17.03.2009: Moab - Wünderlich

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Dienstag, 17.3.2009: Moab
oder: So ein Arch!
Heute schlafen wir ein wenig länger aus und stehen erst gegen sieben auf. Dann geht es zum Frühstück mit hausgemachten Schweizer Brot, das sehr lecker ist. Nach einem Zwischenstop an der Tankstelle um unsere Vorräte aufzufüllen fahren wir nach Norden zum Arches National Park.

Wir halten am Visitor Center, vor dessen Eingang die hiesige Fauna mit sehr schönen Bronzestatuen dargestellt ist. Wir kaufen Postkarten und sehen uns ein wenig im Inneren um, doch mittlerweile haben wir wohl schon so viele Nationalpark-Visitor-Center gesehen, dass wir das Ganze nicht mehr wirklich spannend finden. Schnell brechen wir wieder auf.

Über Serpentinen geht es nun hinauf auf das Hochplateau, das den Park bildet. Oben angekommen halten wir am Trailhead zur Park Avenue. Dieser Trail hat seinen Namen wohl von den steil aufragenden Felswänden zu beiden Seiten der Schlucht, die entfernt an Hochhäuser erinnern. Noch liegt dieses Tal fast ganz im Schatten. Der Trail folgt einem kleinen Wash, in dem an einigen Stellen sogar Wasserreste zu finden sind. Am hinteren Ende der Schlucht, wo der Trail wieder auf die Straße trifft befinden sich einige der eindrucksvollsten Felsen: The Organ (eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Orgel ist nicht zu verleugnen), der Sheep Rock und vor allem die Three Gossips. Letztere könnten auch aus dem Atelier eines expressionistischen Bildhauers stammen. Wir kehren wieder auf dem selben Weg zurück und sind überrascht, wie viel neues es hier noch zu entdecken gibt, nicht zuletzt, da die Schatten nun mehr und mehr zurückweichen.


Park Avenue im Arches National Park


Three Gossips und Sheep Rock im Arches National Park

Mit dem Auto fahren wir weiter entlang der wunderschön beleuchteten Great Wall. Unser nächstes Ziel ist die Windows Section. Hier laufen wir zuerst zum Turret Arch. Dieser sieht mit seinen zwei Öffnungen ein wenig aus wie eine Hauswand mit Tür und Fenster. Weiter geht es zu den beiden Windows, die durch ihre Größe sehr beeindrucken. Am östlichen Horizont können wir nun auch die schneebedeckten La Sal Mountains sehen. Ebenfalls in der Windows Section befindet sich der Double Arch. Auch von diesem sind wir überwältigt: Auf Fotos war uns nie klar geworden wie riesig diese Steingebilde eigentlich sind. Wir klettern auf dem Felsen unter den Bögen so weit nach oben wie möglich und bestaunen sie von allen Seiten.


Turret Arch im Arches National Park


Double Arch im Arches National Park

Nachdem wir uns schließlich losreißen konnten, fahren wir weiter zum nördlichen Ende der Parkstraße zum Devils Garden Trailhead. Der Parkplatz hier ist schon sehr überfüllt, aber nach kurzer Suche finden wir doch ein Plätzchen für uns. Die ersten beiden Bögen auf diesem Trail, Tunnel Arch und Pine Arch, sind zwar recht nett, aber nicht wirklich spektakulär zu nennen.

Ganz anders der Landscape Arch, den wir als nächstes erreichen: - Dass so etwas filigranes überhaupt noch hält, grenzt schon fast an ein Wunder. Seit Jahren wird mit dem Einsturz des Bogens gerechnet, erst recht, seit 1991 einige Felsbrocken herabstürzten. Seither ist der Trail, der einst darunter führte, gesperrt.


Landscape Arch im Arches National Park

Wie es aussieht, nachdem ein Arch eingestürzt ist, können wir einige Meter weiter begutachten: Bis vor einem halben Jahr, genauer, dem 4. August 2008, stand hier der Wall Arch. Noch immer deutet ein Schild darauf hin, doch von dem Bogen ist nur noch ein Trümmerhaufen übrig...


Hier stand einmal ein Arch...

Der Weg erklimmt hier nun eine der Felsrippen, aus denen sich die Bögen gebildet haben, und wird im weiteren Verlauf immer oben auf diesen Rippen entlang führen. Nach einiger Zeit führt eine Abzweigung hinauf zum Partition Arch, einem kleinen Löchlein im Felsen, das wir schon von unten bemerkt hatten, und zum etwas versteckten Navajo Arch. Weiter geht es durch die bizarre Landschaft aus Felsrippen, bis wir nach längerer Wanderung den Double-O-Arch erreichen. Diese zwei direkt übereinander liegenden Bögen sind sehr beeindruckend, doch leider auch sehr überlaufen, nicht zuletzt, da viele ihre Wanderung hier beenden und erst einmal Brotzeit machen. Angelockt von dessen Namen laufen wir weiter zum Dark Angel. Dieser entpuppt sich als einsam stehender, dunkel gefärbter Monolith - 2001 lässt grüßen...


Double-O-Arch im Arches National Park


Dark Angel im Arches National Park

Abenteuerlust und Neugier treiben uns dazu, auf dem Primitive Loop zum Parkplatz zurückzukehren. Anfangs ist der Weg nicht wirklich schwierig. Erste kleine Klettereinlagen werden dann auf der Abzweigung zum Private Arch, einem sehenswerten kleinen Arch, nötig. Danach folgt eine lustige Kletterei über steile Felsplatten. An einer Stelle sind gerade drei Ranger dabei, ein Stahlseil auszutauschen und haben statt dessen ein Kletterseil gespannt. - Wenn die drei nicht so aufmerksam zusehen würden, wäre es doch eigentlich gar nicht so schwierig... Diese Stelle mit dem Seil ist die schwierigste des ganzen Trails. Danach folgt dieser erst einem trockenen Bachbett und dann einem sehr sandigen Pfad. Hier zieht es sich ein wenig. - Endlich taucht vor uns wieder der Landscape Arch auf: Wir sind wieder auf dem Haupttrail angelangt. Das letzte Stück zum Auto ist dann auch schnell zurückgelegt.


Auf dem Primitive Loop im Arches National Park

Nun ist erst einmal eine Mittagspause fällig! Wir fahren zur nächsten Picknickarea und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit. Etwas erholt fahren wir weiter zu Sand Dune und Broken Arch. Der erste der beiden Arches liegt versteckt in einem kleinen schattigen Canyon, wo gerade einige Kinder Fußball spielen. Zum Broken Arch führt dann ein kleiner, sehr sandiger Trail. Der Arch selbst ist wieder unglaublich groß und beeindruckend.


Sand Dune Arch im Arches National Park

Um uns nach den ganzen Wanderungen ein wenig zu erholen und für die letzte große Anstrengung des Tages wieder fit zu werden, fahren wir als nächstes die verschiedenen Viewpoints des Parks ab. Jetzt am Nachmittag sind auch die La Sal Mountains besonders schön zu sehen. Auch dem Balanced Rock, der ein wenig aussieht wie eine überdimensionale Schachfigur statten wir einen Besuch ab.


Balanced Rock im Arches National Park

Dann geht es zum letzten Höhepunkt des Tages: dem Delicate Arch. Wir stellen unser Auto am Trailhead ab. Nach einem recht flachen Anfang geht es bald wieder steile Felsplatten hinauf, die nicht enden zu wollen scheinen. Als sie dann schließlich doch enden, führt ein relativ schmaler Weg zwischen einer Felswand auf der einen Seite und einem großen Talkessel auf der anderen Seite entlang. Auch hier gibt es ein paar Felsbögen, die aber wohl niemand für beachtenswert hält.

Der Weg macht eine Kurve- und dann liegt er plötzlich vor uns: In einer Art natürlichem Amphitheater erhebt sich wohl einer der schönsten Felsbögen, dahinter stehen die schneebedeckten Berge. Wir sind nicht die einzigen, die hier den Sonnenuntergang erleben wollen: das Amphitheater ist schon gut gefüllt und es kommen immer noch mehr Leute nach. - Wir wollen gar nicht wissen, was hier im Sommer los ist... Leider haben sich mittlerweile ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Nur zwei Mal reißen diese für kurze Zeit auf und tauchen den Bogen in ein wunderbares goldfarbenes Licht. Allein dafür hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt!


Delicate Arch im Arches National Park

Als die Sonne schließlich verschwunden ist, machen wir uns im Dämmerlicht wieder auf den Abstieg. Noch ist es ausreichend hell, dass wir unsere mitgenommene Stirnlampe nur für die letzten Meter zum Auto benötigen. Während des Abstiegs sehen wir immer wieder kleine Fledermäuse durch die Luft schwirren. Durch den dunklen Park fahren wir zum Ausgang. Besonders die Three Gossips sehen im Dunkeln irgendwie unheimlich aus... Wir kehren zurück nach Moab, wo wir bei Wendy's noch ein kleines Abendessen zu uns nehmen, bevor wir wieder ins Motel fahren.

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