30.05.2022: Kleinseebach - Ebern - Wünderlich

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30.05.2022: Kleinseebach - Ebern
Bei wieder gutem Wetter geht es weiter in Richtung Norden entlang des Main-Donau-Kanals. Gerade die ersten Kilometer auf dem noch komplett leeren Uferweg bei schöner Beleuchtung durch die tief stehende Sonne sind richtig schön. Wir bleiben einige Male stehen, um Lastkähnen hinterherzuschauen und fragen uns, wo diese wohl hinfahren. An Forchheim fahren wir nur vorbei – die schöne Innenstadt befindet sich auf der anderen Seite des Kanals – machen aber einen kleinen Abstecher vom Radweg zu einer nahen gelegenen Bäckerei, um in Form einer Breze ein zweites Frühstück für Alex zu organisieren. Kurz darauf entfernt sich der Radweg erstmals etwas vom Kanal und verläuft für ein kurzes Stück entlang einer Straße. Hier erleben wir, wie einige die Straße überquerende Gänse es schaffen, den Autoverkehr auf dieser Straße mehr oder weniger komplett lahmzulegen.

Bei Neuses überqueren wir den Kanal und fahren für ein kurzes Stück auf einer zwischen Kanal und Regnitz gelegenen Halbinsel, auf der sich früher offensichtlich irgendeine Art Industriegelände befand. Es gibt jedenfalls ein kurzes Stück nicht mehr in Betrieb befindlicher Kanal namens „Alter Werkkanal“. Heute gibt es nur noch eine Außenstelle des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts sowie ein paar recht interessante Kunstwerke direkt am Radweg. Weiter entlang dem Kanal kommen wir nach Hirschaid, wo wir einen direkt neben einer Kita gelegenen sehr schönen Spielplatz finden, auf dem wir einige Zeit verbringen.

Vorbei an Strullendorf nähern wir uns dann Bamberg. Sehr viel vom Näherkommen bemerkt man auf dieser Route allerdings über weite Strecken nicht. Gut, wir fahren auf einmal nicht mehr entlang von Feldern und baumbestandenen Flächen, sondern vorbei an Kleingärten. Und am Horizont lässt sich schon der Bamberger Dom blicken. Ein kleines bisschen durch ein Industriegebiet und schon sind wir mitten im Stadtgebiet auf der schön grün angelegten Promenade unterwegs. Ähnlich wie gestern gönnen wir uns auch hier wieder an einem kleinen Imbiss mitsamt Biergarten ein kleines Mittagessen. Da wir recht früh hier sind, können wir zwar bestellen, müssen dann aber etwas warten. Die Zeit lässt sich prima auf dem direkt nebenan befindlichen Spielplatz überbrücken. Der Imbiss ist super-gemütlich, hier ist es sicher auch an lauen Sommerabenden richtig schön.

Auch wenn wir keine Zeit für ein wirklich ausgedehntes Besichtigungsprogramm haben, wollen wir einen kurzen Blick in die Bamberger Innenstadt werfen. Also überqueren wir am Wilhelmsplatz wieder den Kanal und radeln in Richtung des zentralen Bereichs. Es ist zwar viel los und für Räder gibt es teilweise nur enge Radspuren auf den Straßen, aber wir kommen dennoch problemlos voran. Die Regnitz überqueren wir auf der Oberen Brücke, zurück etwas später wieder auf dem Geyerswörthsteg, von wo aus wir einen schönen Blick auf das mitten im Fluss stehende alte Rathaus haben, welches in der jetzigen Form seit 1467 dort steht. Zwischen den beiden Flussüberquerungen machen wir einen kleinen Bogen, um ums den Bamberger Dom aus der Nähe anzuschauen. Dieser steht nun auch schon seit mehr seit 1000 Jahren auf seinen Hügel. Bei dem Dom handelt sich um ein UNESCO-Weltkulturerbe und er ist unter anderem deshalb bekannt, da sich hier das einzige Papstgrab in Deutschland und nördlich der Alpen befindet, und zwar dasjenige von Papst Clemens II. Zurück über den Grünen Markt und den Maximiliansplatz verlassen wir dann die Altstadt von Bamberg wieder. Das war zwar ein sehr kurzer Besuch, aber diese Stadt hat uns sehr gut gefallen.

Die Strecke aus Bamberg heraus ist nicht ganz so schön wie hinein: wir verlassen den Kanal und fahren zunächst durch dichtes Stadtgebiet ganz grob in Richtung Bahnhof. Weiter entlang der Bahnlinie in Richtung Nordwesten verlassen wir allmählich den dicht bebauten Bereich. Vorbei am Aufseßhöflein, einem ehemaligen Lustschloss aus dem 18ten Jahrhundert kommen wir nach Hallstadt. Diese Ortschaft ist nicht wirklich hübsch, aber das Stück Radweg von dort weiter nach Kemmern ist es umso mehr: dieses führt durch die schönen Flussauen des hier noch sehr kleinen Mains. Ein wenig später, hinter Breitengüßbach überqueren wir dann die Autobahn 73 und bald darauf erneut den Main. Hier gibt es auch eine ganze Ansammlung von kleinen Seen, wohl größtenteils Baggerseen.

Entlang der Bundesstraße B279 fahren wir weiter nach Baunach. Auf Höhe der Mainüberquerung befindet sich eine größere Baustelle, die uns als Radfahrer aber nicht wirklich betrifft. In Baunach selber dann erleben wir erstmals einen Effekt, der sich in der Folge wiederholen wird und der für Unterfranken wohl typisch ist: zwischen den Ortschaften gibt es prima angelegte Radwege, in den Ortschaften selber aber nicht mehr. Wohl hauptsächlich, da die Häuser zu nahe aneinander stehen, um Straße und Radweg gemeinsam durchzustopfen. So etwas kann doof sein, wenn gerade viel Verkehr herrscht, inklusive schweren Muldenkippern und man als Radler mit etwas Anstrengung einen Anhänger einen Anstieg bergauf zieht. In Baunach können wir glücklicherweise die große Straße für ein kurzes Stück verlassen und uns die überraschend schöne Innenstadt anschauen. Wieso haben wir von dieser Ortschaft noch nie zuvor etwas gehört? Einen kleinen Abstecher machen wir dann auch noch zum örtlichen Bahnhof bzw. zum direkt daneben befindlichen Spielplatz

Nach Ebern, unserem heutigen Etappenziel sind es nun noch etwa 13 Kilometer: immer entlang der B279 durch die schöne und hügelige Landschaft von Unterfranken und ab und an kleinere Ortschaften. Das Wetter wird schlechter, zwischenzeitig fallen ein paar Regentropfen. Aber alles nicht dramatisch. Ebern wird von der B279 umfahren, wir erreichen die Ortschaft über eine Stichstraße. Wir haben in einer kleinen Pension vorgebucht und werde freundlich vorgebucht. Ein Kinderbett gibt es nicht. Das wussten wir aber schon vorher. Eine Nacht wird Alex es schon zwischen uns beiden Erwachsenen aushalten. Die paar hundert Meter von der Pension in die wieder überraschend hübsche Innenstadt laufen wir und suchen uns dort eine Essensmöglichkeit. Die Auswahl ist nicht groß, die Qualität des Essens entspricht dann auch sicher nicht höchsten kulinarischen Ansprüchen: es handelt sich um sehr gute und ehrliche Hausmannskost – gerade das Richtige nach einem schönen Radfahrtag.

Tageskilometer: 67.2 km, Gesamtstrecke: 303 km


Morgenstimmung am Main-Donau-Kanal


Immer noch am Main-Donau-Kanal


Altes Rathaus in Bamberg


Marktplatz von Baunach
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