19.08.2016: Martin - Bojnice - Wünderlich

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19.08.2016: Martin - Bojnice
Das Wetter präsentiert sich heute wolkig. Nach dem gestrigen Sonnenbrandwetter eine willkommene Abwechslung. Eigentlich das ideale Radfahrwetter. Vor allem die Berge ringsum sind wolkenverhangen.

Wir verlassen Martin auf Radwegen, die deutlich besser sind als das, über was wir uns gestern quälen mussten. Dennoc ist es sehr holprig und wir sind fast froh, als wir auf eine Schnellstraße abbiegen können, vor allem da diese über einen angenehm breiten Seitenstreifen verfügt. Wenig später, in dem kleinen Städtchen Pribovce, verlassen wir die Schnellstraße auch schon wieder. Im hiesigen Supermarkt decken wir uns auch noch einmal mit Getränken ein.

Dann geht es auf einer kleinen Nebenstraße hinauf, auf einen kleinen Höhenrücken und diesen entlang, durch Wiesen und Felder. Rechts vor uns können wir schon den Höhenzug erkennen, den wir gleich überqueren müssen. Noch können wir nicht erkennen, wo es durchgehen soll. Wir fahren wieder ein wenig hinunter, überqueren die Schnellstraße nach Prievidza und fahren nun direkt auf die Berge zu.

Hinter Klaštor pod Znievom, einem kleinen Dorf, das stolz auf Transparenten verkündet, dass es vor 900 Jahren gegründet wurde, kommen wir in den Bergwald. Die Straße steigt nun sanft aber stetig an. Ab und zu öffnet sich der Wald auf Almwiesen voller weidender Ziegen. Hinter der Abzweigung nach Vricko wird der Straßenzustand ein wenig schlechter, der ohnehin schon spärliche Verkehr nimmt fast ganz ab, nur fast an der Passhöhe begegnen uns ausgerechnet zwei Straßenkehrmaschinen. Nun wird die Straße Stück für Stück steiler, doch schließlich erreichen wir den höchsten Punkt. Hier legen wir eine kleine Pause ein. Auf dem Wegweiser, der hier steht, erkennen wir, dass wir den Europäischen Fernwanderweg E8 kreuzen.

Nun können wir das Rad ersteinmal rollen lassen. Es geht zunächst hinab durch ein schönes waldiges Tal. Unten treffen wir dann wieder auf eine Fernverkehrsstraße, der wir erstmal folgen. Wir befinden uns nun in einem offenen Talkessel, stark zersiedelt mit viel Industrie (wir sehen vor allem Glasereien). Nach einigen Kilometern können wir die Schnellstraße dann wieder verlassen. Es folgt nun ein überraschend guter Radweg bis nach Prievidza.

Da wir noch sehr früh dran sind, legen wir hier in einem Einkaufzentrum eine ausgedehnte Mittagspause ein. Zunächst ein Einkauf im Supermarkt, dann Mittagessen in einer Dönerbude. Döner bestellen ist international: „Mit allem und (nicht) scharf“ – diese Verständigung klappt auch, wenn die Beteiligten über keine gemeinsame Sprache verfügen.

Bei der Weiterfahrt können wir schon das Schloss von Bojnice vor uns erkennen. Es hat gewisse Ähnlichkeit mit einem Disneyschloss: Der letzte Burgherr hat Ende des 19. Jahrhunderts die ursprünglich gotische Burg zu einer Art Neuschwanstein umgebaut. Unser Hotel liegt direkt neben dem Schloss. Trotz der frühen Uhrzeit ist unser Zimmer schon fertig, so dass wir einchecken und uns frisch machen können.

Dann geht es hinüber zum Schloss. Dort erfahren wir, dass die (einzige?) englischsprachige Führung vor einer Stunde war, wir dürfen uns aber einer slowakischen Führung anschließen und bekommen eine deutschsprachige Broschüre verkauft, die (wahrscheinlich) die gleichen Informationen enthält, die auch die nette Fremdenführerin erzählt. Auch von innen hat das Schloss eine gewisse Ähnlichkeit mit Neuschwanstein, wirkt aber insgesamt wohnlicher. Nach der Führung machen wir noch einen kleinen Spaziergang rund um das Schloss. Anscheinend ist Bojnice eine der Hauptattraktionen der Slowakei (ohne, dass wir vor der Planung unserer Reise je davon gehört hatten) und so sind außenherum allerhand andere Attraktionen aus dem Boden geschossen: ein Zoo, ein Dinopark, ein Schwimmbad und unzählige Büdchen, die allen möglichen Kitsch verkaufen.

Der Abend wird richtig schön: Nach dem Essen in einem Gartenrestaurant lauschen wir vor dem Kulturzentrum in der kleinen Fußgängerzone noch dem Konzert eines Gitarrenduos und machen dann noch einen Mondscheinspaziergang um das Schloss.

Tageskilometer: 59.61, Gesamtstrecke: 1418 km


Kurz vor Kláštor pod Znievom


Spannend geht es durch dichten Wald bergab


Schloss Bojnice

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