21.08.2015: Naukluftberge - Swakopmund - Wünderlich

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21.8.2015: Naukluftberge - Swakopmund
Heute haben wir ein volles Programm und sind gespannt, ob der Tag für das Vorgenommene ausreicht. Wir stehen im Dunklen auf, machen uns frisch und rollen dann die schmale Zufahrtstraße zurück. Vorbei an der Campsite-Rezeption kommen wir wieder zur Abzweigung welche zum Trailhead des Olive Trails führt. Hier biegen wir nach links ab und folgen der rumpeligen Straße noch etwa einen Kilometer bis zum Parkplatz. Bei dem Olive Trail handelt es sich um eine etwa zehn Kilometer lange Wanderung durch die abwechslungsreiche Berglandschaft des Nationalparks. Hatten wir bisher durchgehend schönstes Wetter und einen blauen Himmel, so ist der Himmel nun bedeckt.

Der erste Teil der Wanderung führt zunächst flach auf einen Berghang zu und zieht sich dann an dessen Flanke hinauf. Hier stehen auch einige der namensgebenden Olivenbäume. Während dem Anstieg treffen wir wieder die Herde Bergzebras, welche wir gestern schon vom Auto aus beobachtet haben. Die Tiere überqueren den Trail nach links, trotten ein gutes Stück bergab in Richtung eines kleinen Bachbetts und bleiben dann stehen. Nach kurzer Zeit fängt eines der Zebras an, sich im Sand zu baden. Wir beobachten die Tiere noch eine Weile, gehen dann weiter und freuen uns bald über eine weitere Begegnung mit der heimischen Tierwelt: rechts von uns hüpfen drei Klippspringer über den steilen und mit Schotter bedeckten Hang. Es ist wirklich beeindruckend, wie sicher diese Zwergantilopen auf derartig unwegsamem Gelände unterwegs sind. Das kennen wir so ähnlich eigentlich nur von Gämsen bei uns in den heimischen Alpen.


Bergzebra beim Sandbad


Morgenstimmung in den Naukluftbergen

Am Ende des ersten Anstiegs kommen wir auf ein Hochplateau. Von hier aus haben wir einen tollen Blick zurück auf die schöne Landschaft der Naukluftberge. Nun scheint es auch so, als würde der bedeckte Himmel abregnen zu wollen. Aber entweder entscheidet er sich doch anders, oder ein großer Teil des Regens verdunstet aufgrund der hohen Temperaturen gleich auf dem Weg zum Boden. Bei uns kommen jedenfalls nur ein paar vereinzelte Tropfen an. Nach einem kurzen Stück Weg auf dem Hochplateau knickt der Trail nach links ab, in ein tief eingeschnittenes trockenes Bachbett welcher sich nach einiger Zeit zu einem immer enger werdenden Canyon verwandelt. Hier müssen wir teilweise lustig über große Felsfindlinge klettern. Die steilen Hänge auf beiden Seiten beherbergen große Klippschlieferkolonien. Regelmäßig hören wir krähenartige Warnrufe. Die Tiere selber sind nur aus einiger Entfernung zu sehen. Wenn wir dann versuchen uns zu nähern, scheint es, als würde der komplette Hang wuseln und weghoppeln.


Regen in der Wüste

Nach einiger Zeit kommen wir zum sogenannten Pool. Das ist ein großes Wasserbecken, eingeschlossen von senkrechten Wänden. Der Weg führt durch diese senkrechten Wände. Da nahezu niemand mit Kletterausrüstung hier aufkreuzen wird, sind auf beiden Seiten des Pools Ketten in die Wände gehängt. Sprich: an der Kette festhaltend muss man auf einem sehr schmalen Sims voranbalancieren. Mit Ausnahme einer kleinen Unsicherheit bekommen wir das gut hin. Hinter dem Pool weitet sich der Canyon etwas auf und nicht viel später treffen wir auf einen Fahrweg, dem wir nach rechts in Richtung des Trailheads folgen. Wer den Olive Trail laufen will, sollte trittfest sein und auch etwas Kondition haben, ansonsten aber handelt es sich um eine sehr schöne und abwechslungsreiche Halbtageswanderung. Am Trailhead sehen wir den Bus der deutschen Reisegruppe, die wir gestern Abend auf dem Campground getroffen haben. Die Gruppe unternimmt offensichtlich dieselbe Wanderung wie wir. Jedenfalls treffen wir hier und jetzt nur den Busfahrer und der macht gerade ein Nickerchen.


Der Pool

Wir fahren weiter, verlassen den Park und folgen bei nun wieder wolkenlosem Himmel der D854 in Richtung der Büllsport-Gästefarm, wo wir auf die C14 in Richtung Nordwesten abbiegen. Auf beiden Seiten der Straße sehen wir beeindruckende Berge sowie jede Menge Paviane. Nach einiger Zeit verlassen wir die Berge und kommen in eine ganz sanft hügelige Steppenlandschaft. Bei Rostock Ritz, einer edlen Gästefarm machen wir eine Mittagspause. Die Farm ist über eine etwa sechs Kilometer lange kurvige Piste zu erreichen, auf deren Verlauf wir recht nah an einigen Straußen vorbei kommen. Nachdem wir nun einige Nächte gecampt haben, kommen wir uns auf so einer edlen Lodge fast ein wenig fehl am Platz vor. Aber das Essen ist richtig gut und zudem gibt es noch ein kleines tierisches Highlight: Ein riesiges Erdmännchen-Gehege. Obwohl wir diese längere Zeit beobachten, sehen wir allerdings nur ein einziges Erdmännchen. Auf dem höchsten Punkt des Geheges sitzend hält es Ausschau nach möglichen Raubtieren.


Auf der C14 Richtung Nordwesten


Pavian auf Zaun


Eine Herde Strauße


Das Rostock Ritz


Erdmännchen auf Beobachtungsposten

Wir folgen weiter der C14 in Richtung Walvis Bay. Die Landschaft wird wieder deutlich hügeliger. Kurz vor dem Kuisebpass knickt die Straße nach Westen ab und kurz darauf kommen wir an der fantastisch zerklüfteten Mondlandschaft des Kuiseb-Canyon vorbei. Wir könnten nun auf der gut ausgebauten Hauptstraße immer weiter bis Walvis Bay rollen und von dort aus nach Swakopmund, unserem heutigen Etappenziel. Die namibischen Straßenbauer haben glücklicherweise auch noch eine deutlich spannendere Alternative für uns vorbereitet. Diese ist permitpflichtig; die nötige Erlaubnis haben wir uns schon vorgestern im Nationalparkbüro in Sersriem geholt. Knapp 25 Kilometer hinter dem Kuisebpass biegen wir nach rechts auf eine lustige kleine Schotterpiste ab. Ab hier sehen wir wieder deutlich mehr Tiere als noch entlang der C14. Einmal sehen wir sogar, woher die so häufigen Springböcke ihren Namen haben. Diese Tiere können aus dem Stand heraus etwas drei Meter hoch springen. Das sieht lustig und beeindruckend zugleich aus. Der Straßenverlauf ist wunderbar abwechslungsreich. Zunächst stehen noch einige Bäume am Straßenrand, dann wird es zunehmend karger.


Der Kuiseb-Canyon


Unterwegs in der Wüste

Wir kommen an zwei Wasserlöchern vorbei - dem Ganab Waterhole und dem Hotsas Waterhole. In der nun schon sehr wüstenartigen Landschaft sind derartige Löcher die perfekte Gelegenheit Tiere zu beobachten. Hauptsächlich sehen wir sehr viele Strauße, insbesondere am Hotsas Waterhole. An diesem Wasserloch gibt es auch einen schön angelegten Aussichtspunkt. Am Ende der Schotterpiste biegen wir nach rechts auf die C28 ab, welche uns zunächst auf Schotter, später auf Asphalt direkt nach Swakopmund führt. An einem Tümpel direkt am Stadteingang halten wir an um einige Flamingos zu beobachten und fahren dann weiter zu unserem vorgebuchtem Hotel direkt an der Küste. Da es schon spät ist, verzichten wir auf einen Stadtspaziergang und essen im Hotelrestaurant zu Abend.


Aussicht von unserem Hotel auf den Strand von Swakopmund

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