31.08.2008: Astoria - Florence - Wünderlich

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Sonntag, 31.8.2008: Astoria - Florence
Wir frühstücken im Motel. Das Frühstück ist nicht gerade umwerfend aber auch nicht schlecht. Dann fahren wir wieder in die Innenstadt und dort hinauf zur Astoria Column auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Auf diesem 38m hohen Nachbau der Trajanssäule in Rom aus dem Jahr 1926 ist die Geschichte der Gegend von der Ankunft der ersten Weißen bis zum Bau der Eisenbahn dargestellt. Bei gutem Wetter kann man von dem Platz an ihrem Fuß angeblich sogar Mt. St. Helens und Mt. Rainier im Osten sehen. Heute ist das Wetter aber weniger gut und so müssen wir uns mit einem auch sehr schönen Blick auf die Columbia-Mündung begnügen.


Die Astoria Column

Wir fahren auf den steil abfallenden Straßen wieder zurück in die Innenstadt, wo wir ein wenig spazieren gehen. Auch bei Tageslicht wirkt die Stadt noch sehr nett, doch leider auch recht heruntergekommen. Doch im Gegensatz zu so mancher anderen Stadt, durch die wir heute noch kommen werden, hat Astoria sich seinen Charme bewahrt, wenn dies auch der Charme einer kleinen Industriestadt ist… Ein altes Kino und einige viktorianische Häuser künden von der vergangenen Blüte der Stadt.


In Astorias Altstadt

Weiter geht es zum Fort Stevens State Park. Das Fort, das diesem Park seinen Namen gegeben hat, ist die einzige militärische Anlage auf dem US-amerikanischen Festland, die nach 1812 unter feindlichem Beschuss stand: 1942 hatte hier ein japanisches U-Boot angegriffen, aber keinen weiteren Schaden angerichtet. Wir lassen aber das Fort und das historische Reenactment (nicht des U-Boot-Angriffs, sondern irgendwelcher Ereignisse aus dem Bürgerkrieg), das heute zum langen Labor-Day-Wochenende stattfindet, links liegen und besuchen nur den Strand des State Parks. Hier liegt das Wrack der Barke Peter Iredale, die hier 1906 strandete. Beim Vergleich mit Fotos im Reiseführer wird klar, dass das Wrack immer noch weiter im Sand versinkt.


Wrak der Peter Iredale

Weiter südlich erreichen wir den Badeort Seaside. Dieser scheint zum größten Teil aus Hotels und ähnlichem zu bestehen. Da die Salzsiedereien der Lewis und Clark Expedition bei Seaside gelegen waren, gilt dieser Ort als Endpunkt der Expedition. Dies wird mit einer Bronzestatue der beiden Expeditionsleiter (sowie Lewis' Hund Seaman) auf der Strandpromenade gewürdigt. Etwas südlich der Stadt sollen sich Rekonstruktionen der Salzsiedereien befinden. Allerdings sind wir nicht sicher, ob das, was wir dort zwischen Müllhaufen und schreienden Möwen ausmachen können, wirklich die Rekonstruktionen sind, oder nur die Überreste eines deutlich weniger historischen Lagerfeuers.


Statue von Lewis und Clark in Seaside

Auf dem südlich angrenzenden Tillamook Head liegt der Ecola State Park. Über eine abenteuerlich schmale, kurvige und bergige Waldstraße erreicht man den Indian Beach, einen wunderschönen Sandstrand, der besonders bei Surfern sehr beliebt zu sein scheint. Wir beobachten ein wenig diese "menschlichen Meeressäuger" und fahren dann zum Crescent Beach, ebenfalls im Ecola State Park. Dieser bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Küste nach Norden und vor allem nach Süden. Auch den berühmten Haystack Rock von Cannon Beach kann man von hier aus schon sehen.


Strand mit Surfern im Ecola State Park

Die Stadt Cannon Beach grenzt im Süden direkt an den Ecola State Park. Sie ist sehr touristisch geprägt und heute, am Sonntag des Labor-Day-Wochenendes, geradezu überfüllt. Der Strand mit dem großen, der Küste vorgelagerten, Haystack Rock ist allerdings trotzdem sehr schön. Wir schlendern ein wenig den Strand entlang und genießen den Blick auf das Meer.


Der Haystack Rock am Cannon Beach

Im weiteren Verlauf führt die Straße abwechselnd durch relativ unspektakulären Wald und entlang der Küste. An einem besonders eindrucksvollen Straßenstück entlang der steilen Felsküste ist ein Aussichtspunkt zu Ehren Oswald Wests eingerichtet. Dieser war von 1911 bis 1915 Gouverneur von Oregon und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die gesamte Küste verstaatlicht und unter Naturschutz gestellt wurde.

In Tillamook kommen wir an den großen Käsefabriken vorbei. Mit einem Blick auf die langen Schlangen davor verzichten wir aber auf eine Besichtigungstour. Stattdessen biegen wir ab auf den Three Capes Loop entlang der Küste. Dieser führt vorbei an den drei Kaps Cape Mears, Cape Lookout und Cape Kiwanda. Etwas verwirrend ist, dass zu den Kaps auch jeweils gleichnamige Ortschaften existieren. Dies führt dazu, dass wir in Cape Mears erst einmal falsch abbiegen und in einer Sackgasse im Ort landen. Als wir das Kap dann endlich finden, müssen wir erst einmal ca. 20 Minuten Kreise drehen, bis wir es schaffen, einen Parkplatz zu ergattern. Das Kap lohnt sich aber. Es gibt einen schönen Leuchtturm, außerdem steht hier der Octopus Tree, eine Sitka-Fichte, die sich wenig über dem Boden in mehrere dicke Teilstämme aufteilt, was wirklich entfernt an einen Oktopus erinnert.


Octopus Tree bei Cape Mears

Die beiden anderen Kaps sind weniger eindrucksvoll: Cape Lookout ist ein typischer Statepark, also eher zur Naherholung gedacht, und besteht fast nur aus einem, zugegeben recht schönen, Badestrand. Bei Cape Kiwanda gibt es einen zweiten Haystack Rock. Hier ist allerdings so viel Betrieb, dass selbst der Strand als Parkplatz herhalten muss, weshalb wir schnell weiterfahren.

Hinter Lincoln City wird die Küste zunehmend zur eindrucksvollen Steilküste. Wir halten an Cape Foulweather. Dieses Kap hat seinen Namen Captain Cook zu verdanken, der hier 1778 vorbei kam und wohl sehr schlechtes Wetter hatte. Für uns ist das Wetter gut genug um eine sehr schöne Aussicht auf den weiteren Küstenverlauf zu haben. Auch unsere nächsten beiden Ziele sind von hier aus schon zu erkennen.

Das erste ist Devils Punchbowl, ein von der Brandung ausgehöhlter Sandsteinfelsen. Dieser ist von oben offen, so dass man von der Küste aus zusehen kann, wie die Wellen hineinschwappen. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel.


Devils Punchbowl

Etwas weiter südlich liegt das Yaquina Head Lighthaus, ein sehr schöner Leuchtturm, auf einem kleinen Kap. Da gerade Ebbe ist, steigen wir eine Holztreppe hinunter zum Meer um die Tidepools zu betrachten. Diese sind wirklich eindrucksvoll, sie wimmeln nur so von Tieren, die man sonst nur aus Aquarien kennt: Seesterne, Seeigel, Seeanemonen, Einsiedlerkrebse und vieles mehr. Zwischen den Pools befinden sich ausgedehnte Muschelbänke. Wir können uns kaum satt sehen an dem bunten Gewimmel. Als wir dann doch einmal aufschauen, um die benachbarte Vogelkolonie genauer zu betrachten, bemerken wir auf dem der Küste vorgelagerten Felsen eine Menge Seehunde. - Kunststück: Der Felsen heißt Seal Rock… Schweren Herzens reißen wir uns los um weiter zu fahren.


Yaquina Head Lighthouse


Blick in einen Tidepool

Bald erreichen wir Newport, das eine schöne Stahlbrücke besitzt. Wir fahren hinunter zur historischen Hafenpromenade. Sobald wir aus dem Auto aussteigen, hören wir Seelöwenrufe. Wir begeben uns auf die Suche und werden bald fündig. Wie in San Francisco sind auch hier Floße für die Tiere an einem alten Steg befestigt worden. Wir beobachten lange die Tiere, die sich um die besten Schlafplätze streiten und sich immer wieder gegenseitig ins Wasser stoßen.


Seelöwen in Newport

Die Straße folgt nun weiter der schönen Steilküste. Bei Waldport glaubt Katharina von der Baybrücke aus, auf einer Sandbank Seehunde zu sehen, ist sich aber nicht sicher.

Eigentlich wollen wir mit Blick auf das wunderschöne Heceta Head Lighthouse den Sonnenuntergang abwarten, doch mittlerweile sind am westlichen Horizont wieder Wolken aufgezogen und diese verdecken das Schauspiel.


Abendstimmung bei Heceta Head

Wenig später erreichen wir Florence, wo wir unser vorreserviertes Motelzimmer beziehen. Daraufhin begeben wir uns auf Nahrungssuche in die sehr hübsche Innenstadt. Wir entscheiden uns schließlich für ein Restaurant in einem alten Bootshaus, wo wir sehr gut zu Abend essen. Danach kehren wir müde ins Motel zurück.

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