04.09.2007: Chicago - Granite City - Wünderlich

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4.9.2007: Chicago-Granite City
Nach dem Auschecken fahren wir mit unserem Impala zunächst zu National Rent-a-Car. Dort bekommen wir ohne Probleme einen Austauschwagen, wieder einen Impala, dieses Mal aber in rot. Die Dame, die uns den Wagen in der Tiefgarage übergibt, ist leicht im Stress. Wir weisen sie auf einen leichten Schaden in der Stoßstange des neuen Autos hin und bekommen signalisiert, dass alles OK sei und wir fahren können. Nachdem wir eh schon mit dem Auto in der Innenstadt unterwegs sind, fahren wir zum Art Institute of Chicago und biegen dort auf die Adams Street ab. Hier ist der offizielle Beginn der Route 66, signalisiert durch das erste von unzähligen braunen Schildern. Wir fahren direkt unterhalb des Sears Towers vorbei und verlassen Downtown Chicago. Während im Rückspiegel noch die glitzernden Hochhäuser zu sehen sind, wird die Gegend, durch die wir fahren, im Laufe der Zeit immer einfacher.


Beginn der Route 66 an der Adams Street in Chicago

Ein kurzes Stück müssen wir über die I 55 fahren, da diese hier direkt über den originalen Verlauf der Route 66 gebaut wurde. Als wir uns etwas später allzu wörtlich an die Wegbeschreibung im Reiseführer halten, befinden wir uns auf einmal auf der mautpflichtigen I 355. In unserem Bemühen, so schnell wie möglich umzukehren, umfahren wir auch noch die Kassenhäuschen und werden so zu Mautprellern. Ein paar Minuten später - auf dem Rückweg - erzählen wir einem Kassierer von unserem Missgeschick und bekommen einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem beschrieben steht, wie man die Maut online nachbezahlt.

Joliet, knapp 60 km hinter dem Beginn der Route 66 spielt eine wichtige Rolle im Film "Blues Brothers": Wir verlassen für ein paar Kilometer unsere Route, um zum Joliet Correctional Center zu kommen, den Gefängnis, aus dem Jake Blues zu Beginn des Films entlassen wird. Joliet ist sichtlich stolz auf diesen Filmauftritt: Wir sehen eine (leider geschlossene) Eisdiele, mit lebensgroßen Figuren der tanzenden Blues Brothers auf dem Dach. Die beiden haben es sich auch im ortsansässigen Route 66 Visitor-Center gemütlich gemacht.


Joliet Correctional Center


Route 66-Denkmal in Joliet


Blues Brothers im Route 66 Visitor Center in Joliet

Im weiteren Verlauf der Strecke wird die Gegend deutlich ländlicher. Die alte Route 66 zeigt ein Bild, das uns im weiteren Verlauf der Reise wohl noch über lange Zeit begleiten wird: Landstraße, Telegraphenmasten und Eisenbahnstrecke laufen einträchtig nebeneinander her. Kurz darauf sehen wir die erste typische Route 66-Sehenswürdigkeit: In Wilmington, knapp 25 km hinter Joliet steht der Gemini Giant, ein besonders gut erhaltener Muffler Man. Diese überlebensgroßen Figuren waren als Werbung gedacht und hielten ursprünglich einen Auspufftopf in der Hand. Später wurde der Auspuff entfernt und teilweise durch andere Gegenstände ersetzt. Der Gemini Giant ist zum Astronauten umdekoriert wurden und hält eine Rakete in der Hand.


Route 66 mit Telegrafenmasten und Eisenbahn


Gemini Giant Muffler Man, Wilmington

Kurz hinter Wilmington wird die Straße zur Frontage Road und verläuft im Folgenden direkt neben der Autobahn. Wir kommen aber durch alle kleinen Ortschaften, die von der Autobahn umfahren werden. Dort sehen wir schöne alte Tankstellen und teilweise neben der Straße Stücke einer noch älteren Streckenführung, die langsam vom Gras überwuchert werden. In Lexington wird ein solches Stück von örtlichen Enthusiasten gepflegt. An dieser "Memory Lane" kann man zu Fuß über den alten Asphalt spazieren gehen und nachgemachte alte Werbeschilder sowie Burma-Shave-Tafeln bewundern. Diese Tafeln waren als Werbung für Rasierschaum gedacht. Jeweils fünf Tafeln der am Rand der Straße aufgestellten Tafeln ergaben zusammen einen als Vers abgefassten Werbespruch.


Route 66 Memory Lane in Lexington

Etwas später kommen wir nach Springfield, die Hauptstadt von Illinois. Hier führt unsere Strecke direkt durch die Stadt, vorbei am Capitol mit einer schönen Kuppel. In Springfield treffen wir die ersten anderen Route-66-Fahrer: Ein Vater, der zu seinem 65. Geburtstag die Strecke gemeinsam mit seinem Sohn auf dem Chopper abfährt. Die beiden tragen selber bebügelte "Father" und "Son"-T-Shirts. Echt cool.

Weiter geht es durch ebenes Farmland entlang der I 55 in Richtung Südwesten. Neben weiteren alten Tankstellen kommen wir noch an einer relativ verrückten Sehenswürdigkeit vorbei: Eine kleine Kopie des bekannten Jackrabbit Trading Post in Arizona. Auch hier stehen jede Menge Hasen herum, die Werbetafel erinnert ebenfalls stark an des große Vorbild, allerdings lautet der Werbespruch "Hare It Is" anstelle von "Here It Is"…


Alte Shell-Tankstelle in Mt. Olive


Harry's Rabitt Ranch in Staunton

Wir fahren bis zur alten Chain of Rocks Bridge kurz hinter Granite City, eine Brücke mit eingebauten "Knick". Früher führte die Route 66 über diese Brücke, allerdings wurde die Brücke 1967 geschlossen und ist heute nur für Fußgänger und Fahrradfahrer geöffnet. Während wir über die Brücke nach Missouri und wieder zurück spazieren fließt der breite Missisippi träge unter unseren Füßen dahin. Nach St. Louis wollen wir erst morgen, also suchen wir uns in der Nähe der Brücke ein Motel. Der Mensch an der Rezeption hat noch nie so etwas wie deutsche Ausweise oder Reisepässe gesehen und verwechselt fast Dirks Geburtsort mit seinem Namen.


Chain of Rocks Bridge über den Mississippi bei St. Louis

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