11.09.2022: Grado - München - Wünderlich

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11.09.2022: Grado - München
Bei der Planung unserer Reise war ein kritischer Punkt, wie wir wieder heimkommen sollen. Der Alpe Adria Radweg ist zwar ein sehr populärer Radweg und es gibt auch viele Anbieter für Radshuttles, mit denen man sich zurück Richtung Heimat bringen lassen kann. Wir hatten aber aus vier Gründen erschwerte Parameter: Erstens wollten wir möglichst direkt nach München zurück. Viele Anbieter fahren nur bis Salzburg, mit der Begründung, dass die Fahrzeit nach München aufgrund der häufigen Staus auf der A8 nicht planbar wäre und damit die Gefahr besteht, dass der Fahrer zwischendrin eine Zwangspause einlegen muss. Zweitens wollten wir natürlich nicht nur zwei Räder, sondern auch noch einen Anhänger transportieren lassen. Drittens war auch ein Kindersitz vonnöten. Und viertens sollten sich die genannten drei Punkte erfüllen lassen, ohne den Preis in exorbitante Höhen anwachsen zu lassen.

Langer Rede kurzer Sinn: nach einigem Suchen und vielen Mails an unterschiedliche Anbieter haben wir einen Transport gebucht, zu einem zwar nicht billigen aber zugegebenermaßen reellen Preis. Dieser hat sich kurz vor unserer Tour sogar noch etwas reduziert, als ein zweites Pärchen auch nach München gebucht hat. Treffpunkt ist an der großen Tankstelle am nördlichen Ortsausgang von Grado und in der Tat wartet dort ein schicker Kleinbus mit Fahrradanhänger auf uns. Der nette Fahrer hilft uns, das Gepäck zu verstauen. Der Anhänger wird ansatzweise demontiert und kommt in den großen Kofferraum. Die Räder werden auf dem Anhänger festgebunden.

Die Rückfahrt folgt grob über weite Strecken einfach der von uns in den vergangenen Tagen gefahrenen Route und entspricht für uns daher einer Reise in einer rückwärts eingestellten Zeitmaschine. Die einzige größere Abweichung gibt es in den Tauern, die wir natürlich nicht mit dem Zug durch die Tauernschleuse unterqueren, sondern auf der zwei Täler weiter östlich gelegenen Tauernautobahn überqueren.

Aber zunächst genießen wir die Fahrt durch die nördlich von Grado gelegene Flachebene. Den fantastischen Blick auf die sich im Norden erhebenden schroffen Berge hatten wir auf dem Rad nicht. Selbst wenn wir uns umgedreht hätten, wäre er uns durch die Regenwolken verwehrt geworden. In Carnia sehen wir die Stelle, an der wir nur mit Glück die Bundesstraße überqueren konnten, um einkaufen zu gehen. Weiter geht es durch das mit Straßen, Schienen und Radwegen vollgepackte Kanaltal in Richtung Österreich. An jeder Ecke ploppen schöne Erinnerungen hoch.

Eine erste Pause gibt es in Villach und bis hier sind wir hervorragend in der Zeit. Das ändert sich als wir uns nördlich der Tauern kurz vor Ellmauthal dem Tal der Salzach und damit wieder unserer Route nähern. Hier verlieren wir durch einen Stau viel Zeit. Hinter Salzburg kommen wir zwar gut über die Grenze nach Deutschland, verlieren dort aber auf der A8 wieder gut Zeit. Dennoch nähern wir uns zu einer immer noch akzeptablen Uhrzeit München. Was uns sehr freut ist, dass Alex die ganze Fahrt ohne größere Klagen überstanden hat. Wir hatten auf der Radtour in Villach abends heimlich ein neues Bilderbuch mit Baggern gekauft, welches wir nun im Auto anschauen können. Ansonsten können wir uns auch so gut beschäftigen, unter anderem mit Rausschauen.

Da wir zwei (kleine) Gruppen sind, der Fahrer aber nur einen Zielort ansteuern kann, müssen wir uns darauf einigen, wo es hingehen soll. Die anderen beiden haben morgen noch einen längeren Heimweg per Bahn in den Norden Deutschlands vor sich und wollen in der Nähe des Bahnhofs ein Hotel suchen. Daher einigen wir uns auf eine Tankstelle am Mittleren Ring, von der aus es nicht weit in Richtung Bahnhof ist. Wir dagegen können am Westpark entlang zur Fürstenrieder Straße, nach Laim und von dort aus nach Hause fahren. Also die Räder ausladen, den Anhänger fahrtbereit machen, sich vom netten Fahrer und den Mitfahrern verbschieden und los gehts. Nicht viel später kommen wir daheim an, verstauen die Räder und den Anhänger und haben damit endgültig den Abschluss einer sehr schönen Radtour nach Italien erreicht.
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