22.09.2019: Verona - München - Wünderlich

Nach dem Auschecken aus unserem Hotel bepacken wir wieder unsere beiden Räder und rollen durch die Fußgängerzone von Verona zur Piazza Bra und von dort aus noch ein kurzes Stück weiter zum sehr zentral gelegenen Bahnhof Puorta Nova. Deutlich vor der geplanten Abfahrt des Zugs stehen wir am Bahnsteig und sind wegen der gestern verschickten Streikwarnung gespannt, was kommt. Hier kommen wir mit einem Radler aus Wien ins Gespräch, der von Zürich aus nach Landeck geradelt ist und von dort aus weiter entlang der Via Claudia Augusta nach Verona. Er wollte sich gestern Zugfahrkarten kaufen, hat aber aufgrund der Streikdrohung keine Tickets bekommen. Oha.

Noch ehe wir uns Gedanken darüber machen können, ob unsere Rückreise ernsthaft in Gefahr sein könnte, rollt allerdings schon der Zug ein. Wir verabschieden uns von dem Österreicher und versuchen, unsere Räder zu verstauen. Das stellt sich als nicht ganz einfach heraus, da unsere beiden Räder Plätze an beiden Enden eines Wagens haben, unsere Sitzplätze sich aber in einem anderen Wagen befinden. So dauert es ein wenig, bis wir mitsamt unserem Gepäck auf den vorgesehenen Plätzen sitzen. Die Rückreise verläuft ereignislos. Bis Bozen fahren wir größtenteils entlang der Radroute, über die wir vor ein paar Tagen gekommen sind und kreuzen diese auch diverse Mal.

Ab Bozen denn verlassen wir die Etsch und fahren entlang der Eisack bis nach Brenner, wo wir die Grenze überqueren. Auf der österreichischen Seite entfernt sich die Bahnlinie etwas von der Brennerautobahn, unterquert kurz vor dem Eingang zum Stubaital die beeindruckende Europabrücke und kurz darauf sind wir in Innsbruck. Der Radfahrkollege aus Wien, den wir in Verona am Bahnsteig getroffen hatten, wollte bis hier mitfahren und dann umsteigen. Leider können wir nicht feststellen, ob er das geschafft hat. Hinter Innsbruck geht es durch das Inntal Richtung Kufstein. Hier sind wir sehr beeindruckt, wie aufwendig - zum Beispiel mit vielen neuen Tunneln - auf österreichischer Seite die Strecke (als Zufahrt zum im Bau befindlichen Brennerbasistunnel) ausgebaut wurde. Auf deutscher Seite geht es gemütlicher weiter, bald erreichen wir Rosenheim und dann München. Das letzte Stück vom Hauptbahnhof zurück nach Hause legen wir wieder auf den Rädern zurück.