02.10.2018: La Rochelle - Royan - Wünderlich

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02.10.2018: La Rochelle - Royan
Im Licht der aufgehenden Sonne rollen wir vorbei am alten Hafenbecken und dann an der modernen Marina aus der Stadt. Weiter geht es teils direkt am Strand, teils weiter im Landesinneren durch einige Vororte, die eine interessante Mischung aus Pendler- und Badeorten darstellen. Im Meer können wir die Île-d’Aix und die beiden der Küste vorgelagerten Forts Boyard und Énet erkennen.

Da das Land so flach ist, können wir schon aus mehreren Kilometern Entfernung die berühmte Hebebrücke von Rochefort am Horizont stehen sehen. Wir fahren aber ersteinmal hinein in die Stadt. Vorbei an der Marina erreichen wir das Gebäude der königlichen Seilerei. Dafür, dass es doch einem recht profanen Zweck diente, wirkt es doch recht prunkvoll. Hinter dem lang gestreckten Gebäude erreichen wir den Quai, an dem ein Nachbau der Fregatte Hermione liegt. Das echte Schiff war einst von Frankreich zur Unterstützung des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs zur Verfügung gestellt worden. Der Nachbau erfolgte detailgetreu in den Jahren 1997 bis 2014. Wir machen noch einen Abstecher in die Innenstadt und stärken uns auf dem Place Colbert an einer Quiche. Dieser Platz war eine wichtige Lokalität im Musicalfilm „Die Mädchen von Rochefort“ von 1967.

Nach unserem Besuch in Rochefort müssen wir den Fluss Charente überqueren. Dass die Hebebrücke, eine eindrucksvolle Konstruktion, gerade renoviert wird, wissen wir. Da auch die beiden Fahrradfähren über den Fluss nur im Sommer (also bis Ende September) fahren, hoffen wir, dass zumindest während den Arbeiten an der Hebebrücke eine zusätzliche Fähre eingesetzt wird – Pustekuchen! Also bleibt nur der Weg über das hohe Viadukt de Martrou mit der viel befahrenen Straße D733. Erleichtert stellen wir fest, dass derem Seitenstreifen für Fahrräder freigegeben ist. Einer der Bauarbeiter, die an der Auffahrt gerade die Schilder warten, räumt sogar extra für uns ein Hütchen aus dem Weg.

Auf dem anderen Ufer geht es wieder über ziemlich flaches Land. Zuerst über abgeerntete Felder, dann in ein Sumpfgebiet. In den schilfumstandenen Entwässerungskanälen tummeln sich jede Menge Wasservögel, vor allem weiße und grauen Reiher. An einer Stelle sehen wir auch zwei Löffelreiher. Zwischen all dem Vögeln grasen braune und weiße Rinder.

Hinter Marennes queren wir die Seudre auf einer Brücke, die dem Viadukt bei Rochefort sehr ähnlich ist, allerdings nicht ganz so hoch und mit abgetrennten Fahrradweg. Wir durchqueren einige Ortschaften, die zunehmend touristische Infrastruktur bieten: Quad- und Fahrrad-Verleihe, Minigolfplätze, Freizeitparks und Schwimmbäder. Vor La Palmyre ist sogar eine Pferderennbahn. La Palmyre selbst ist dann nur noch eine Ansammlung von Hotels und Ferienwohnungen, dazwischen ein paar Bars und Restaurants. Im Sommer steppt hier sicher der Bär, aber jetzt wirkt es ein wenig verschlafen.

Wir fahren weiter durch die mit Kiefern und Ginsterbüschen bewachsenen Dünen. Manchmal können wir auch einen Blick auf den Strand erhaschen. Wenige Kilometer vor Royan weichen die Dünen dann einer Steilküste, die an die kalifornische Pazifikküste erinnert. Am Ufer stehen immer wieder die für die Region so typischen Stelzenhütten.

Unser Hotel in Royan hat einen schönen Spa-Bereich, den wir nach dem Einchecken ausgiebig nutzen. Danach machen wir noch einen Ausflug in die Stadt. Außerhalb der Saison wirkt diese ziemlich trostlos, vor allem, da die Stadt im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde und so einen etwas kantigen 50er-Jahre-Stil hat. Auch die Suche nach einem Restaurant zum Abendessen gestaltet sich etwas schwierig, aber schließlich finden wir doch ein gutes Lokal, das noch nicht für den Winter dicht gemacht hat.

Tageskilometer: 109.3 km, Gesamtstrecke: 1753 km

Morgenstimmung an der Atlantikküste


Nachbau der La Hermione in Rochefort


Sumpflandschaft hinter Rochefort


Fischerhütten bei Royan

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