02.09.2022: Elsbethen - Sankt Johann im Pongau - Wünderlich

Willkommen bei uns...
Title
Direkt zum Seiteninhalt
02.09.2022: Elsbethen - Sankt Johann im Pongau
Bei perfektem Radfahrerwetter geht es nach dem Frühstück weiter entlang der Salzach nach Süden. Vor uns sind schon die Berge zu sehen, die wir heute noch erreichen wollen. In Hallein kaufen wir ein und schauen uns kurz die schöne Altstadt an. Dann geht es auch schon ansatzweise mit den Bergen los: mehr oder weniger am Ortsausgang löst sich der Radweg vom Fluss und es beginnt ein Anstieg, der zumindest mit Anhänger schon etwas kräftigeres Treten zur Folge hat. Die nächsten paar Kilometer geht es im stetigen Wechsel immer wieder bergauf und bergab durch eine wunderschöne Vorgebirgslandschaft, Kühen auf der Weide inklusive.

Kurz vor Golling wird es wieder flacher und in Golling selber geht es erstmal entlang einer etwas unübersichtlichen Straßenbaustelle. Nun nähern wir uns schon dem ersten Höhepunkt des Tages, und zwar dem Pass Lueg. Hier verengt sich das Tal der Salzach dermaßen, dass man entweder per Tunnel durchkommt, so wie es die Autobahn und die Bahnstrecke machen. Oder eben über den gerade mal 552 Meter hohen Pass. Dieser war früher eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem Außergebirg und dem Innergebirg und auch Teil einer der wichtigsten Alpentransitrouten. Heute ist hier nicht mehr viel los. Der Radweg zum Pass hoch führt zunächst langweilig direkt neben der Straße. Hier ist die Steigung so um die zehn Prozent - so etwas ist auch mit Anhänger problemlos zu schaffen. Direkt an der Passhöhe kann man entweder das allerletzte Stück per kurzem Tunnel durchstechen. Oder man nimmt noch eine allerletzte Steigung mit. Dieses kurze Straßenstück hat es aber in sich, denn hier lässt sich mit Anhänger das Absteigen nur noch vermeiden, indem man Schlangenlinien fährt.

Es lohnt sich aber, denn von ober ist der Blick auf die Straße, den Fluss und die umgebenden Berge einfach atemberaubend. Das direkt auf dem Pass gelegene Lokal samt Biergarten hat geschlossen, so machen wir es uns auf dem kleinen Spielplatz gemütlich und verpflegen uns selber. Außer uns ist noch ein Wohnmobil da, dessen Insassen sich gerade ein Frühstück zubereiten. Zudem tröpfeln Stück für Stück Besucher der direkt nebenan gelegenen Salzachklamm ein, die uns teilweise nach dem Weg fragen.

Die Abfahrt vom Pass Lueg - nach einem ersten steilen Stück kommen wir wieder auf die große Straße entlang derer wir auch hochgestrampelt sind - macht zwar viel Spaß, hat aber vor allem mit dem breiten Anhänger einen kleinen Nachteil: Es gibt keinen Radweg mehr. Bei der Bundesstraße handelt sich zwar um keine Autobahn - diese verläuft direkt parallel und nicht weit entfernt - aber der Verkehr auf der kurvigen Straße ist dennoch nicht zu vernachlässigen. Begründung für das Fehlen des Radwegs ist die Enge des Tals. Wenn man sich etwas umschaut, ist dies aber nicht wirklich nachzuvollziehen. Unserer Meinung nach würde ein Radweg hier locker noch hinpassen. Wir kommen zurecht, es wird auch fast jeder sonst zurechtkommen, aber wenn die lokalen Verantwortlichen den Alpe Adria Radweg als eine der populärsten Alpenüberquerungen pushen wollen, sollten sie sich etwas einfallen lassen.

Vorbei an einer Freizeitarena samt Motocrossstrecke kommen wir nach Tenneck und erreichen den nächsten Anstieg, dieses Mal zur Burg Hohenwerfen. Diese liegt auf einen den hohen Bergen vorgelagerten Bergsporn und überblickt so auf eine ideale Art und Weise das Salzachtal. Unsere Straße überquert den Pass zwischen den rechts von uns gelegenen Bergen und dem links von uns gelegenen Bergsporn. Hier haben die Straßenbauer netterweise eine direkt neben der Straße verlaufende Radspur spendiert. Ab der Ortschaft Werfen weitet sich das Tal deutlich auf und wir sind wieder auf kleinen Sträßchen oder einem gesonderten Radweg unterwegs. Etwa auf der Höhe von Pfarrwerfen kommen wir an einem hübschen Spielplatz vorbei, den wir für eine Weile in Beschlag nehmen und auch eine ausgiebige Brotzeit machen.

Bischofshofen ist laut den hier stehenden Schildern eine besonders fahrradfreundliche Ortschaft. Wir können dem nicht widersprechen, gerade außerhalb der Ortschaft sind die Radwege tadellos. Kleine Ausnahme ist, dass der Radweg kurz vor dem Erreichen der Stadt entlang der Bahnlinie über eine ziemlich schmale Brücke führt. Hier müssen wir aufgrund unseres breiten Anhängers schon extrem vorrauschauend fahren, um nicht mit möglichem Gegenverkehr zu kollidieren. Die Ortschaft Bischofshofen selber macht teilweise einen recht modernen, leider daher auch gesichtslosen Eindruck. Beim Verlassen der Stadt muss man recht komisch und unintuitiv abbiegen und durch einen Tunnel fahren, hier sind wir froh, unser GPS-Gerät samt darauf gespeichertem Routenvorschlag dabei zu haben.

Recht ereignislos führt der Radweg nun wieder direkt entlang der Salzach und nach etwa neun Kilometern erreichen wir Sankt Johann im Pongau. Hier meiden wir die Innenstadt und besuchen stattdessen im auf der anderen Flussseite gelegenen Industriegebiet einen Supermarkt. Hinter der Ortschaft folgt zum Tagesabschluss noch ein gut machbarer Anstieg, bis wir unsere vorgebuchte Unterkunft erreichen. Dabei handelt es sich um ein Hotel mit Schwerpunkt auf Familien mit Kindern. Ein kleiner Badesee, Reitstrecke und Streichelstall inklusive. Alex ist glücklich, auch wenn ihm das Füttern der großen Pferde nicht ganz geheuer ist. Beim Abendessen stellen wir fest, dass wirklich fast nur Familien mit Kindern hier sind und dementsprechend viel Tohuwabohu herrscht. Was wohl ein kinderloser Gast denken mag, der durch Zufall hier absteigt?

Tageskilometer: 60.7 km, Gesamtstrecke: 244 km


Wir queren die Königseeache


Unterwegs durchs Salzburger Land


Am Pass Lueg


Die Burg Hohenwerfen
Zurück zum Seiteninhalt