29.08.2008: Coupeville - Forks - Wünderlich

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Freitag, 29.8.2008: Coupeville - Forks
Beim Frühstück um halb neun lernen wir unsere Gastgeber und die anderen Gäste kennen. Uns zu Ehren wird eine kleine deutsche Flagge auf den Tisch gestellt, außerdem hängt unser Gastgeber Dave auch auf die Veranda eine deutsche Flagge zusammen mit dem Hinweis: "We have guests from Germany". Wir erkundigen uns, ob er von allen Ländern der Erde Flaggen vorrätig hat und erfahren, dass er, sollte er eine nicht auftreiben können, diese im Internet sucht und ausdruckt. Das Frühstück ist sehr gut und so vielfältig, dass Dave beim Ansagen der Gänge selber durcheinander kommt und noch einmal bei seiner Frau in der Küche nachfragen muss, was es heute eigentlich gibt.

Nach dem Frühstück müssen wir uns beeilen, denn wir haben für 10:15 Uhr die Fähre nach Port Townsend gebucht, wobei man eine dreiviertel Stunde vor Abfahrt am Terminal sein muss. Wir kommen pünktlich dort an - und dann müssen wir erst mal warten und das nicht nur, weil die Fähre Verspätung hat.

Endlich dürfen wir dann aber doch auf die Fähre fahren. Katharina stürmt gleich nach oben auf das Passagierdeck und setzt sich, ohne darüber nachzudenken, dass es heute schon geregnet haben könnte auf eine der Bänke… Na ja, ist zum Glück nur Wasser, das trocknet schon wieder.

Nach einer ereignisarmen Überfahrt erreichen wir Port Townsend auf der wolkenverhangenen Olympic Peninsula. Schon von Bord des Schiffes aus erkennt Dirk das Haus, das vor wenigen Wochen im usa-reise.de-Bilderrätsel gefragt war und ist begeistert. Bis wir die Fähre verlassen können dauert es aber noch ein wenig, da das Auto, das vor uns steht, nicht mehr anspringt und von Bord geschoben werden muss…


Port Townsend von der Fähre aus gesehen

Endlich wieder auf festem Land machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt, wo ein schönes viktorianisches Backsteinhaus neben dem anderen steht. Diese sind der Tatsache zu verdanken, dass im 19. Jahrhundert erwartet wurde, die Eisenbahn würde der Stadt einen großen Aufschwung bringen. Diese Eisenbahn wurde jedoch nie gebaut. In den Häusern befinden sich viele interessante Geschäfte, zum Beispiel ein schöner Wolleladen, den Katharina erst mal genauestens untersuchen muss.


In der Altstadt von Port Townsend

Nachdem wir uns unten genug umgeschaut haben, fahren wir mit dem Auto in den oberen Teil der Stadt, der von der Strandpromenade durch steile Klippen getrennt ist. Hier oben steht das sehr schöne alte Gerichtsgebäude, das aber leider gerade teilweise eingerüstet ist. Direkt daneben befindet sich das ehemalige deutsche Konsulat, ebenfalls ein wunderschönes viktorianisches Häuschen, in dem heute, wie sollte es anders sein, ein Bed and Breakfast untergebracht ist. Noch ein wenig hangabwärts steht der alte Leuchtturm.


Leuchtturm von Port Townsend

Mittlerweile ist der Vormittag schon recht weit fortgeschritten. Daher beeilen wir uns nun, nach Port Angeles und damit zum Olympic National Park zu kommen. Zuerst suchen wir wieder das Visitor Center auf, um ein paar Postkarten zu kaufen und uns Pläne des Nationalparks zu besorgen und fahren dann weiter Richtung Hurricane Ridge.

Je weiter wir nach oben kommen, desto dichter hüllt uns der Nebel ein. Wir hoffen immer noch, die Wolken irgendwann zu durchbrechen, doch einer Wolkenschicht folgt die nächste. Vom Hurricane Ridge Visitor Center aus, sieht man nichts als weiße Suppe. Da Katharinas Regenjacke immer noch gemütlich in München hängt, erstehen wir hier einen Regenponcho.

In der Hoffnung doch noch über die Wolken zu kommen, nehmen wir die Gravel Road zum Obstruction Point. Die Straße ist sehr schmal und nebenan geht es sehr weit in die Tiefe, doch dank des dichten Nebels wird der Schrecken ein wenig gemildert. Oben angekommen klart es tatsächlich ein wenig auf. Wir warten etwas, ob sich vielleicht noch mehr Berge zeigen und treten dann den Rückweg an. Diesmal ist die Sicht deutlich besser.


Am Obstruction Point


Straße zwischen Obstruction Point und Hurricane Ridge

In Port Angeles angekommen folgen wir weiter der US101. Diese führt vorbei an mehreren Seen. An einem davon, dem Lake Crescent, halten wir an und gehen den Trail zu den Marymere Falls. Dieser führt durch einen eindrucksvollen Regenwald voller moosüberwucherter Bäume und mit einem farnbedeckten Boden. Immer wieder geht es über kleine Holzbrücken und -treppen. Die Wasserfälle selbst gefallen uns sehr gut. Hier begegnen wir einem Ehepaar aus Texas, das uns fragt, was so viele Deutsche hier wollen, wir hätten doch zu Hause auch Berge…


Marymere Falls


Wald bei den Marymere Falls

Mit dem Auto umrunden wir weiter den Lake Crescent (faszinierend, so ein großer See, direkt neben dem Meer) und biegen hinter Fairholme nach links ab in das Tal des Sol Duc River. Hier wollen wir zwei kurze Trails gehen. Der erste ist der Ancient Grove Trail, ein kleiner Lehrpfad durch den Regenwald. Der zweite führt am hinteren Ende des Tals zu den Sol Duc Falls. Dieser wunderschöne Trail führt durch einen Wald mit riesigen Bäumen, denen gegenüber man sich winzig klein fühlt. Dieser Wald hat etwas von einem Märchenwald, hinter jeder Ecke erwartet man auf Elfen oder Zwerge zu treffen - wir sehen aber nur zwei Squirrels.


Am Lake Crescent


Auf dem Ancient Grove Trail


Der Sol Duc River

Auf dem Rückweg aus dem Tal heraus halten wir noch an den Sol Duc Hot Springs. Diese sind leider nur über ein Schwimmbad zu erreichen. Wir sparen uns dies und halten nur kurz unsere Hände in das badewannenwarme Bächlein, das aus dem Bad herausfließt.


Sol Duc Hot Springs

Nun beeilen wir uns, zum Sonnenuntergang an den Strand zu kommen. Wir erreichen rechtzeitig Rialto Beach und sehen zu, wie die Sonne, teilweise von Wolken verdeckt im Pazifik versinkt. Ein wenig bleiben wir noch und beobachten die Brandung.


Sonnenuntergang am Rialto Beach

Auf dem Weg zurück nach Forks, wo wir heute übernachten werden, kehren wir in der 3RiversResort zum Abendessen ein. Hier stoßen wir zum ersten Mal auf das Buch, das Forks und La Push in den letzten Jahren berühmt gemacht hat: Die Twilight Saga, auf Deutsch die Biss-Trilogie. Die Burgerbude hat ein eigenes Twilight Menü mit Werwolfburgern und Edward-Shakes und verkauft Kappen mit dem Aufdruck "No Vampires beyond this Point". Nach unserem Besuch in Forks sind wir allerdings der Meinung, dass Stephenie Meyer, die Autorin der Twilight Saga, selber nie dort war - die Beschreibungen in ihrem Buch passen einfach nicht. - Die Burger sind übrigens sehr lecker.

Nach dem Abendessen fahren wir nach Forks und checken im Pacific Inn ein. Auch hier hat das Twilight-Fieber zugeschlagen: am Tresen liegen alle vier Bände der Saga und ein spezielles Twilight-Gästebuch aus. Trotzdem, Vampire hin oder her, wir gehen jetzt erst mal ins Bett.

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