05.10.2010: Healesville - Melbourne - Wünderlich

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05.10.2010: Healesville - Melbourne
Im Verlauf der Nacht ist ein starker Wind aufgekommen und als wir heute früh aus dem Spaceship schauen, begrüßt uns strömender Regen. Na prima! Bis wir uns aufbruchfertig gemacht haben, hat der Regen etwas nachgelassen. Aufgrund des immer noch stark bewölkten Himmels kürzen wir dennoch einige Punkte aus unserem Programm: Es macht einfach keinen Sinn, bei so einem Wetter den viel gepriesenen Ausblick vom Gipfel des Mount Dandenong auf Melbourne sehen zu wollen. Somit beschränken wir unseren Besuch des Dandenong National Park auf den National Rhododendron Garden, den wir von Healesville aus nach kurzer Fahrt über den Maroondah Highway nach Lilydale und von dort weiter nach Olinda erreichen. Der Rhododendrengarten geht ursprünglich auf eine private Initiative zurück und ist im Verlauf der Zeit auf eine beachtliche Größe erweitert worden. Das regnerische und neblige Wetter ist fast sogar vom Vorteil, denn es verleiht dem Park eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre.


Unterwegs im National Rhododendron Garden.


Eine Kirschblüte.

Wir laufen den durch den durch den Park laufenden Rundweg ab und schauen uns dabei ausgiebig um. Da wir im Frühling da sind, sehen wir jede Menge blühende Rhododendren, aber auch andere schön blühende Pflanzen wie Kirschbäume und Vireyas (eine das ganze Jahr über blühende Unterart der Rhododendren). Wir sehen und hören zahlreiche Vögel wie Kookaburras, Crimson Rosellas und die niedlichen, an den Kirschblüten trinkenden Honeysuckles. Unter dem Dach eines hölzernen Pavillons entdecken wir ein Schwalbennest, in dem regelmäßig die Futter heran bringenden Eltern ein und ausgehen. Ein extra angelegter Trail führt in eine Art Mini-Regenwald, wo es Lyrebirds geben soll. Wir sehen keine dieser Vögel, sind aber auch nicht wirklich traurig darüber, da wir ja schon einige Lyrebirds in ihrem wirklichen Lebensraum getroffen haben.


Unterwegs im National Rhododendron Garden.


Unterwegs im National Rhododendron Garden.


Ein Kakadu.

Wir brechen wieder auf und fahren nach Melbourne. Hier haben wir ein Zimmer im Brooklyn Arts Hotel gebucht, einem kleinen B&B fast direkt in Downtown. Im dichten Innenstadtverkehr finden wir das Hotel erstaunlich gut. Schwieriger ist es, einen Parkplatz zu finden. Wir stellen das Spaceship aus einem sündhaft teuren Kurzeitparkplatz ab und laufen zum Hotel. Eigentlich sind wir hier erst für den späten Nachmittag angekündigt und sind daher sehr froh, als Maggie, die Wirtin, die Tür öffnet und uns freundlich begrüßt. Wir parken das Spaceship auf einen von Maggie für uns reservierten Parkplatz um und beziehen unser Zimmer. Hier gibt es WiFi, also fährt Dirk voller Spannung seinen Laptop hoch, um zu schauen, ob es Neuigkeiten in Bezug auf seine gesperrte Maestro-Karte gibt. Und die gibt es: Die selbe Dame, die vor ein paar Tagen behauptet hat, die Karte ließe sich einzig und ausschließlich per Brief, Fax, Anruf mit Telefon-PIN oder online unter Verwendung einer TAN frei schalten, geht auf die Frage, wie Dirk in Australien an seine TANs kommen soll, leider überhaupt nicht ein. Stattdessen gibt sie den Rat, bei der Hotline in Deutschland anzurufen. Hätte man das nicht gleich schreiben können? Da das Wetter inzwischen erstaunlicherweise wieder recht gut ist, beschließen wir, diesen Anruf von der Stadt aus zu erledigen und brechen zu einer ersten Erkundungstour durch Melbourne auf.

Nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt, an der Ecke Victoria Street und Nicholson Street, erreichen wir ein Eck der Downtown von Melbourne, oder wie es in Australien heißt, des Central Business Districts. Hier ist auch eine Haltestelle der City Circle Tram, der Trambahn, die eine kostenlose Fahrt quer um den Central Business District ermöglicht. Wir steigen ein und fahren in einer wunderschönen alten Tram vorbei an dem Parlament von Victoria und der Treasury bis zum Federation Square. Dieser relativ zentral gelegene Platz wird von einigen höchst unterschiedlichen Gebäuden gesäumt: Der altehrwürdigen St. Pauls Cathedral, dem modernen Federation Square mit Kunstmuseum und Ausstellungszentrum sowie der geschäftigen Flinders Street Station.


Alte Straßenbahn in Melbourne.


Flinders Street Station.

Hier beginnt auch die Shoppingmeile von Melbourne, durch die wir uns einige Zeit treiben lassen. Katharina als passionierte Strickerin verbringt einige Zeit in einem edlen Wolleladen, danach durchstöbern wir gemeinsam einen Bücherladen. In einer Post kaufen wir uns eine Calling Card für Überseetelefonate und rufen von der nächsten Telefonzelle aus bei der Deutschen Bank an. Die Dame am anderen Ende will dieselben Daten wissen, die Dirk schon mehrfach per Mail an die Internet-Hotline geschickt hat. Zusätzlich fragt sie noch den ungefähren Kontostand ab und schaltet dann die Karte für den Einsatz in Australien frei. Das war's? Die Bank führt ein neues Sicherheitsverfahren ein, ohne ihre Kunden rechtzeitig zu informieren. Weigert sich dann, die Karte freizuschalten, wenn man per Internet-Hotline unter Angabe persönlicher Daten darum bittet. Und schaltet die Karte dann sofort frei, wenn irgendjemand dort anruft, der ungefähr weiß, wie viel Geld auf dem Konto ist. Toll. Obwohl ein fader Beigeschmack bleibt, nutzt Dirk dankbar die nächste Filiale der Westpac, um ein paar Dollar abzuheben.


General Post Office in Melbourne.

Wir schlendern noch ein wenig durch die Innenstadt und laufen dann entlang der King Street nach Süden. Vorbei am Aquarium überqueren wir den Yarra River. Auf der Südseite des Flusses befindet sich eine schöne Uferpromenade mit vielen Restaurants und Bars. Zudem ein großer Entertainementkomplex mit Kasino. Jetzt, am frühen Abend, ist hier natürlich jede Menge los. Wir laufen ein Stück Richtung Osten, zum Eureka Tower. Dieser 297 Meter hohe Wolkenkratzer ist hinter dem Q1 Tower und dem Sydney Tower das dritthöchste Bauwerk Australiens. Das aus blau glänzendem Glas mit weißen Querstrichen bestehende Äußere des Gebäudes soll an einen Vermessungsstab erinnern. Die Fenster der oberen Stockwerke sind vergoldet, eine Erinnerung an den Goldrausch, der Melbourne und ganz Victoria Mitte des 19. Jahrhunderts einen starken wirtschaftlichen Aufschwung bescherte.


Yarra River mit Skyline von Melbourne.


Der Eureka Tower von unten.

Wir kaufen uns zwei Tickets und fahren auf das Aussichtsdeck im 88. Stockwerk. Die Aussicht ist beeindruckend: Wir überblicken die ganze Stadt, im Süden sehen wir das Meer sowie im Südosten zahlreiche Sportstätten. Diese stammen zum Teil noch von den Olympischen Sommerspielen 1956, ein wenig weiter entfernt sehen wir den Albert Park Lake mit der darum führenden Formel 1-Rennstrecke. Leider ist es aufgrund der Goldbeschichtung der Fenster fast unmöglich, durch die Scheiben hindurch vernünftige Fotos zu machen. Einzig von einem kleinen Balkon in der nordöstlichen Ecke des Gebäudes aus gelingen uns ein paar schöne Bilder. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang und bewundern noch eine Weile die nächtliche Skyline der Stadt. Dann fahren wir wieder runter. Ehe es zurück zum Hotel geht, gibt es an der Promenade des Yarra River ein leckeres Abendessen.


Blick vom Eureka Tower nach Süden. Gut zu erkennen der Albert Park Lake.


Nächtliche Skyline von Melbourne.
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