18.08.2008: Kimball - Hot Springs - Wünderlich

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Montag, 18.8.2008: Kimball - Hot Springs
Als wir am Morgen aufwachen, ist draußen alles in dichten Nebel gehüllt. Während wir frühstücken, reißt dieser ein wenig auf, doch wird er uns noch den ganzen Vormittag mehr oder weniger dicht begleiten.

Wir verlassen Kimball nach Norden und fahren durch eine wunderschöne Prärielandschaft, die sich als wesentlich weniger flach und langweilig erweist als erwartet. Immer wieder tauchen Hügel und schöne Sandsteinformationen auf. An den Wildcat Hills fahren wir nur vorbei doch auch von der Straße aus wirken sie sehr eindrucksvoll mit ihren kiefernbestandenen Karsthöhen.

Schließlich erreichen wir das Scottsbluff National Monument. Bei diesem handelt es sich ebenfalls um eine schöne Karstformation etwas außerhalb der gleichnamigen Stadt. Benannt wurde es nach einem Trapper, der von seinen Begleitern in der Nähe nach einem Indianerangriff schwer verletzt zurück gelassen wurde und sich dann noch bis hier her geschleppt hat, wo seine Leiche später gefunden wurde.

Bedeutung erlangte Scottsbluff dann als Station des Oregon Trail und des Ponyexpress. Im Visitor Center beschäftigt sich eine sehr interessante Ausstellung mit den Pionieren des Oregon Trails.


Planwagen am Scottsbluff National Monument als Erinnerung an den Oregon Trail

Auf das namensgebende Bluff führt eine Straße durch zwei Tunnels. Oben gibt es zwei kurze Trails, die wunderbare Ausblicke auf die immer noch leicht im Nebel liegende Prärie, den North Platte River und die Stadt Scottsbluff bieten.


Ausblick vom Scottsbluff National Monument

Nachdem wir uns von dem Anblick losreißen konnten, fahren wir weiter Richtung Osten über die Prärie zum Chimney Rock, ebenfalls einer sehenswerten Karstformation, die durch ihre markante Form auch zu einer Station des Ponyexpress und zu einem Orientierungspunkt des Oregon Trails wurde. Auf Empfehlung aus dem Forum halten wir nicht am Visitor Center sondern fahren an diesem vorbei bis zu einem kleinen Friedhof aus der Pionierzeit. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Felsen.


Chimney Rock


Chimney Rock Cemetery

Weiter geht es über Bayard, wo wir den North Platte überqueren, nach Alliance. Dort besuchen wir Carhenge, einen Nachbau von Stonehenge aus alten Autos. Neben dieser Skulptur befinden sich auf dem Gelände noch viele andere Kunstwerke aus alten Autos oder Autoteilen.


Carhenge


Skulpturen aus Autoteilen bei Carhenge

Unsere Weiterfahrt führt uns über die Pine Ridge, eine stark bewaldete Hügelkette. Nach der langen Fahrt durch die Prärie kommen die vielen Bäume sehr überraschend. Auch nachdem wir auf die US 20 nach Westen abgebogen sind begleiten uns die Hügel noch lange am südlichen Horizont.

Unsere nächste Station ist Fort Robinson State Park. In den Gebäuden des Forts aus den Indianerkriegen ist heute ein Hotel untergebracht. Hier fanden zwei bedeutende Ereignisse der Indianerkriege statt: Der Sioux-Krieger Crazy Horse wurde hier gefangen gehalten und bei einem Fluchtversuch am 5. September 1877 erstochen. Etwa eineinhalb Jahre später, am 9. Januar 1879, führte ein Ausbruchversuch der ebenfalls hier gefangengehaltenen Cheyenne, die fürchteten wieder nach Oklahoma zurück geschickt zu werden, zu einer der letzten Schlachten der Indianerkriege, bei der der Stamm der Cheyenne fast ausgelöscht wurde.


Blockhütten in Fort Robinson - Ort von Crazy Horse' Tod

Neben den historischen Gebäuden bietet das Fort auch noch eine sehr schöne Landschaft mit waldigen Hügeln, in denen noch deutlich die Spuren eines Waldbrandes von 1989 zu erkennen sind. Die Bisonherde des Parks bekommen wir leider nur von ferne zu sehen.


Im Fort Robinson State Park

Weiter geht es über eine Gravel Road nach Norden. Durch das Oglala Grassland erreichen wir schließlich den Toadstool Geologic Park. Die eindrucksvolle Landschaft hier erinnert sehr stark an die Painted Desert in Arizona oder die Badlands in South Dakota. Ein self-guided Trail führt mitten durch die Bentonithaufen und erklärt sehr gut die geologische Entstehungsgeschichte der Formationen. Hier wurden und werden immer noch sehr viele Fossilien gefunden. Selber können wir leider keine Knochen entdecken, mit Hilfe des Trailguids sehen wir aber wenigstens die sehr interessanten versteinerten Fußabdrücke von Riesenschweinen und -nashörnern.


Toadstool Geologic Park


Toadstool Geologic Park

Über die Gravel Road fahren wir weiter nach Norden. Kurz von der Grenze nach South Dakota erreichen wir wieder eine Asphaltstraße und atmen eingedenk der letztjährigen Reifenpanne erst einmal auf. Unser Navi tut sich hier allerdings etwas schwer, da die große und gute Straße anscheinend nicht, dagegen einige Privatstraßen als vollwertig eingetragen sind.

Bald kommen wir in die ersten Ausläufer der Black Hills, die ihren Namen von den dichten Kiefernwäldern haben, die sie bedecken. Schließlich erreichen wir Hot Springs und besuchen gleich als erstes die Mammoth Site. Hier wurden 1974 bei Bauarbeiten zufällig Mammutknochen gefunden. In einer großen Halle kann man die Knochen von 55 Mammuts an ihren originalen Fundorten betrachten.


Mammoth Site in Hot Springs

Wir fahren zu unserem Motel, checken ein und fahren dann noch einmal in die Stadt um diese genauer in Augenschein zu nehmen. Diese liegt malerisch eingeklemmt zwischen steilen Hügeln.
Davon abgesehen hat sie sehr große Ähnlichkeit mit europäischen Kurstädten. Die Häuser der Innenstadt bestehen alle aus schönem rosafarbenen Sandstein. Was uns aber besonders beeindruckt ist ein kleiner Wasserfall mitten in der Stadt.


Sandsteinarchitektur in Hot Springs

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