28.09.2018: Tours - Poitiers - Wünderlich

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28.09.2018: Tours - Poitiers
Im Jahr 732 fand ein Ereignis statt, welches in die deutschen Geschichtsbücher als „die Schlacht bei Tours und Poitiers“ eingehen sollte. Bei der Reisplanung ist uns aufgefallen, dass dieser Name irgendwie wenig Sinn macht, denn diese beiden Städte sind mehr als einhundert Kilometer voneinander entfernt und über eine solche Distanz wird sich die Schlacht sicher nicht erstreckt haben. Eventuell hat man sich auch mit Absicht vage gehalten, denn ganz genau ist nicht bekannt, wo die Schlacht stattfand. Dennoch ist man sich sicher, dass es irgendwo in der Gegend der Ortschaft Moussais-la-Bataille war. Heute gibt es hier eine kleine Gedenkstätte - das müssen wir uns anschauen.

Aber von Anfang an: unser Hotel bietet ein sehr günstiges Express-Frühstück an und die deutlich teurere normale Variante. Da wir nie viel frühstücken, überlegen wir kurz - gönnen uns dann aber das Update. Wir bereuen es nicht - sei es nur, weil wir unbegrenzt Saft nachholen können. Ein unschätzbarer Vorteil nach der gestrigen langen Etappe bei hohen Temperaturen.

Bei wieder sehr guten Wetter brechen wir auf und müssen zunächst das Stadtgebiet von Tours verlassen. Zuerst auf der trubeligen Avenue de Grammond nach Süden, dann ab der im Fluss Cher gelegenen Île Honoré de Balzac zunächst auf kleineren Wegen. Allerdings sind wir immer noch im Einzugsgebiet und müssen noch ein paar Kilometer auf vielbefahrenen Straßen überstehen, bis wir auf einmal völlig alleine auf offenen Feldern rollen. Bei wieder perfektem Wetter und der noch tiefstehenden Sonne ein schönes Erlebnis.

Wie uns eigentlich schon bewusst war, entsprechen unsere Unterlagen nicht dem aktuellen Verlauf des Eurovelo 3, der Scandiberique. Umso überraschter sind wir, als unsere selbst geplante Route über fast die ersten 40 Kilometer 1:1 dem EV3 entspricht und auch später immer wieder streckenweise entlang dem Eurovelo verläuft.

Über die schöne Ortschaft Sainte-Catherine-de-Fierbois kommen wir schließlich bei Nouâtre an den Fluss Vienne, dem wir von nun an nach Süden folgen. Wir kommen sehr gut voran, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass wir zum allerersten Mal im Verlauf dieser Reise leichten Rückenwind haben.

Die D18, auf der wir unterwegs sind, ist nicht ganz so unbefahren wie die viel kleineren Sträßchen vorher. Aber dank der Rücksicht der französischen Autofahrer fühlen wir uns nie wirklich unsicher.

Durch die etwas größere (mehr als 30000 Einwohner) Stadt Châtellerault können wir teilweise einen nagelneuen und auf noch keiner Karte verzeichneten Flussradweg nehmen, wodurch wir ein bisschen mehr von der netten Ortschaft sehen, als auf unserer ursprünglichen Route.

Hinter Cenon-sur-Vienne biegen wir ab in Richtung Moussais-la-Bataille. Hier wird die Landschaft leicht welliger, auch die oben schon erwähnte Gedenkstätte für die Schlacht im Jahre 732 befindet sich auf einem Hügel. Irgendwie schaut es hier genauso aus, wie wir uns es nach den Beschreibungen im Geschichsbuch vorgestellt haben. Wir schauen uns ausführlich um und fahren dann weiter.

Nach Poitiers sind es nur noch etwas mehr als 30 Kilometer - zunächst auf erstaunlich wenig befahrenen Departmentstrassen, dann auf kleineren Wegen bis in die Randbezirke und schließlich etwas stressiger bis zu unserem Hotel.

Zeit für einen Stadtrundgang bleibt auch noch. Besonders beeindruckt sind wir von der riesigen (größtenteils) gotischen Kathedrale. Durch die großen Glasfenster und die schon tiefstehende Sonne wird der Innenraum wunderschön beleuchtet und gleichzeitig wird die riesige Orgel getestet. Ein wunderschöner Moment. Sehr gut gefallen uns auch für siebenschiffige Kirche Saint-Hilaire und der großen Place du Maréchal-Leclerc mit dem Rathaus.

Tageskilometer: 127.7 km, Gesamtstrecke: 1461 km

Sainte-Catherine-de-Fierbois


In der Altstadt von Châtellerault


Gedenkstätte für die Schlacht von Tours und Poitiers im Jahre 732


Kathedrale von Poitiers

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