22.10.2010: Alice Springs - Wünderlich

Willkommen bei uns...
Title
Direkt zum Seiteninhalt
22.10.2010: Alice Springs
Auch wenn es in Alice Springs noch einige andere Sehenswürdigkeiten gäbe, wie die School of the Air, von wo aus die auf abgelegenen Farmen lebenden Kinder unterrichtet werden, die Old Telegraph Station sowie ein Museum zum Royal Flying Doctor Service, ist bei uns doch ein wenig die Luft raus. Wir schlafen lange aus und entscheiden uns dann, den Tag im Alice Springs Desert Park zu verbringen. Dabei handelt es sich um eine schön angelegte Mischung zwischen Botanischen Garten, Museum und Tierpark. Der Eingangsbereich ist im Moment eine riesige Baustelle, hier entsteht ein deutlich moderneres Ausstellungszentrum inklusive zentralem Visitor Centre für den West MacDonnell Ranges National Park.


Echse in Alice Springs.

Der Desert Park besteht aus einem riesigen Freigelände, aufgeteilt in verschiedene Zonen welche die verschiedenen Formen von Wüste und Steppe in Australien repräsentieren. Das reicht vom Waldland (ja, in der Wüste!) bis zu kargen Salzpfannen. Wir lernen, dass die australische Wüste gar nicht so lebensfeindlich ist, wie man gemeinhin annimmt. Auch wenn an der Oberfläche oft kaum Wasser zu sehen ist, so gibt es an manchen Stellen riesige unterirdische Flüsse, die die Pflanzen mit langen Wurzeln anzapfen.


Unterwegs im Desert Park von Alice Springs.

In allen vorgestellten Bereichen der Wüste gibt es große Käfige mit typischen Vogelarten. Zum Teil ist das sehr nett. Zum Teil tut es uns aber leid, die gleichen Vogelarten, die wir noch vor ein paar Tagen in freier Wildbahn getroffen haben, hier in Gefangenschaft wieder zu treffen. Extremes Beispiel ist der Voliere mit den Wellensittichen. Ein einziger frei lebender dieser frechen Vögel sitzt auf dem Gittergeflecht des Käfigs und kommuniziert mit der großen eingesperrten Gruppe. Trotz verzweifelter Versuche kommen die Tiere natürlich nicht zusammen. In einem Außengehege sehen wir zum ersten Mal auf unserer Reise rote Riesenkänguruhs aus der Nähe. Diese liegen relativ faul im Schatten herum. Zusätzlich soll es Emus geben, diese verstecken sich allerdings ziemlich gut vor uns.


Schwarzer Kakadu im Desert Park von Alice Springs.


Port Lincoln Ringneck im Desert Park von Alice Springs.

Absoluter Höhepunkt ist aber der Besuch des Nachthauses. Die Besichtigung dieses Gebäudes ist im wahrsten Sinne des Wortes als Rundgang angelegt. Dieser beginnt bei den in der Abenddämmerung aktiven Tieren, weiter geht es mit den nachtaktiven Tieren um dann in der Morgendämmerung zu enden. Zuerst kommen wir an jeder Menge Schlangen, Echsen und Skorpionen vorbei, in der Nacht dann hüpft aber auch deutlich größeres Getier umher wie kleine Wallabies und Nagetiere. Wir verbringen einige Zeit hier und bekommen fast alle Tiere zu Gesicht, mit der Ausnahme der Possums (die wir ja schon im Wilsons Promontory National Park und auf Granite Island in freier Wildbahn getroffen haben) und der Bilbys. Diese Tiere, die sehr unter der Besiedlung Australiens durch die Europäer gelitten haben, hätten uns schon sehr interessiert.


Dornteufel im Desert Park von Alice Springs.


Salzpfanne im Desert Park von Alice Springs.


Rote Riesenkänguruhs im Desert Park von Alice Springs.

Wir bleiben fast bis zur Schließung des Parks hier, besorgen uns dann ein Abendessen und fahren in das für die letzte Nacht vorgebuchte Motel. Dieses hat eine interessante Geschichte: Zusammen mit dem direkt nebenan gelegenen Hotel bildete es 1983 ein ziemlich edles und nagelneues Resort. Damals besuchten Prinz Charles, Prinzessin Diana und der neun Monate alte William Australien. Da die Zufahrt zum ursprünglich vorgesehenen Übernachtungsort durch starke Regenfälle weggespült worden war, wurde die königliche Familie kurzerhand umquartiert, und zwar in unser Motel. Das sieht heute, 27 Jahre später, zwar ein wenig vom Zahn der Zeit mitgenommen und ein klein wenig schäbig aus. Dennoch gibt es - nicht weit von unserem Zimmer entfernt eine "Royal Suite" und ein Zimmer mit dem Namen "Lady Di's".


Royal Suite in unserem Motel.

Zurück zum Seiteninhalt