnenterassen der Tiere. Dies ist eine schöne Stelle, um den Morgen zu genießen. Wir können die Klippschliefer längere Zeit ungestört in ihrem Tagesablauf beobachten. Schließlich reißen wir uns wieder los und verlassen die Spitzkoppe nach Nordwesten auf der geschotterten D1930.


Elefantenspitzmaus


Unterwegs im Spitzkoppen-Massiv


Klippschliefer-Familie beim Sonnenbad

Wir sind in einem vermeintlich dünn besiedelten Gebiet unterwegs und daher überrascht ob der großen Anzahl von Verschlägen mit Verkäufern am Straßenrand, welche Steine oder Handwerksarbeiten anbieten. Die Spitzkoppe verschwindet langsam hinter uns und vor uns rückt der nicht minder beeindruckende Brandberg immer näher. In Uis, nach etwa 90 Kilometern biegen wir nach Norden ab und folgen einer abwechslungsreichen Gravelroad bis kurz vor Khorixas. Hier kommen wir auf die C39, welche über weite Abschnitte schnurgerade und nicht gerade abwechslungsreich Richtung Ojito führt. Die Landschaft ist überraschend dicht mit niedrigen Bäumen bestanden, dazwischen sehen wir Termitenhügel unterschiedlicher Größe, einige Exemplare lassen sich nur noch als gigantisch bezeichnen. In Ojito füllen wir an einer Tankstelle den Tank unseres Hilux und an einem Geldautomaten unsere Geldbeutel auf. Dann fahren wir in Richtung Norden weiter, direkt zum noch etwa einhundert Kilometer von Ojito entfernten Etosha Nationalpark.


Auf der C39 Richtung Etosha

Der Etosha Nationalpark ist fast 23000 Quadratkilometer groß und das bedeutendste Schutzgebiet Namibias. Der Park wurde 1973 eingezäunt, was ihm bei manchen Zeitgenossen den Spitznamen "Etosha-Zoo" eingebracht hat. Wenn man diese Bezeichnung ernst nimmt, dürfte es sich immerhin um den größten Zoo der Welt handeln. Wir sind gespannt, wie es uns gefallen wird. Am Anderson Gate melden wir uns an. Wir müssen die Anzahl Personen in unserem Auto angeben sowie wie viele Nächte wir bleiben wollen und bekommen im Gegenzug einen Anmeldezettel. Weiter geht es nach Okaukuejo. Dabei handelt es sich um eine ehemalige deutschen Polizei- und Militärstation. Heute befindet sich hier ein nachts beleuchtetes Wasserloch und darum jede Menge touristischer Infrastruktur: eine Tankstelle, ein Supermarkt, ein Restaurant, eine Lodge mit vielen Cabins, ein Campground sowie ein Büro der Nationalparkverwaltung. Im Verlauf der etwa 20 Kilometer zwischen dem Tor und Okaukuejo sehen wir direkt an der Straße eine Gruppe Springböcke - davon haben wir ja in den vergangenen Tagen schon recht viele gesehen. In einiger Entfernung lassen sich aber auch tatsächlich einige Giraffen erkennen. Juche, nach all den Antilopen unsere erste größere typisch afrikanische Tierart. Mit dem am Eingang erhaltenen Anmeldezettel gehen wir in das Parkbüro in Okaukuejo, wo wir bezahlen und für den Campground einchecken.


Erdhörnchen - ob es uns vorbei lässt?

Danach starten wir gleich zu unserer allerersten Pirschfahrt. Dazu haben wir uns die kleine Runde vorbei an den drei Wasserlöchern Gemsbokvlakte, Olifantsbad und Aus ausgesucht. Da es insgesamt recht trocken ist, sind die Wasserlöcher gut von durstigen Tieren frequentiert. Dennoch sehen wir auf der Fahrt zu den und von den Wasserlöchern deutlich mehr und auch spannendere Tiere: einige Erdhörnchen, nun deutlich näher befindliche Giraffen, welche genüsslich irgendwelche Blüten von einem Baum abknabbern, Springböcke sowie weit entfernt am Horizont unsere ersten Elefanten. An den Wasserlöchern selber treffen wir hauptsächlich Impala-Antilopen. Einmal hüpft etwas sehr kleines antilopenartiges direkt vor uns von der Straße in den Busch. War das eine Dik-Dik-Zwergantilope? Zurück nach Okaukuejo fahren wir über die Park-Hauptstraße und sehen dabei einen Schakal direkt an der Straße sowie eine sehr große Herde Strauße.


Blüten fressende Giraffe


Unsere ersten Elefanten - fern am Horizont...


Ein Steppenfalke


Impala-Bock


Strauß

Die Tore aller Camps in Etosha werden nachts geschlossen und wir kommen gerade noch rechtzeitig wieder in Okaukuejo an. Wir bauen unser Zelt auf und schauen dann zum Wasserloch, wo gerade einige Elefanten und Giraffen ihren Durst stillen. Gerade die trinkenden Giraffen finden wir äußerst faszinierend. Der Hals dieser Tiere ist zu lang, um sich gemütlich zum Wasser herunterzubeugen. Daher müssen sie - und das sieht recht unbequem aus - mit den Vorderbeiden tief in die Hocke gehen, um ans Wasser zu kommen. Nach einem guten Abendessen im Restaurant kommen wir wieder ans Wasserloch und beobachten länger das lustige Treiben. Das hier ist fast wie ein sehr gemütliches aber niemals langweilig werdendes Fernsehprogramm. Es kommen Gruppen von ein, maximal zwei Tierarten und trinken sich maximal etwa 30 Minuten lang satt. Dann, manchmal ist etwas Geduld nötig, wechselt das Programm und die nächste Gruppe Tiere tritt auf. Wir sehen jede Menge Giraffen, Elefanten mit ganz kleinen Jungtieren und zwei Nashörner.


Elefantenfamilie am beleuchteten Wasserloch


Abendlicher Besuch eines Nashorns am Wasserloch
Zurück zum Seiteninhalt