23.08.2008: Colter Bay - Old Faithful - Wünderlich

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Samstag, 23.8.2008: Colter Bay - Old Faithful
Nachdem wir aufgestanden sind und ausgecheckt haben, verlassen wir den Grand Teton National Park auf der uns von gestern schon bekannten Straße Richtung Norden zum Yellowstone National Park. Im Yellowstone fahren wir dann vorbei am West Thumb Geyser Basin nach Westen zur Old Faithful Area.

Die Straße kreuzt zweimal die Continental Divide. Das erste Mal ist ziemlich unspektakulär: Mitten im Wald befindet sich ein Picknickplatz, an dem ein Schild verkündet, wo man sich gerade befindet. An der zweiten Kreuzung mit der Wasserscheide befindet sich der malerische Isa Lake, der über und über mit Teichrosen bedeckt ist.


Isa Lake

Weiter geht es vorbei an dem ebenfalls sehr schönen Scaup Lake und dann an den Kepler Cascades. Diese Stromschnellen des Firehole River lassen sich von einer Aussichtsplattform am Canyonrand schön betrachten.


Die Kepler Cascades

Bald darauf erreichen wir das Upper Geyser Basin mit dem Old Faithful. Schon von ferne sehen wir die Geysire und Pools dampfen. Nach kurzer Parkplatzsuche gehen wir zunächst ins Visitor Center um uns über die voraussichtlichen Ausbruchzeiten der sechs vorhersagbaren Geysire zu informieren.

Wir haben Glück: ein Ausbruch von Castle Geyser steht kurz bevor. Allerdings soll auch Old Faithful bald soweit sein. Wir finden bei Castle einen Beobachtungspunkt, von dem aus man auch auf Old Faithful zurücksehen kann, der nach einiger Wartezeit wirklich ausbricht. Kurze Zeit später folgt dann auch Castle, der durch seinen kleinen Sinterkrater besonders eindrucksvoll ist.


Ausbruch des Castle Geyser

Nach den Ausbrüchen wandern wir weiter Richtung Daisy Geyser, dessen Ausbruch als nächster vorhergesagt ist. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Bison vorbei, das direkt neben dem Weg friedlich grast. Bei Daisy angekommen entnehmen wir dem dort aufgestellten Schild, dass der nächste Ausbruch erst in einer Stunde erwartet wird.

Wir beschließen also erst einmal zum Morning Glory Pool am Ende des Basins zu laufen. Unterwegs kommen wir am Grotto Geyser vorbei, der vor Urzeiten einen Baumstupf mit Sinter umschlossen hat und daher sehr bizarr geformt ist. Uns erinnert die Form ein wenig an ein modernes Spaßbad. Der Morning Glory Pool beeindruckt durch seine tiefblaue Farbe.


Der Morning Glory Pool

Pünktlich zum Ausbruch von Daisy sind wir wieder zurück. Die Fontaine dieses Geysirs kommt schräg aus dem Boden und spritzt fast bis zu uns Zuschauern. Eine junge Mutter kommt vorbei, als der Ausbruch schon in vollem Gange ist, und stellt im breitesten Bayrisch fest: "Der spritzt uns ja an, der Bazi!"


Ausbruch des Daisy Geyser

Am anderen Ufer des Firehole River wandern wir zurück Richtung Parkplatz. Auf dem Weg kommen wir an vielen anderen Pools und Geysiren vorbei. Erwähnenswert ist hier der Giant Geysir, dessen Ausbrüche sehr eindrucksvoll sein müssen. Im Jahr 2007 ist er 50mal ausgebrochen, doch seit April diesen Jahres scheint er leider wieder zu ruhen.

Zu unserem Lieblings-Geysir ernennen wir Sawmill Geyser, der vollkommen unregelmäßig direkt neben dem Weg vor sich hinspritzt, so dass man mal auf seiner einen Seite, dann wieder auf seiner anderen Seite nassgespritzt wird.

Erschöpft von der längeren Wanderung in der prallen Sonne kehren wir nun erst einmal zum Auto zurück und fahren weiter zum Black Sand Basin mit dem beeindruckend großen Sunset Lake und dann weiter zum Biscuit Basin mit dem tiefblauen Sapphire Pool.


Sunset Lake

Im Midway Geyser Basin herrscht dann Gigantomanie: Hier befindet sich die riesige Grand Prismatic Spring und - noch eindrucksvoller - der gigantische Excelsior Geyser. Nach einem Blick auf das Foto vom vorletzten Ausbruch des letztgenannten 1890, beschließen wir, bei einem solchen dann doch lieber nicht in unmittelbarer Nähe sein zu wollen.


Grand Prismatic Spring

Im Lower Geyser Basin fahren wir den Firehole Lake Drive. Ein Ausbruch von Great Fountain scheint gerade erst stattgefunden zu haben, daher fahren wir weiter. Eindrucksvoll ist der White Dome Geyser mit seiner namensgebenden weißen Kuppel.

Weiter nördlich fahren wir dann auf dem Firehole Canyon Drive durch den tief eingeschnittenen Firehole Canyon. Hier befinden sich die schönen Firehole Falls. Wegen der hier befindlichen Badestelle ist hier aber sehr viel Betrieb und wir sind froh wieder wegzukommen.

Bei Madison Junction biegen wir nach Osten ab. Die Straße führt hier entlang der Calderakante vorbei an den, sich über diese Kante stürzenden Gibbon Falls. Norris Geyser Basin verschieben wir erst einmal auf morgen und fahren durch bis zum Canyon Village, wo wir als erstes unsere Getränkevorräte auffüllen.


Die Gibbon Falls

Die Straße am North Rim des Canyons ist leider wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass uns nur der South Rim bleibt. Zunächst halten wir aber noch an der Brink of the Upper Falls. Auf diesem Aussichtspunkt steht man direkt über der Abbruchkante des oberen der beiden Wasserfälle, ein beeindruckendes Erlebnis.

Auf dem South Rim Drive fahren wir ganz nach hinten zum Artist Point, von wo aus man einen wunderbaren Panoramablick auf den Canyon und die Lower Falls hat. Einen Parkplatz weiter westlich halten wir wieder an und gehen den Uncle Tom's Trail. Dieser führt auf steilen Eisentreppen bis etwa zur dreiviertelten Tiefe des Canyons. Man muss schon schwindelfrei sein, um dorthin zu gelangen, aber der Blick auf die Lower Falls von hier aus ist gigantisch. Am Anfang des Trails gelangt man auch zu einem wesentlich leichter zugänglichen Aussichtspunkt, von dem aus man ebenfalls einen schönen Blick hat. Vom gleichen Parkplatz aus erreicht man auch noch den Upper Falls Viewpoint mit einem schönen Blick auf den oberen Wasserfall.


Blick vom Artist Point auf den Grand Canyon of the Yellowstone

Entlang des Yellowstone River fahren wir durchs Hayden Valley. Hier treffen wir auf eine Bisonherde. Weiter geht es vorbei an Sulphur Cauldron, zwei schwefelsauren Seen, zum Mud Volcano. Mud Volcano selber hat seine ursprüngliche Kegelform bei einem starken Ausbruch vor etwa hundert Jahren verloren. Um ihn herum gibt es eine kleine Ansammlung von Fumarolen und Pools, die meisten davon sind brodelnde Schlammpfützen. Am eindrucksvollsten finden wir Dragon's Mouth Spring, ein Felsspalt, der schnaufende Geräusche von sich gibt, die wirklich klingen wie ein Drache in einem Hollywoodfilm oder - nach indianischer Deutung - wie ein wütender Bisonbulle.


Der Sulphur Cauldron


Brodelndes Schlammloch am Mud Volcano

Wir fahren weiter zum See und an dessen Ufer entlang zurück zur Old Faithful Area, wo wir für heute Abend eine Cabin gebucht haben. Beim Einchecken sehen wir, dass Old Faithful in etwa zehn Minuten ausbrechen soll und warten diesen Ausbruch noch ab, der in der Abenddämmerung besonders eindrucksvoll wirkt.


Ausbruch des Old Faithful in der Abenddämmerung

Nach dem Ausbruch essen wir noch schnell in der Cafeteria und beziehen dann unsere enge aber recht gemütliche Cabin.
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