27.09.2018: Orléans - Tours - Wünderlich

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27.09.2018: Orléans - Tours
Da wir eine längere Etappe vor uns haben, brechen wir kurz nach Sonnenaufgang auf. Wir rollen hinunter zum Loire-Ufer, wo schon reger Verkehr von Joggern und sonstigen Frühsportlern herrscht. Wir folgen heute dem Loire-Radweg, einem der beliebtesten Radwege Frankreichs, der auch gleich von zwei Eurovelo-Routen (diejenigen mit den Nummern 3 und 6) genutzt wird. Das Wetter ist wieder prima und gefühlt ist es für den Herbst fast zu warm.

Kurz hinter Orleans queren wir den Fluss über eine recht moderne Bogenbrücke. Weiter geht es nun hauptsächlich auf einem Hochwasserdamm durch morgendliche Felder, denen man die Dürre des Sommers deutlich ansieht. Bei Meung-sur-Loire wechseln wir wieder auf das nördliche Ufer. Hier begegnen wir einem extrem dummen Hund: das Tier läuft zunächst zwischen uns und einem entgegenkommenden Auto auf die Straße, weicht dem Auto dann aus auf unsere Spur. Die Fahrräder sind ihm dann wohl nicht geheuer, so dass er umdreht und sich einfach vor dem Auto hinsetzt. Das letzte, was wir mitbekommen ist, wie der Fahrer des Autos durch das offene Fenster sanft auf den Hund einredet.

In Beaugency gibt es Reste einer mittelalterlichen Burg, ein neueres Schlösschen und eine schöne romanische Klosterkirche. Die nächsten Kilometer wird der Horizont von dem auf einer Insel errichteten Kernkraftwerk Saint-Laurent beherrscht. Weiter verläuft der Weg mal näher mal ferner am Ufer entlang bis Blois.

Hier machen wir einen kleinen Abstecher in die sehr schöne Innenstadt. Für einen Besuch des eindrucksvollen Schlosses fehlt uns leider die Zeit. Wenig später queren wir ein weiteres – und nun endgültiges – Mal den Fluss. Wir kommen nun durch mehrere kleine Dörfer, teilweise mit schönen Châteaus am Ortsrand. In Chaumont thront das dortige Schloss mächtig oberhalb der Stadt.

Bei Mosne erklimmen wir nun selber das Hochufer und fahren oben auf der Ebene durch abgeerntete Felder und Weinberge. In Amboise kommen wir hinter dem Schloss heraus und fahren auf kleinen Sträßchen durch den Ort wieder hinunter an den Fluss. Jede Menge Eidechsen huschen vor uns über den Weg. Einmal müssen wir auch scharf bremsen, um eine Schlange, die gerade vor uns den Weg überqueren will, vor dem Schicksal des Überfahrenwerdens zu bewahren.

Bei Lussault-sur-Loire verlassen wir das bequeme Flusstal aber schon wieder. Im Anstieg auf das Hochufer kommen wir vorbei an mehreren wie Hobbithöhlen in den Fels gegrabenen Häuschen. Wieder geht es durch Weinberge. Am Ortsausgang von Montlouis- sur-Loire wirbt schließlich eine riesige Weinflasche für die lokalen Weine.

Schließlich erreichen wir Tour. Nachdem wir uns im Hotel ein wenig frisch gemacht haben, gehen wir auf Stadtrundgang und zunächst zur beeindruckenden gotischen Kathedrale. Danach spazieren wir durch die Altstadt mit vielen hübschen Fachwerkhäusern. Von der Martinsbasilika, über dem Grab des heiligen Martin errichtet und einst die größte christliche Kirche, stehen nur noch zwei Türme. Der Rest wurde Ende des 18. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Ersatz ist bei weitem nicht so imposant. Zu Abend essen wir am wimmeligen Place Plumereau und genießen die fast schon südländische Stimmung an diesem schönen Platz.

Tageskilometer: 137.2 km, Gesamtstrecke: 1333 km

Morgenstimmung an der Loire


In Beaugency


Loire bei Cour-sur-Loire


Martinsturm in Tours

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