15.09.2019: Landsberg am Lech - Füssen - Wünderlich

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15.09.2019: Landsberg am Lech - Füssen
Das Frühstück in unserem Hotel ist zwar gut aber nicht überragend. Es sind viele andere Radler unterwegs, im Schnitt schon etwas älter. Beim Auschecken merken wir, dass diese alle zu einer großen Gruppe gehören, kommen aber leider nicht ins Gespräch. Es wäre schon interessant, wo es für diese Gruppe hingeht.

Für uns geht es bei perfektem Wetter - es hängt lediglich noch etwas Frühnebel im Lechtal – erst mal nach Westen aus Landsberg hinaus. Wieder folgen wir der Strecke, die wir schon von unserer 2017er Trainingsfahrt nach Zürich kennen. Bei Erpfting biegen wir nach Süden ab und fahren relativ flach über schöne Wiesen und Weiden sowie durch kleinere Ortschaften. Ab hier sind wir auf der Via Claudia Augusta unterwegs und kommen immer wieder an Informationstafeln zu dieser antiken Straße vorbei. In Denklingen wechselt die Via Claudia Augusta recht plötzlich ihre Richtung und wir fahren nach Nordosten Richtung B17 und Lech. Obwohl wir nach Überqueren der B17 viel Höhe verlieren, kommen wir nicht direkt an den Lech.

Hinter Epfach - zu Römerzeiten sehr bedeutend, da sich hier zwei wichtige Straßen kreuzten (neben der Via Claudia Augusta die Straße von Bregenz nach Salzburg) - geht es wieder etwas bergauf und wir entfernen uns vorerst wieder etwas vom Lech. In Altenstadt, kurz vor Schongau gibt es ein kleines Informationszentrum zur Via Claudia Augusta mit einem rekonstruierten Stück alter Straße. Wir durchqueren Randbezirke von Schongau und überqueren dabei zweimal die B17, die Dirk während seiner Studienzeit so oft entlang gefahren ist. Die Landschaft wird deutlich hügeliger und abwechslungsreicher und die vorher nur schüchtern weit entfernt am Horizont zu erahnenden Berge rücken immer näher. Wo hier nun auch noch Gras mampfende Kühe auf der Wiese stehen, entspricht das Ganze dem altbekannten Klischeebild des Allgäuer Voralpenlands.

Am Nordende vom Lechstausee Urspring verlassen wir die Via Claudia Augusta für einen kleinen Abstecher: schön über Hügel fahren wir nach Steingaden mit seinem Kloster und von dort aus weiter nach Wies mit der berühmten Wallfahrtskirche. Direkt hinter Steingaden geht es ein kurzes Stück gut bergauf. Hier ist es ein klein wenig frustrierend, als nahezu einziger "richtiger" Radfahrer von Massen Touristen auf e-Bikes überholt zu werden. Die Wieskirche selber ist sehr schön gelegen. Direkt vor der schönen Kirche gönnen wir uns in einem vollen Biergarten mit sehr planloser Bedienung ein verspätetes zweites Frühstück. Auf dem Rückweg nach Steingaden kommt uns eine Familie mit einem kleinen Jungen entgegen, der bergauf auf Schotter mit dem Rad ins Straucheln kommt. Wir fragen ob alles OK ist, die Mama fragt, ob alles OK ist, als Antwort auf alle Nachfragen gibt es aber nur ein trotziges „ich hasse Radfahren!“.

Wir rollen zurück nach Steingaden und von dort aus - nun auf einer deutlich flacheren Route - in Richtung Lechbruck. In Steingädele sehen wir einige auf Kühen reitende Leute - naja, das geht auch, wenn man gerade kein Pferd zur Hand hat. Ab Lechbruck folgen wir der Via Claudia Augusta in Richtung Füssen. Auf einer alten Bahnlinie geht es Richtung Roßhaupten. Auf einmal ist direkt hinter uns ein extrem fitter Inliner unterwegs. Auf unsere Nachfrage, ob er vielleicht vorbei will, kommt eine verneinende Antwort, er sei nicht schneller als wir. Irgendwann setzt er dann doch an und rollt in der Folge längere Zeit vor uns her. Unser Respekt, bei dem stetigen Bergauf- und Bergab wären wir auf Inlinern sicherlich deutlich langsamer als ein Fahrrad. Östlich von Roßhaupten gibt es einen kleinen Rastplatz mit einem Via Claudia Augusta-Kunstwerk. Besonders gefallen uns einige Römerköpfe aus Holz.

Nur kurz darauf kommen wir an den Forggensee, der beim sehr schönen Wetter eine tolle Wasserfarbe zeigt. Hier gibt es insgesamt deutlich mehr Verkehr als zuvor (Autos auf den Straßen, aber auch Fahrräder und Fußgänger auf den Wegen). Die Via Claudia Augusta führt sehr schön am See entlang. Kurz vor Füssen kommen wir zum Festspielhaus. Wir umrunden dieses und kommen zu einer Mischung aus Park und Seepromenade, von wo aus wir einen tollen Blick auf den See und auf Neuschwanstein haben.

In Füssen haben wir ein günstiges Hotel direkt in der Innenstadt gebucht. Es ist zwar etwas schwierig, eine verantwortliche Person für den Check-in zu finden, letztendlich gelingt es uns aber. Wir machen einen Spaziergang durch die Stadt mit ihren schönen Altstadtsträßchen, dem Kloster Sankt Mang, der Hl. Geist-Kirche und dem hohen Schloss. Zum Abendessen gehen wir in einen Biergarten direkt unterhalb des Schlosses. Nach einem kurzen Abendspaziergang geht es ins Bett. Morgen steht unsere erste Passüberquerung auf dem Programm.

Tageskilometer: 96.1 km, Gesamtstrecke: 154 km


Die Wieskirche


Blick auf die Alpenkette


Unsere Fahrräder rasten am Forggensee. Im Hintergrund Schloss Neuschwanstein


Spitalgasse in Füssen
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