16.09.2007: Kingman - Las Vegas - Wünderlich

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16.9.2007: Kingman - Las Vegas
Trotz der direkt neben dem Motel verlaufenden Bahnstrecke haben wir erstaunlich gut geschlafen. Nach dem Auschecken verlassen wir zu zweiten Mal im Verlauf unserer Reise den Verlauf der Route 66 und folgen der US 93 nach Nordwesten Richtung Las Vegas. Die Straße ist gut ausgebaut und führt ziemlich grade durch eine flache und trostlose Ebene. Rechts und links türmen sich in einiger Entfernung Gebirgsketten auf. Nach einigen Kilometern führt die Straße in bergiges Gelände und wird steiler und kurviger. Hügel, die der Streckenführung im Weg standen wurden teilweise auf ziemlich rücksichtslose Art und Weise durchstochen.


Auf dem Weg nach Las Vegas

Kurz vor Erreichen des Hoover Dams sehen wir aus einiger Entfernung rechts von der Straße eine ziemlich fertige Brücke. Sollte das etwa die große Brücke des Hover Dam Bypass sein? Sind die schon so weit? Als wir uns der Brücke sehen, merken wir, dass wir uns getäuscht haben, es handelt sich um eine der kleinen Brücken der Umgehungsstraße. Die große Brücke sehen wir erst später, von der Krone der Staumauer aus. Und man erkennt, dass die Bauarbeiten noch nicht sehr weit vorangeschritten sind. Während der Führung durch den Damm etwas später erfahren wir einen Grund für die Verzögerung: Im vergangenen Herbst während eines Sturms sind zwei Baukräne umgefallen. Sowieso ging früher alles schneller als heute: Die Führerin seufzt, dass man heute die Ingenieure und Arbeiter aus den 30er Jahren des 20ten Jahrhunderts bräuchte. Die haben nämlich die Staumauer zwei Jahre schneller als geplant fertig gestellt.


Noch ziemlich unfertige Brücke für den Hoover Dam Bypass

Wir suchen uns zuerst einen Parkplatz im Parkhaus direkt am Staudamm und schauen uns dann um. Die Position des Damms inmitten eines vom Colorado River tief eingeschnittenen Canyons ist ziemlich beeindruckend, der niedrige Wasserstand des Lake Mead ist dagegen nur erschreckend. Wir gehen zum Visitor-Center und buchen eine Tour. Im Gegensatz zum Glen Canyon Dam wird hier Eintritt verlangt, und zwar nicht zu knapp. Außerdem ist hier wesentlich mehr los. Trotzdem finden wir es sehr interessant, im Inneren der Staumauer herumlaufen zu können und uns die Generatorenhalle anzuschauen.


Hoover Dam

Nachdem wir noch etwas auf der Staumauer auf- und abspaziert sind sowie in einem Nebengebäude ein riesiges Modell des Einzugsgebiets des Colorado River von den Rockies bis zur Mündung bewundert haben, fahren wir weiter, stoppen jedoch recht bald wieder an einem Aussichtspunkt über den Lake Mead. Und hier wird das ganze vom Wassermangel der vergangenen Jahre verursachte Elend deutlich: Es gibt einen Plan, der die Küstenlinie und die im See gelegenen Inseln erklärt. Nur stimmt die Küstenlinie leider überhaupt nicht mehr und einige der eingezeichneten Inseln sind inzwischen aus dem Festland emporragende Hügel. Es bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Jahren in den Rocky Mountains sehr viel Schnee fällt.


Blick auf den Lake Mead

Wir fahren weiter Richtung Las Vegas. Schon aus einiger Entfernung sehen wir die markanten Gebäude der Casinos am Strip und freuen uns auf die Stadt, die wir bisher nur aus Filmen und Fernsehserien kennen. Um einen umfassenden ersten Überblick zu bekommen, fahren wir nicht direkt zu unserem Hotel, sondern auf dem Boulder Highway mitten rein ins Vergnügen. In Downtown einmal rum um den Block mit den ganz alten Casinos und der Freemont Street Experience mit dem berühmten großen Dach und dann Richtung Süden auf den Las Vegas Strip. An einer Ampel steht vor uns ein großer SUV aus Nevada mit einem einzigen kleinen Aufkleber auf der Rückseite. Motiv dieses Aufklebers ist ein uns sehr bekanntes Wappen sowie der Schriftzug "Bayern". Ein kleines Stück Heimat in der Fremde, ist doch irgendwie schön.

Der Strip ist einfach faszinierend. Gut, es ist viel zu viel Verkehr und es gibt viel zu viele Ampeln, aber was sich an Gebäuden links und rechts aufreiht, entschädigt: Zuerst sehen wir jede Menge Heiratskapellen, dann kommen die berühmten Casinos, die jeder kennt, der schon mal den Vorspann von CSI gesehen hat. Da es noch sehr früh ist, rollen wir an unserem Hotel - dem Paris Las Vegas - vorbei und fahren zum wenige Kilometer südlich gelegenen Las Vegas Outlet Center. Diese Mall ist einfach gigantisch. Ein Markenladen reiht sich an den nächsten und überall die Preise sind im Vergleich zu Deutschland einfach spottbillig. Wir decken uns mit Jeans ein. Dirk möchte auch gerne einen Ersatz für seinen in die Jahre gekommenen Rucksack kaufen, wird aber erstaunlicherweise nicht fündig.

Auf dem Rückweg zum Hotel wollen wir das berühmte "Welcome to Las Vegas"-Schild fotografieren. Dazu müssen wir den Wagen an einer Wendestelle in der Mitte der vierspurigen Straße abstellen. Dirk weiß nicht so recht, ob das erlaubt ist. Aber als wir an dem Schild ankommen, sehen wir, dass die betreffende Stelle schon quasi zum Parkplatz unfunktioniert wurde. Um sich vor dem Schild fotografieren zu können, müssen wir kurze Zeit in einer Warteschlange mit allerlei mehr oder weniger schrägen Gestalten anstehen. Kurz bevor wir fahren, hält sogar eine dicke Limousine an, aus der ein Brautpaar aussteigt.

Keine 20 Minuten später steht unser Impala im Parkhaus des Paris Las Vegas und wir schleppen unser Gepäck zur Rezeption. Das ist leichter gesagt als getan, denn das Hotel ist riesig. Wir laufen durch große, passagenähnliche Gänge, in denen tatsächlich Paris nachgebildet ist: Geschäfte, Cafes und Restaurants, Straßenlaternen und Bäume. Das alles im Inneren des Gebäudes, inklusive auf Beton aufgemalten Himmel. Wir finden die Rezeption nahe einer großen Halle. Auffälliges Merkmal dieser Halle sind - neben jeder Menge Spielautomaten - die vier Beine des vor dem Hotel aufgestellten Eiffelturms. Ein Zimmer mit Blick auf den Strip kostet 60 Dollar extra, wir lehnen dankend ab. Das Zimmer ist trotzdem einfach gigantisch, hier ist alleine das Badezimmer größer als manches während unserer Reise besuchte Motelzimmer.


Im Paris Las Vegas Hotel


Das Paris Las Vegas von außen

Abends schauen wir uns den Teil des Strips an, der südlich unseres Hotels liegt. Jedes der vielen Casinos wird ausgiebig von innen und außen bewundert und überall werden einige der Spielautomaten ausprobiert. Katharina gewinnt fast 20 Dollar und hört dann auf. Dirk dagegen verspielt seinen ursprünglichen Gewinn wieder komplett. Das ehemalige Coca-Cola-Museum in Form einer riesigen Flasche ist inzwischen leider nur noch ein Coca-Cola-Shop. Schade, wir hätten sehr gerne exotische Getränkesorten probiert.


New York, New York


Excalibur

Ganz am südlichen Ende des Strips stehen zwei sehr besondere Hotels: Das Luxor ist in Form einer hohlen Pyramide errichtet. Innen führen Fahrstühle schräg nach oben. Wir fühlen uns an den Gateway Arch in St. Louis erinnert und wollen mit einem dieser schrägen Fahrstühle fahren. Das ist eigentlich nur für Gäste des Hotels erlaubt, aber wenn man unauffällig zu anderen Leuten mit in den Fahrstuhl einsteigt, sagt niemand was… Nicht weit entfernt vom Luxor steht das MGM Grand mit seinen berühmten Löwen: Die in einem Glaskäfig hautnah zu bewundernden Löwen arbeiten quasi im Schichtdienst. Nach sechs Stunden im Käfig dürfen sie zwei Tage lang auf einer Ranch wieder auftanken.


MGM Grand


Im Inneren der Pyramide des Luxor

Zum Abschluss schauen wir uns das Bellagio mit seiner berühmten und wunderschönen Fontänenshow sowie das Cesars Palace an. Dieses erinnert von der Machart etwas an das Paris, nur ist hier halt das historische Rom nachgebaut. Nachdem wir den Untergang von Atlantis miterlebt haben, gehen wir wieder zurück in unser Hotel und ins Bett.

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