23.09.2018: Château-Thierry - Paris - Wünderlich

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23.09.2018: Château Thierry - Paris
Wir stehen recht früh auf. Da wir kein Hotelzimmer haben, sondern ein gemietetes Appartement, gibt es ein gestern in Supermarkt gekauftes Frühstück.

Laut Wetterbericht steht der (zumindest vorerst) schlimmste Tag der Reise bevor: stürmischer Gegenwind in Kombination mit (am Nachmittag) starken Regenfällen. In Deutschland wird diese Wetterlage als Sturmtief Fabienne bezeichnet. Als wir losfahren, nieselt es erstmal nur ganz leicht. Wir rollen aus Chateau Thierry heraus und in die schöne Landschaft der Champagne. Nach unseren gestrigen Erfahrungen mit den hiesigen Flussradwegen halten wir uns an die kleinen Landstraßen, die von einer Champagner-Ortschaft zur nächsten führen, immer leicht wellig durch Weinberge oder Wald. Wir überqueren dabei mehrfach die in engen Schleifen dahinfließende Marne.

Inzwischen hat der Wind stark aufgefrischt, was wir vor allem merken, als wir hinter Saint-Jean-les-Deux-Jumeaux etwas mehr als hundert Höhenmeter gewinnen und danach – stark gebremst – auf einer exponierten Hochebene unterwegs sind. Auch die folgende Abfahrt – hinter dem schönen Dörfchen Montceaux-lès-Meaux – könnte deutlich rasanter ausfallen, wenn wir nicht dauernd durch Böen gebremst werden würden.

Nach der Abfahrt wartet die auf den ersten Blick sehr hübsche, vom Straßenverkehr her aber recht stressige Stadt Meaux auf uns. Viel mehr als die Kathedrale Saint-Étienne und das Rathaus bekommen wir nicht zu Gesicht und sind dann froh, dem Verkehrsgetümmel in Richtung ruhigere Vororte entkommen zu können. Allgemein scheinen die Autofahrer viel ruppiger unterwegs zu sein, je mehr wir uns Paris nähern.

Wir verlassen Meaux auf einem ruhigen Sträßchen, welches sich in eine abenteuerliche und sehr schlecht zu fahrende Piste verwandelt und über eine erneut sehr windexponierte Kuppe führt. Als es dann auch noch beginnt zu regnen, hat die Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht.

Kurz vor Trilbardou erreichen wir wieder Asphalt und zum vorerst letzten Mal im Verlauf dieser Reise den Fluss Marne.

Wir folgen einem anderen Gewässer, und zwar dem Canal l’Ourcq in Richtung Paris. Der Radweg hat anfangs eine bescheidene Qualität, wir sind aber nach dem vorangegangenen elenden Gerumpel dankbar und zudem sind die Kanalauen halbwegs windgeschützt.

Wir rollen also immer entlang des Kanal l’Ourcq Richtung Paris und dürfen erleben, wie der Radweg Stück für Stück besser wird, bis wir auf einem perfekten Asphaltband unterwegs sind. Auch die Gebäude links und rechts des Kanals werden immer urbaner. Das Wetter ist wie es war und zum ständigen Gegenwind kommt nun noch immer wieder starker Regen dazu. Dennoch kommen wir wieder recht gut voran.

Einige Kilometer vor unserem Hotel verlassen wir auf Höhe der Rue de Lancry den Kanal und rollen auf kleinen Sträßchen Richtung Seine. Hier nun öffnet der Himmel kurzzeitig seine Schleusen komplett, so dass wir unser direkt am Fluss gelegenes Hotel ziemlich durchnässt erreichen.

Immerhin wird nach anfänglicher Verwirrung ein guter Abstellplatz für die Räder gefunden und wir können uns sogar noch frisch machen, ehe wir zu einem Stadtrundgang aufbrechen.

Für 17:00 haben wir Tickets für den Eiffelturm vorgebucht. Also mit dem Regionalzug die zwei Stationen zum Marsfeld gefahren, auf dem Turm und gestaunt. Erst jetzt realisieren wir wohl komplett, dass wir den ersten Teil unserer Reise geschafft haben. Zum Eiffelturm selber muss man nicht viele Worte verlieren: mit seinen vielen von Hand gesetzten Niete einfach ein technologisches Meisterwerk.

Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut haben, laufen wir über den Place de l‘Alma, den Champs-Élysée, den Grand Palais und den Louvre zurück zu unserem Hotel.

Ein anstrengender und abwechslungsreicher Tag. Wir freuen uns sehr auf unseren morgigen ersten Ruhetag der Reise.

Tageskilometer: 107.7 km, Gesamtstrecke: 978 km

Weinberge an der Marne


Blick auf Meaux


Wir überqueren die Seine


Ausblick von Eiffelturm
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