27.08.2008: Kalispell - Coulee Dam - Wünderlich

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Mittwoch, 27.8.2008: Kalispell - Coulee Dam
Zum Frühstück im Grand Hotel gibt es sehr leckeren Kuchen, der den Cookies von gestern in nichts nachsteht. Nach dem Essen machen wir mit Hilfe einer Broschüre für eine self-guided Tour einen Spaziergang durch die Altstadt von Kalispell. Die vielen schönen Backsteinhäuser aus der Zeit von etwa 1900 bis 1920 zeugen, wie schon das Grand Hotel und das direkt daneben gelegene ehemalige Opernhaus, von der großen Vergangenheit der Stadt. Auch heute noch ist die nach europäischen Maßstäben eher klein zu nennende Stadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region.


Ehemaliges Opernhaus von Kalispell


Kalispell Grand Hotel

Mit dem Auto fahren wir zu dem ein paar Blocks entfernt von der Hauptstraße gelegenen Conrad Mansion, einer Villa aus dem Jahr 1895, in der heute ein Museum zur Stadtgeschichte untergebracht ist. Wir betrachten das Haus mit dem wunderschönen Garten aber nur von außen. - Wir müssen heute schließlich noch weit fahren.


Conrad Mansion in Kalispell

Wir verlassen die Stadt auf der US2 Richtung Westen. Die Straße führt hier durch eine waldige Berglandschaft, die uns sehr an zuhause erinnert. Nach einiger Zeit erreichen wir Libby, eine kleine Stadt, die aber, wie die meisten amerikanischen Städte, riesig wirkt - etwa so groß wie eine europäische Stadt mit mindestens zehnmal so vielen Einwohnern. Hier stehen überall am Straßenrand riesige Adlerfiguren.

Hinter Libby folgt die Straße dem Kootenai River. Zwischen Straße und Fluss verläuft eine Eisenbahnlinie. Von einem Parkplatz führt ein kurzer Trail zu den Kootenai Falls. Dieser Trail geht zunächst durch einen Zedernwald, überquert dann auf einer schmalen Stahlbrücke die Eisenbahn und läuft dann durch Ufergestrüpp aus Heckenrosen und Knallerbsen am Fluss entlang zu den Fällen. Diese sind nicht besonders hoch, eigentlich nicht viel mehr als Stromschnellen, aber durch die Breite des Flusses dennoch recht beeindruckend.


Kootenai Falls

Etwas stromabwärts von den Fällen führt eine Swinging Bridge, eine Hängebrücke für Fußgänger, über den Fluss. Natürlich müssen wir diese ausprobieren. Ein wenig mulmig wird einem schon, wenn man auf einer so wackeligen Brücke über einem so mächtigen Fluss steht… Als Bauingenieurin ist Katharina natürlich von der interessanten Konstruktion sehr angetan.


Swinging Bridge über den Kootenai River

Kurz hinter den Fällen verlassen wir die US2 und biegen nach Süden ab. Wir überqueren die Grenze nach Idaho und erreichen bald darauf den Lake Pend Oreille, einen riesigen Stausee. Entlang an dessen Ufer fahren wir wieder nach Norden nach Sandpoint, wo wir den, uns schon aus einem Bilderrätsel von Scooby Doo bekannten, quer durch den See führenden Bahndamm bewundern können.


Lake Pend Oreille

Wir treffen wieder auf die US2 und fahren auf dieser weiter nach Spokane. Dirk ist aufgefallen, dass unser Auto beim Anlassen seit einiger Zeit anzeigt, dass eine Maintenance fällig ist. Also beschließen wir, das Auto in Spokane, als der letzten größeren Stadt, durch die wir in der nächsten Zeit kommen werden, umzutauschen. Wir suchen also mit unserem Navi-System die nächste National Station. Diese liegt am Flughafen. Auf dem Weg dorthin müssen wir die Stadt durchqueren, die, hat man das übliche Autohändler-Fastfood-Gemenge einmal hinter sich gelassen, eigentlich recht nett wirkt. Ohne viel Hin-und-Her können wir unseren 4Runner gegen einen anthrazitfarbenen Equinox, sonderbarerweise mit einem Kennzeichen aus Georgia, umtauschen.

Mit diesem fahren wir nun weiter. Direkt hinter der Stadt weichen die Wälder scheinbar endlosen Kornfeldern. - Das hier soll der Evergreen State Washington sein?! Die Felder begleiten uns für längere Zeit, nur einmal, in einer Gegend, in der wohl jede Bewässerung hoffnungslos ist, werden sie für ein kurzes Stück von Sagebrush-Büschen und Ponderosa-Pinien unterbrochen.

Kurz nachdem wir auf die Wa174 abgebogen sind, können wir den Lake Roosevelt sehen. Direkt in Seenähe ändert sich die Landschaft wieder. Hier bestimmen nun kahle Schutthügel das Bild.

Endlich erreichen wir Grand Coulee. Im Visitor Center des Grand Coulee Dam erfahren wir, dass die letzte Damm-Führung für heute in einer Viertelstunde startet - am anderen Ufer des Columbia River. Wir hetzen zurück zum Auto und fahren so schnell wie möglich zum Startpunkt für die Führungen. Wir haben Glück und sind gerade noch rechtzeitig.

Der Damm (klugscheiß: eigentlich eine Staumauer) ist das größte Betonbauwerk Nordamerikas und wurde in den 40er-Jahren im Rahmen des New Deal zuerst nur zu Bewässerungszwecken gebaut. Erst nachträglich wurden die Turbinenhäuser zur Stromerzeugung angebaut. Heute ist er auch das größte Wasserkraftwerk Nordamerikas.


Der Grand Coulee Dam

Mit einem Schrägseilaufzug fahren wir hinunter zum neuesten der drei Turbinenhäuser, dessen Bau ein ganzer Berghang weichen musste. Wir können von oben einen Blick in die riesige Maschinenhalle werfen und von der Seite die Verbindungsstange zwischen einer Turbine und ihrem Generator betrachten.


In einem Turbinenhaus des Grand Coulee Dam

Zurück im Auto fahren wir wieder auf die andere Flussseite und checken dort im Hotel ein. Vom Balkon unseres gemütlichen Zimmers kann man auf den Damm schauen. Wir machen uns frisch und begeben uns dann auf Nahrungssuche. Aus der im Hotel ausliegenden Touristeninformationszeitung wählen wir uns das am besten klingende Restaurant aus. Das Lokal wirkt zwar ein wenig schäbig, Pizza, Sandwich und salziges Popcorn sind aber sehr gut. Im Hotel warten wir dann auf dem Balkon sitzend auf den Beginn der allabendlichen Lasershow.

Bevor diese losgeht laufen wir hinüber zum Visitor Center und suchen uns einen Sitzplatz auf der Parkplatzmauer. Zum Beginn ertönt aus den Lautsprechern das Coulee-Dam-Lied, das der Folk-Sänger Woody Guthrie im Jahr 1941 für einen Propagandafilm über den Columbia River geschrieben hat. Dann wird Wasser so abgelassen, dass sich der Damm weiß färbt und damit als Leinwand für die Lasershow dienen kann. Die Show erzählt die Geschichte des Columbia River und des Damms und zeigt, welche Bedeutung der Damm für den Staat Washington (Bewässerung), die USA (Strom) und die ganze Welt (Strom für die Waffenindustrie) hatte.


Nächtliche Lasershow auf dem Grand Coulee Dam

Nach der Show gehen wir noch ins Visitor Center, bis dieses schließt, und schauen uns die interessante Ausstellung über den Bau und die Technik des Damms, sowie seine Aufnahme in der Bevölkerung an.

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