01.09.2008: Florence - Crescent City - Wünderlich

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Montag, 1.9.2008: Florence - Crescent City
Nach dem Aufstehen machen wir noch einmal einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Florence. Auch bei Tageslicht gefällt es uns hier sehr gut: Nette kleine Häuschen mit interessanten Geschäften und in einer Baulücke wurde ein winziger Stadtpark mit Pavillon angelegt. Über den Siuslaw River, der die südliche Grenze der Stadt bildet führt eine schöne Art-Deco-Brücke.


Brücke über den Siuslaw River bei Florence

Etwas weiter südlich befindet sich die Oregon Dunes National Recreation Area, eine weitläufige Dünenlandschaft. Von einer hölzernen Aussichtsplattform direkt am Parkplatz führt ein Weg nach unten, mitten hinein in die Dünen. Wir laufen ein wenig durch den mal etwas weicheren, dann wieder etwas festeren Sand und machen uns einen Spaß daraus, was für Spuren wir hinterlassen. Auch die Spuren einiger wilder Tiere sind im Sand zu erkennen. Bis zum Meer ist es dann aber doch zu weit, also kehren wir um und klettern wieder die Düne zum Parkplatz hinauf - diesmal ohne Weg, was durch den rutschigen Sand gar nicht so leicht ist. Oben müssen wir dann erst einmal unsere Schuhe vom Sand befreien.


In den Oregon Dunes

Weiter geht es entlang der Küste nach Süden. Unser nächstes Ziel ist das Umpqua Lighthouse, ein recht schöner Leuchtturm an einer etwas unspektakulären Flussmündung. Vor allem im November und im Mai muss diese Stelle hervorragend für die Beobachtung von Grauwalen geeignet sein, wie einige Tafeln verkünden. Wir schauen einige Zeit aufs Meer hinaus, können aber leider keine Wale ausmachen. Ist wohl wirklich die falsche Jahreszeit…


Umpqua Lighthouse

Etwas weiter südlich überqueren wir auf der spektakulären McCullough-Memorial-Bridge den Coos Bay, dann verlassen wir erst mal die US101 und folgen dem Cape Arago Highway zu den State Parks Shore Acres und Cape Arago.

Shore Acres war ursprünglich der Landsitz des Holztycoons Louis Simpson. Nachdem er in der Weltwirtschaftskrise große Verluste gemacht hatte, verkaufte er das Gelände 1942 an den Staat Oregon. Die prächtige Villa wurde abgerissen, doch die Gärten werden heute noch gepflegt. Diese streng geometrischen Gärten im französischen und japanischen Stil bilden einen interessanten Gegensatz zu der wilden Felsenküste.


Garten in Shore Acres

Direkt südlich an den Shore Acres State Park schließt sich der State Park Cape Arago an. Auch dieses Gebiet hatte einst Louis Simpson gehört, wurde aber schon 1932 dem Staat vermacht. Als wir hier aus dem Auto steigen, hören wir schon wieder das Gebell von Seelöwen. Wir laufen einen kurzen Trail vorbei an mehreren Picknickplätzen zu einem schönen Aussichtspunkt auf die Klippen, wo sich einige Seelöwen aufhalten. Wir schauen ein wenig den Tieren zu und kehren dann zum Auto zurück.

Auf dem Rückweg aus dem State Park halten wir noch an einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Seelöwenkolonie hat. Eine Organisation zu Rettung der Meeressäuger hat hier heute zum Feiertag einen Infostand und mehrere Ferngläser aufgestellt, die man kostenlos benutzen darf. Mitarbeiter stehen für Fragen zur Verfügung. Zwischen den Seelöwen befinden sich auch einige Seeelefanten. Um auch Seehunde sehen zu können steht die Tide leider gerade zu hoch, denn diese Tiere kommen nur bei Ebbe auf die Felsen. Wir sind aber auch so schon restlos begeistert und können uns kaum losreißen, doch wir haben heute noch viel vor.


Seelöwenkolonie bei Cape Arago

Noch etwas weiter südlich, im Bullard Beach State Park bei Bandon, steht das Coquille River Lighthouse. Dieser Leuchtturm ist wohl einer der wenigen hier an der Küste, der nie besonders abgelegen war: In der Mischung aus Museum und Souvenirshop im Inneren erfahren wir, dass die Frau des Leuchtturmwärters ihre Kinder regelmäßig mit einem Boot zur Schule hinüber nach Bandon gebracht hat.


Coquille River Lighthouse

Bandon ist ein sehr hübsches Städtchen mit vielen netten Läden und Restaurants. Wir gehen ein wenig spazieren und erstehen im Cranberry Sweets Saltwater Toffee in allen Farben des Regenbogens als Mitbringsel für daheim - natürlich nicht ohne vorher ausgiebigst die verschiedenen Süßigkeiten zu probieren, die es dort zu kaufen gibt.

Als Dirk das Eingangsschild der Oldtown fotografiert, bekommt er von einem gerade Pause machenden Kellner den Tipp, die Aussichtspunkte auf die der Küste vorgelagerten Felsen direkt durch die Stadt anzufahren. Wir fahren also mit dem Auto durch die Oldtown und dann durch hübsche Wohngebiete und finden tatsächlich einige schöne Aussichtspunkte auf die schönen Felsen mit Namen Face Rock, Cat and Kittens und Elephant.


Face Rock bei Bandon

Einige Kilometer weiter südlich erreichen wir den Cape Blanco State Park. Auf einem kurzen Trail durch die eindrucksvolle Küstenlandschaft, vorbei an schönen halbmondförmigen Buchten, erreichen wir den dortigen Leuchtturm. Auf dem Gelände des State Parks befindet sich auch ein hübscher kleiner Friedhof aus Pionierzeiten.


Leuchtturm von Cape Blanco


Alter Friedhof bei Cape Blanco

Uns wird bewusst, dass immer weniger Leute in den State Parks unterwegs sind, je weiter der Tag fortschreitet. Viele haben wohl noch einen weiten Heimweg vor sich, bevor sie morgen wieder arbeiten müssen…

Weiter südlich wird die Straße endlich so, wie wir uns den Küstenhighway vorgestellt haben. Bis auf ein kurzes Stück bei Humbug Mountain führt sie von nun an immer an der Küste entlang und bietet viele schöne Aussichtspunkte.

In Port Orford halten wir am Battle Rock, so benannt nach einer Schlacht, die hier im Jahr 1851 zwischen Indianern und der Besatzung des Dampfers Sea Gull stattfand. Als wir nach ausgiebiger Erkundung zum Auto zurückkehren wollen, werden wir auf bayrisch von einem jungen Radfahrer angesprochen, ob wir nicht ein Foto von ihm machen könnten. Klar. Man kommt ins Gespräch und wir erfahren, dass er ebenfalls aus München kommt. Er ist von Chicago aus bis hierher geradelt und will noch weiter nach Los Angeles. Für das ganze hat er fünf Wochen Zeit, denn er will rechtzeitig zum Oktoberfest wieder in München sein. Wir sind sehr beeindruckt.


Battle Rock bei Port Orford

Im weiteren Küstenverlauf halten wir noch an mehreren Viewpoints. Hervorzuheben sind hier vor allem Arch Rock und Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park, zwei Felsbögen, die der Küste vorgelagert im Meer stehen.


Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park

Kurz vor der Grenze nach Kalifornien befindet sich der Harris Beach State Park. Wir gehen hier noch einmal zum Strand hinunter und genießen die Abendstimmung. Es ist zwar wieder Ebbe, doch Tidepools gibt es an diesem flachen Sandstrand leider keine.


Abendstimmung am Harris Beach

In Kalifornien fällt auf, dass die Küste hier nicht unter staatlichem Schutz steht: Plötzlich reicht die Bebauung bis an die Küste heran. Bis Crescent City verläuft die Straße nun durch den Wald. Die Stadt selbst scheint wieder nur aus dem üblichen Gemisch aus Fast-Food-Lokalen und Motels zu bestehen. Nachdem wir unser Motelzimmer am südlichen Ende der Stadt bezogen haben, fahren wir noch ein wenig weiter nach Süden um den Sonnenuntergang am Strand zu genießen. Danach suchen wir uns noch etwas zu essen und gehen dann ins Bett.

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