20.09.2018: Xouaxange - Toul - Wünderlich

Willkommen bei uns...
Title
Direkt zum Seiteninhalt
20.09.2018: Xouaxange - Toul
Heute morgen bedauern wir sehr, dass unsere Französischkenntnisse nicht allzu weit reichen. Mit der Wirtin unserer Unterkunft können wir uns noch recht gut unterhalten, da ihr Deutsch wesentlich besser ist, als sie behauptet. Als dann aber die anderen Gäste zum gemeinsamen Frühstückstisch erscheinen, können wir uns kaum noch am Gespräch beteiligen.

Wir radeln los. Zunächst entlang einer kleinen Straße. Wir treffen noch einmal auf den Marne-Rhein-Kanal, dem wir für ein kurzes Stück folgen. Hinter Gondrexange verlassen wir aber den Kanal und fahren in ein ausgedehntes Waldstück. Als wir mehrere Kilometer später wieder daraus hervor tauchen, erstreckt sich vor uns eine sanft gewellte, lieblich grüne Landschaft, in der verteilt Herden von weißen Kühen und Schafen grasen. Sanft gewellt bedeutet aber für den Radler auch ein stetiges Auf und Ab.

Bei Lagarde kommen wir an einem Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs vorbei. Der Friedhof der französischen Gefallenen liegt direkt neben unserer Route. Wenig später kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der an die Verteidigung einer Brücke im Zweiten Weltkrieg erinnert. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorüber, wie uns unser gestriger Besuch beim Europaparlament schön verdeutlicht hat.

Noch einmal können wir dem Marne-Rhein-Kanal folgen, was uns einiges an Höhenmetern spart, bis der diesen begleitende Radweg plötzlich im Nichts verschwindet. Hinter Dombasle kommen wir an einigen Salinen vorbei. Vor allem die erste wirkt mit ihren aufeinander gestapelten und ineinander verschachtelten Häusern wie aus einem Film Miyazakis entsprungen.

Nancy müssen wir aus Zeitgründen leider weiträumig umfahren. Hier stoßen wir aber auf den nächsten Kanal, den Canal de Jonction, dem wir nun bergauf folgen. Hier sind viel weniger Schiffe unterwegs, dafür am Ufer um so mehr (Renn-)Radler. Schließlich erreichen wir den höchsten Punkt und nun geht es genauso, Stufe für Stufe, Schleuse für Schleuse, wieder nach unten.

Etwas Abwechslung in die Kanalradfahrt bringen endlich ein paar Seen und eine Ansammlung von Industrie. Wenig später erreichen wir die Mosel. Hinter Sexey führt auch ein typischer Flussradweg an ihrem bewaldeten Ufer entlang. Wir kommen vorbei an verwunschenen Altwassern, bis wir uns wieder vom Ufer lösen.

In den Wäldern kurz vor Toul spricht uns ein überholender Radler an: woher – wohin? Er äußert Respekt für die schon zurück gelegten 600 km. „Es sind ja nur noch 300 bis Paris.“ – Sprach’s, trat in die Pedale seines E-Bikes – und entschwand über die nächste Bergkuppe.

Endlich erreichen wir Toul. Eindrucksvoll im 19. Jahrhundert zur Festung ausgebaut, deren Anlagen heute noch nahezu intakt stehen. Wir machen einen kleinen Stadtspaziergang auch zu der beeindruckenden gotischen Kathedrale und essen dann in einem georgischen Restaurant sehr gut zu Abend.

Tageskilometer: 108.8 km, Gesamtstrecke: 619 km

Bei Réchicourt-le-Château


Wieder am Marne-Rhein-Kanal


An der Mosel


Die Kathedrale von Toul
Zurück zum Seiteninhalt