15.04.2019: Edinburgh - Wünderlich

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15.04.2019: Edinburgh
Nach einem reichlichen Frühstück brechen wir in Richtung des Edinburgh Castle auf. Diese stolz auf einem Berg in der Mitte der Stadt thronende Burg haben wir in den vergangenen Tagen ausgiebig von allen Seiten von unten bewundert - heute wollen wir uns das Innere genauer anschauen. Vom Hotel aus laufen wir auf der Royal Mile nach Westen, bis wir nach kurzer Gehzeit auf die Esplanade, den großen Exerzierplatz vor dem Schloss treffen. Wir sind um einiges zu früh da, sind aber recht froh darum: wir stehen recht nah am Einlass und die Länge der Schlangen hinter uns nimmt rapide zu. Es sind Menschen aus aller Herren Länder unterwegs und wir sind froh, nicht zur Hauptsaison hier zu sein. Pünktlich um 9:30 geht es los und nach kurzem Kampf mit einem Automaten (laut Bestätigungsmail-Mail sollen wir unseren Nachnamen inklusive Umlaut eingeben, die Tastatur hat aber keine Umlaute) halten wir unsere vorgebuchten Tickets in der Hand.

Das Schloss wurde über viele Jahrhunderte errichtet - der älteste stehende Teil ist die kleine St. Margaret's Chapel, die zu Beginn des 12ten Jahrhunderts errichtet wurde. Bei dem Schloss handelt es sich nicht um ein einzelnes großes Gebäude, sondern um um eine Ansammlung von einzelnen Gebäuden, die sich um einzelne Plätze und Innenhöfe gruppieren, verteilt über viele Ebenen und Stockwerke.

Alleine die Anlage zu erkunden, macht viel Spaß, zudem gibt es aber auch viele Museen und Ausstellungen. Wir schauen uns zuerst das Nationale Kriegsmuseum an. Auch wenn uns Militärisches gar nicht so sehr interessiert, finden wir die Ausstellung sehr interessant. Vor allem verdeutlicht sie sehr schön, wie sehr die schottische Nation, auch und gerade nach der Vereinigung mit England im Jahre 1707, ihren eigenständigen Charakter bewahrt hat. Bis 1940 waren beispielsweise schottische Soldaten im Kilt unterwegs, was bei den Gegnern teilweise für viel Verwunderung gesorgt hat.

Eine zweite Ausstellung zeigt die schottischen Kronjuwelen und den Stein von Scone. Auf diesen Stein sitzend oder stehend wurden alle schottischen König gekrönt, bis der Stein 1296 entwendet und nach England geschafft wurde. Erst genau 700 Jahre später wurde er mit einer feierlichen Zeremonie zurück gegeben. Die Warteschlange führt an irgendwie an den Europa-Park erinnernde Schaubildern zur schottischen Geschichte vorbei und am Ende können wir nur einen kurzen Blick auf Krone, Insignien und den Stein werfen - trotzdem beeindruckend. Wir statten auch dem Nationalen Kriegsmemorial einen Besuch ab und final einer Ausstellung, in dem unter anderem die französische Flagge ausgestellt ist, die sich ein gewisser Herr Ewart - ein Schotte - im Verlauf der Schlacht von Waterloo geschnappt hat.

Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die One O'Clock Gun. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Kanone, welche exakt um ein Uhr abgeschossen wird. Früher war das insbesondere für die Navigation von Schiffen im Firth of Forth wichtig. Heute ist es einfach nur ein Riesenspass. Die Kanone wird ein paar Minuten vor ein Uhr von einem Soldaten geladen, der dann auf seine Uhr schaut, bis er das Geschoss um Punkt ein Uhr unter dem Jubel der Zuschauer abschießt.

Als wir das Castle verlassen, ist es schon drei Uhr. Es bleibt aber noch Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang, der uns zunächst in die Princes Street Gardens führt, der Grünfläche direkt nördlich und unterhalb vom Schloss. Dieser Park ist wunderbar ruhig und erholsam, obwohl direkt an der Straße und an der vielbefahrenen Bahnlinie Richtung Westen gelegen. Am westlichen Abschluss der Gärten besuchen wir den wunderschönen alten Friedhof der St. Cuthbert-Kirche sowie die direkt daneben befindliche Church of St. John the Evangelist.

Wir laufen weiter, durch die georgianische Neustadt, errichtet im 18ten Jahrhundert in Richtung des Flüsschens Water of Leith. Sobald wir den direkten Innenstadtbereich verlassen, nimmt die Dichte anderer Touristen rapide ab. Am Water of Leigh gibt es einen etwa 20 Kilometer langen Wanderweg, der bis zur Küste führt. Wir folgen diesen Weg nur ein kurzes Stück, und zwar zwischen zwei schöne historischen Stadtteilen von Edinburgh: von Stockbridge bis nach Dean Village. Vor allem letzteres mit seinen direkt am Fluss gelegenen alten Steinhäusern gefällt uns sehr gut.

Zurück in Richtung Hotel laufen wir direkt über die Queensferry und Princes Street. Zum Abschluss des Tages gibt es noch ein großes und gutes Abendessen und dann geht unser letzter kompletter Tag in Edinburgh leider schon zuende.


Aussicht aus einer Kanonenscharte des Edinburgh Castle


Die One O'Clock Gun wird abgefeuert


St Bernard's Well am Water of Leith


Well Court in Dean Village

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