19.04.2019: Drymen - Rowardennan - Wünderlich

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19.04.2019 Drymen - Rowardennan
Das Frühstück in unserem Bed and Breakfast ist gut - und nett. Neben uns sind zwei Mädchen aus England da, ein Pärchen aus Hamburg - und Frances, die Wirtin, die sehr viel gute Laune verbreitet und Tipps für den Tag gibt.

Von Drymen könnten wir ein Stück nach Osten laufen, um dort wieder auf den offiziellen Verlauf des West Highland Way zu erreichen. Oder - und wir wählen diese pragmatischere Variante - vom Dorfzentrum ein schmales Sträßchen bergauf gehen und dort auf den Weg treffen. Das Sträßchen entpuppt sich als schmale Allee, von der aus sich schöne Blicke zurück auf Drymen und auf die umgebenden Felder eröffnen - letztere sind malerisch gesprenkelt mit großen und kleinen Schafen.

Der West Highland Way verläuft hier nach Westen und zunächst unscheinbar durch einen niedrigen Wald. Nach einiger Zeit öffnet sich dieser jedoch, der Weg wird ein wenig rauher und führt leicht bergauf über eine Schafweide. Die Einwohner dieser Weide sehen wir aber leider nur in einiger Entfernung, wo sie nur schwer von den dort auch rumliegenden Felsen zu unterscheiden sind. Einige der Felsen knabbern halt Gras und bewegen sich langsam von der Stelle. Die Landschaft wird hier auch deutlich interessanter und herber - kurz: schottischer. Am Horizont ist unser erstes Tagesziel zu erkennen, der Conic Hill, wahnsinnige 358 Meter hoch. Etwas links davon sehen wir schon den Loch Lomond, den größten See Schottlands. Der West Highland Way gewinnt hier gut an Höhenmetern und verläuft entlang der Kante des Berges. Der Gipfel wird über einen kurzen Stichweg erreicht, ein Abstecher der sich wirklich lohnt: Auch aus dieser vergleichsweise geringen Höhe ist der Blick auf den Loch Lomond toll.

Wir sind ein wenig überrascht, wie viele Leute hier schon unterwegs sind. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um lauter früh aufgestandene West Highland Way-Läufer (auch wenn wir etwas später die beiden englischen Mädchen aus unserem B&B treffen). Nein, der Loch Lomond ist ein beliebtes Ausflugsziel, wohl hauptsächlich für Einwohner des Großraums Glasgow. Auf unserem Weg bergab - nun auf der Vorderseite des Berges und zum kleinen Dorf Balmaha - kommen uns wahre Horden an Menschen entgegen. Im Balmaha ist der Wanderparkplatz überfüllt, was zu einem Rückstau bis auf die Hauptstraße führt. Der Trubel hindert uns aber nicht, am Dorfladen und Restaurant eine Pause einzulegen, mit kühlem Getränk und noch kühlerem Eis.

Auch auf dem weiteren Weg von Balmaha Richtung Norden, immer grob entlang dem Seeufer, treffen wir sehr viele Tagesgäste, unterwegs mit leichtem Gepäck und sehr oft auch mit Hunden. Der Weg führt mal über kleine Hügel, von denen aus sich schöne Blicke auf den See öffnen, durch lichten Wald und manchmal auch entlang der Straße. Viel zu berichten gibt es nicht, außer dass sich von Dirks zweiten Schuh (also der, den wir gestern nicht geklebt haben) auf einmal großflächig die Sohle ablöst. Kurzfristig hilft hier Panzerband (was sind wir froh, eine Rolle davon im Gepäck zu haben), mittelfristig können wir nochmal versuchen zu kleben aber langfristig droht das Ende der Schuhe. Dabei handelt es sich um einen Satz nicht wirklich alter und eigentlich recht robuster Lowa Cevedale - sehr schade drum. In Tyndrum, noch zweieinhalb Tage entfernt, sollte sich aber Ersatz beschaffen lassen - wenn wir irgendwie dort hinkommen. Zweites berichtenswertes Ereignis ist ein Treffen mit einem frechen Rotkehlchen, welches auf einmal weniger als einen Meter von uns entfernt auf einen Zweig hockt und uns fröhlich ansingt.

Kurz vor dem Rowardennan Hotel treffen wir wieder auf die Straße, die hier auch endet. Es ist extrem viel los, wohl alles Leute, die Wanderungen im Nationalpark unternehmen. Auch die Gaststätte des Hotels ist recht voll. Wir können aber so oder so nicht hier bleiben, da wir in einem kleinen B&B etwa einen Kilometer entfernt ein Zimmer vorgebucht haben (als wir zu Beginn des Jahres die Wanderung geplant haben, waren sowohl das Rowardennan Hotel als auch die Jugendherberge komplett ausgebucht). Am B&B werden wir freundlich von der Wirtin Lucy begrüßt und bekommen ein fantastisches Zimmer zugewiesen. Zum Abendessen laufen wir zurück zum Hotel, sind dort aber ein klein wenig enttäuscht über das Essen. Insbesondere das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nicht wirklich gut. Morgen probieren wir wohl das Restaurant von der Jugendherberge...


Vor uns liegt der Conic Hill


Blick vom Conic Hill auf den Loch Lomond


Vorwitziges Rotkehlchen


Am Ufer des Loch Lomond bei Rowardennan

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