30.08.2022: München - Bad Aibling - Wünderlich

Nach einem guten Frühstück kommen wir witzigerweise zu dritt sogar etwas früher von zu Hause weg, als üblicherweise vor einigen Jahren bei unseren Radtouren noch zu zweit. Das Wetter ist prima - können wir auch dieses Mal wieder auf unser fast schon sprichwörtliches Wetterglück bei Radtouren vertrauen? Wir nehmen unsere Standardstrecke von Obermenzing in den Osten Münchens: bis Laim auf dem Radschnellweg und dann weiter entlang der Theresienwiese und über die Wittelsbacherbrücke. Der erste Anstieg des Tages wartet am Giesinger Berg, der allerdings vor fast schon 100 Jahren auf harmlose drei bis vier Prozent Steigung entschärft wurde und somit noch kein Vergleich zu den Steigungen ist, die im weiteren Verlauf der Reise noch auf uns warten.

In der Nähe des Ostbahnhofs kommen wir auf den Mangfallradweg - hier noch weit vom namensgebenden Fluss entfernt - und die Route knickt nach Süden ab. Im Stadtteil Fasanengarten kommen wir nur wenige Meter am Haus von Freunden vorbei - das ist Dirk bei der Planung gar nicht aufgefallen und er ist recht überrascht, als wir durch eine gut bekannte Ecke der Stadt rollen. Etwas später existiert eine in unserem Routenvorschlag enthaltene Abkürzung zwischen zwei Häusern nicht, was uns ein paar Hundert Meter Zusatzstrecke einbringt. Bei Neuperlach kommen wir zum Stadtrand Münchens und erreichen bald darauf Ottobrunn. Wir sind nun schon etwas mehr als 24 Kilometer unterwegs und haben hier schon einen ersten Spielplatz für eine mögliche Pause rausgeschrieben.

Allerdings steckt ganz im Hinterkopf die Möglichkeit, zu einem ganz besonderen Pausenpunkt durchzufahren, der besser und spannender als jeder Spielplatz in München sein dürfte. Allerdings müsste Alex bis dahin etwa 47 Kilometer im Anhänger durchhalten. Bisher scheint das möglich zu sein, denn er fühlt sich pudelwohl. In der Innenstadt hat er kurz sogar geschlafen, ist nun aber schon wieder wach und schaut interessiert raus.

Den Radweg Richtung Aying kennen wir schon von früher her: zunächst schnurgerade und recht eintönig entlang der Rosenheimer Landstraße durch Neubiberg und Ottobrunn. Außerhalb der Stadt verläuft der Radweg zunächst weiter entlang der hier noch recht großen Straße. Diese wird aber immer kleiner und hinter Dürnnhaar rollen wir auf einem einsamen Schotterweg in Richtung Aying. Den dortigen Biergarten lassen wir heute links liegen und rollen weiter Richtung Großhelfendorf. Aber nicht auf dem direkten Weg, sondern auf schönen kleinen Sträßchen. Im Wald geht es zunächst recht steil nach oben, dann kommen wir auf eine offene Hochebene. Bergab nach Großhelfendorf und wieder bergauf nach Blindham. Hier haben wir nun die vorher angesprochenen 47 Kilometer geschafft und nutzen den dortigen Bergtierpark für eine ausgedehnte Pause. Es handelt sich um eine schöne Mischung aus Tierpark und großem Spielplatz. Erwachsene alleine mögen das Ganze nicht allzu spektakulär finden, mit einem zweijährigen Kind kann man hier aber Stunden verbringen. Nach ausgiebigen Tiere anschauen und Spielen wollen dann auch noch der Hunger und Durst gestillt werden.

Auf der restlichen Strecke des Tages wartet zunächst eine schöne Abfahrt bis Feldkirchen-Westerham auf uns. In der Folge geht es auch zwar leicht aber stetig bergab. In Feldolling erreichen wir endlich die Mangfall, hier recht langweilig begradigt und kultiviert. Kurz darauf ist der Radweg entlang des Flusses gesperrt und wird recht weiträumig entlang zweier großer Staubecken und durch die Ortschaft Vagen umgeleitet. Bei Bruckmühl erreichen wir wieder den Fluss und rollen in der Folge mal links und mal rechts entlang der sich hier Richtung Südosten schlängelnden Mangfall. In Bad Aibling machen wir einen Abstecher zu einem Supermarkt und fahren dann durch die hübsche Innenstadt zum vorgebuchten Hotel. Abendessen gibt es in einer guten Pizzeria.