05.10.2018: Bordeaux - Wünderlich

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05.10.2018: Bordeaux
Bei schönstem Sommerwetter (im Oktober) verbringen wir unseren dritten und leider letzten Ruhetag im schönen Bordeaux. Dieser besteht hauptsächlich aus einem ausführlichen Rundgang durch die Altstadt. Wir lassen uns viel Zeit und bleiben manchmal einige Zeit einfach irgendwo sitzen und genießen die Stimmung um uns herum.

Am Vormittag ist die Stadt noch relativ leer, und sehr interessant ist, die verschiedenen Lieferantenfahrzeuge zu beobachten, die versuchen, in den teilweise sehr engen Gassen miteinander zurecht zu kommen. Am Place du Palais an der Porte du Cailhau beispielsweise wollen mehrere Menschen mit zwei Kleintransportern entweder umziehen oder eine Wohnung renovieren. Sie sind sich bewusst, dass sie mehr oder weniger im Halteverbot stehen und die Autos auch weit in die Straße ragen. Das führt zuerst zu Diskussionen und dann - als anderer Verkehr kommt - zu hektischen Umparkaktionen. Das zu beobachten ist schon lustig genug, aber als dann noch kurz nacheinander ein älterer Rocker auf einer lauten Harley und ein junger Bursche, auf dem Fahrrad einen Wheelie machend, die Gasse herabrollen, wird es fast ein bisschen bizarr.

Der große flache Brunnen am Place de la Bourse ist am Morgen leider leer (zerbrochene Flaschen künden auch davon, dass eine Reinigung nötig ist). Die alte Brücke Pont de Pierre gefällt uns gut, wir laufen sie einmal auf und ab und tauchen dann wieder in das - mit dem Verlauf des Tages zunehmende - Altstadtgewimmel ein. Auf den Plätzen Meynard und Canteloup findet momentan ein Flohmarkt statt. Das angebotene Gerümpel ist zwar sehr interessant, aber für uns ist nichts dabei. Vor allem, da unser Gepäckvolumen naturgemäß beschränkt ist. Zudem sind die zum Verkauf stehenden alten und sehr interessant aussehenden Bücher leider alle in Französisch. Die Basilika Saint-Michel ist leider geschlossen.

Das umgebende Viertel ist noch wunderbar normal: Läden bieten Waren aus aller Herren Länder an (die arabische Region herrscht vor, wir finden aber auch einen russischen Laden). Neben den Einwohnern und vielen Touristen sind auch einige schräge Vögel unterwegs - es herrscht also das pralle Leben.

Entlang des Course Victor Hugo kommen wir zur Grosse Cloche, einem alten Stadttor mit - wie der Name schon sagt - einer riesigen Glocke. Ab hier kommen wir in die Einkaufsstraße Rue Sainte-Catherine. Herrschen zu Anfang noch etwas exklusivere Läden vor, wie beispielsweise Galerien und Antiquariate, so wird es bald etwas profaner und die Mischung aus Läden könnte sein jeder x-beliebigen Großstadt stehen.

Wir laufen zum Place Pey Berland mit dem Palais Rohan - hier sitzt heute die Stadtregierung - und der Kathedrale Saint-André. Letztere hat einen frei stehenden Glockenturm. Beide öffnen um 14:00 und wir gehen zuerst in die Kathedrale, dann in den Turm. Diese Reihenfolge ist nicht die allergeschickteste, denn in die Kirche dürfen beliebig viele Besucher, der Turm hat aber ein Limit - es dürfen immer nur 19 Personen gleichzeitig oben sein. Das hat zur Folge, dass wir nach dem Besuch der sehr beeindruckenden Kathedrale am Turm ein wenig warten müssen. Dabei können wir immerhin die lokale Jugend beim Skaten üben beobachten. Die beiden Leute am Einlass des Turms und am Ticketschalter sind mit viel Spaß bei der Sache und verkürzen damit auch gefühlt ein wenig die Wartezeit. Den Grund für das Limit können wir beim Aufstieg erahnen: es gibt nur eine recht enge Wendeltreppe für Bergauf und Bergab und Ausweichaktionen sind schon leicht halsbrecherisch.

Als kleinen Snack nach dem Turmbesuch gönnen wir uns ein paar Macarons und beobachten das Treiben auf dem Platz und den angrenzenden Straßen. Als ein junger Bursche auf dem Fahrrad mit Volldampf parallel zu den Straßenbahnschienen angeschossen kommt, ist unser Kommentar, dass dies doch reichlich gefährlich ist. Und denken dabei an ein mögliches Verhakeln des Rads mit den Schienen. Gefährlich ist es schon, aber auf andere Art und Weise: ein älterer Radfahrer - auch sehr schnell - kommt von der Seite und mit einem Knall rumpeln die Räder zusammen. Niemand ist verletzt, die Schuld ist klar und wo in Deutschland geschimpft und gezetert werden würde, werde ein paar ruhige Worte gewechselt und es wird weitergefahren (der ältere Radler testet vorher kurz noch seinen Vorderreifen auf einen Achter).

Wir schauen uns noch den hinter dem Rathaus liegenden Jardin de la Mairie an, ehe wir unseren Stadtrundgang über die Allées de Tourny, das Opernhaus und die Esplanade de Quinconces mit dem großen Brunnen beenden.

Abendessen gibt es wieder an einem lebhaften Altstadtplatz - den Place Camille Jullian. Danach lassen wir uns noch ein wenig durch die sehr lebhaften Gassen treiben, müssen dann aber irgendwann diesen letzten vollen Tag unserer Reise beenden. Schließlich müssen wir morgen sehr früh aufstehen.

Blick über die Pont de Pierre


Die Kathedrale von Bordeaux


Die Esplanade de Quinconces


Nacht am Place de la Bourse

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