03.09.2008: Fort Bragg - San Francisco - Wünderlich

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Mittwoch, 3.9.2008: Fort Bragg - San Francisco
Das Frühstück, bestehend aus Maisauflauf, Würstchen und Gebäck ist sehr lecker. Was ein wenig schade ist, ist, dass es nicht wie in den meisten Bed and Breakfasts an einem großen gemeinsamen Tisch eingenommen wird, sondern wie in einem Hotel an vielen kleinen Tischchen. Dies macht das ganze ein wenig unpersönlich. Für Abwechslung sorgt aber der Hotelhund, eine Mischung aus Pudel und Golden Retriever, der ständig hinter seinem Frauchen her zwischen den Tischen herumwuselt.

Nach dem Frühstück folgen wir weiter der Ca1 entlang der Küste. Die Küste gefällt uns hier viel besser als weiter nördlich. Es ist hier viel weniger touristisch und wirkt trotz einiger offensichtlicher menschlicher Eingriffe, zum Beispiel Unmengen von Eukalyptusbäumen, wesentlich ursprünglicher. Während die Oregonküste eher auf Actionurlauber ausgerichtet zu sein scheint, besteht die hier angesprochene Klientel wohl eher aus Rentnern und Esoterik-Freaks - zumindest den Auslagen der Geschäfte nach zu schließen.

In Mendocino machen wir einen kurzen Abstecher in den Ort um die schönen Häuser und vor allem das berühmte Hotel zu bewundern. In Point Arena erleben wir eine Enttäuschung: Der schöne Leuchtturm, unter anderem bekannt aus dem Film "Forever Young" ist nicht nur wegen Renovierung gesperrt, - nein er ist auch noch bis zur Unkenntlichkeit eingerüstet und gleicht eher einer Rakete.


Das Mendocino Hotel


Eingerüsteter Leuchtturm in Point Arena

Die Straße folgt weiter der wunderschönen Küste. Teilweise ist es schon fast übertrieben, wie sie jede kleine Ausbuchtung mitmacht. Immer wieder halten wir an um die schöne Aussicht zu genießen.


Felsige Küste in Kalifornien


Auf dem Highway 1


Auf dem Highway 1


California Coast


Eukalyptus-Allee in Kalifornien

Bei Olema fahren wir zum Visitor Center der Point Reyes National Seashore. Nachdem wir einen Parkplatz erobert haben, gehen wir zunächst den Earthquake Trail. Auf mehreren Schautafeln wird die Entstehung von Erdbeben erklärt. Höhepunkt des Trails ist ein Zaun, der angeblich von dem großen Erdbeben 1906, das auch für den großen Brand von San Francisco verantwortlich war, über einen Meter weit auseinander geschoben wurde. Blaue Pfosten kennzeichnen die damalige Verwerfungslinie. Auch wenn dies, seinem Zustand nach zu schließen, wohl nicht mehr der originale Zaun ist, macht er doch auf eindrucksvolle Weise die Gewalt von Erdbeben deutlich.


Verschobener Zaun auf dem Earthquake Trail

Auf dem Sir Francis Drake Boulevard fahren wir zum Leuchtturm auf der Spitze der Halbinsel. Drake soll hier 1579 auf seiner Weltumseglung angelandet sein. Ihren Namen hat Point Reyes aber etwa 20 Jahre später von einem spanischen Seefahrer erhalten, der hier am Dreikönigstag (spanisch Día de los Reyes Magos) 1603 ankerte.

Das Point Reyes Lighthouse liegt auf der äußersten Spitze der Halbinsel auf einer Felsklippe. Heute hat es leider auch geschlossen, so dass wir nur von oben auf die unzähligen Stufen blicken können, die zu dem sehr hübschen Turm herabführen. Am oberen Ende der Treppe befindet sich eine Zisterne, die die Wasserversorgung des Leuchtturmwärters sicherstellen sollte. Außerdem gibt es hier einige alte Walknochen zu bewundern. Die Sicht nach Norden und Süden entlang der Küste ist überwältigend. Mit etwas Phantasie kann man erahnen, wo sich die Einfahrt zur Bucht von San Francisco befindet. Allerdings wird von hier aus auch klar, warum dieser ideale natürliche Hafen erst 1769 auf dem Landweg entdeckt wurde: vom Meer aus wirkt das schmale Golden Gate nur wie eine weitere Flussmündung.


Point Reyes Lighthouse


Blick von Point Reyes zum Golden Gate

In der Nähe des Leuchtturms gibt es auch einen Sea Lion Overlook. Der Felsen, auf dem die Seelöwenkolonie angesiedelt ist, ist aber so weit entfernt, dass man kaum etwas sieht. Die Küste ist aber auch hier sehr eindrucksvoll.

Wir fahren wieder zurück nach Olema. Die Point Reyes Halbinsel ist fast vollständig mir Milchfarmen aus dem 19. Jahrhundert bedeckt, so dass man, untypisch für eine Art Nationalpark, die meiste Zeit zwischen Kuhherden hindurchfährt. Allerdings gibt es auch Wildtiere. Zumindest Deers bekommen wir einige zu Gesicht.

Hinter Olema folgt die Straße weiter der Küste. Bald kann man wirklich das Golden Gate (nicht die Brücke) sehen. Dann biegt die Straße ab und führt lange Zeit in vielen Windungen durch Eukalyptushaine und Gebüsch - und plötzlich ist man in einem Vorort von San Francisco.

Eigentlich wollen wir dem Bay Model in Sausalito einen Besuch abstatten, aber als wir an der Halle ankommen, müssen wir feststellen, dass dieses schon um vier Uhr zu macht - jetzt ist es halb fünf…

Wir kehren also wieder zurück auf die US101 und fahren auf dieser Richtung Golden Gate. Es ist sehr beeindruckend, wie nach einer Tunneldurchfahrt plötzlich der riesige rote Pylon der wohl berühmtesten Brücke der Welt vor einem auftaucht. Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab und folgen dieser den Berg hinauf bis zum Hawk Hill, wo sie einspurig wird. Hier halten wir an und genießen den eindrucksvollen Blick auf die Bucht, die Brücke und die Skyline San Franciscos, die sich hinter beiden erhebt.

Auf der Fahrt nach unten halten wir noch zwei Mal an: Einmal auf halben Weg und dann noch einmal direkt oberhalb der Brücke bei der Battery Spencer, einer ehemaligen Geschützstellung zur Verteidigung der Bucht. Von hier aus sieht man genau von hinten auf die Pylone - einfach wunderbar!


Golden Gate Bridge

Nun fahren wir schließlich doch über die Brücke hinüber in die Stadt. Die Überfahrt wird von uns natürlich gebührend gewürdigt. Von unserem Navi-System lassen wir uns zum Hotel navigieren. Als wir merken, dass wir gerade die Lombard Street entlang fahren und dass wir direkt vor dem gewundenen Stück abbiegen sollen, können wir unsere Neugier nicht verkneifen und beschließen spontan, wenigstens einmal die Serpentinen herunterzufahren. Auf wie vielen fremden Urlaubsfoto nun unser Auto auftaucht, können wir nicht sagen…

Wir biegen nach links in die Leavenworth Street ab und schon wieder verschlägt es uns den Atem: Die Straße führt genau auf Alcatraz zu, das von der Abendsonne angestrahlt mitten im Bay liegt. San Francisco ist überhaupt schon auf den ersten Blick wunderschön. Irgendwie hat es das Flair einer italienischen Stadt.

Wir checken in dem bei Priceline geschossenen Holliday Inn Fishermans Wharf ein, beziehen unser Zimmer und ziehen dann noch einmal los, um die Stadt noch ein wenig zu Fuß erkunden. Wir laufen zu den Piers, schlendern dort ein wenig herum und gehen dann zu Bubba Gump essen. Wir bekommen einen Fensterplatz mit Blick auf die Bay Bridge. Hier können wir die vorbeifahrenden Schiffe beobachten. Ein Schwarm Pelikane befindet sich wohl in irgendeiner Art Warteschleife und zieht die ganze Zeit während dem Essen immer wieder vorbei.


Am Pier von San Francisco

Nach dem Essen ist es schon fast ganz dunkel. Wir gehen noch kurz bei den Seelöwen von Pier 39 vorbei und beobachten, wie diese sich gegenseitig ins Wasser schmeißen. Ruhe geben die wohl nie… Dann kehren wir zum Hotel zurück, denn im Gegensatz zu den niedlichen Meeressäugern brauchen wir Schlaf.

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