13.08.2016: Gliwice - Oświęcim - Wünderlich

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13.08.2016: Gliwice - Oświęcim
Da wir heute eine eher kürzere Etappe vor uns haben, können wir ein klein wenig länger (naja, letztendlich handelt es sich um 15 Minuten mehr) im Bett liegen bleiben. Der nette Hotelangestellte, der gestern unsere Räder im Gepäckraum verstaut hat, hat auch heute wieder Dienst und fängt ein sehr fachkundiges Gespräch über unsere Route und die Räder an.

Nach der Verabschiedung versuchen wir, Gliwice wieder zu verlassen. Das gelingt im Großen und Ganzen sehr gut, auch wenn die mit Hilfe von OpenCyclemap geplante Route einmal über den eigentlich mit einer Schranke abgesperrten Hinterhofparkplatz eines Universitätsgebäudes führt.

Kurz hinter dem Stadtausgang fahren wir den eintausendsten Kilometer unserer Reise und kommen kurz darauf an dem Förderturm einer Kohlemine vorbei. „Ah, ein altes Industriedenkmal“ denken die beiden dummen Bayern und sind baff erstaunt, als hinter der nächsten Kurve eine Gruppe von etwa vierzig Bergleuten mit geschwärztem Gesicht steht; scheinbar war unter Tage gerade Schichtwechsel.

Noch baffer erstaunt sind wir, als etwas später auf einem schönen Radweg, direkt an einem Biergarten, eine Ziege auf der Route steht. Streicheln lassen will sie sich aber nicht.

Deutlich später, fast schon in Oświęcim, kommen wir zu zwei weiteren tierischen Begegnungen: Im abgemähten Feld neben der Straße, keine hundert Meter entfernt, pickt seelenruhig ein Storch nach seinem Futter. Und etwas später steht – noch viel näher – ein Reh im hohen Gras, betrachtet uns (wir sind stehengeblieben) erstmal neugierig, entscheidet dann aber doch, zu erschrecken und wegzuhüpfen.

Ansonsten führt unsere Route weiter durch sanft hügelige Landschaften, über weite Strecken landwirtschaftlich genutzt, und viel Wald. Neu nun aber auch, dass wir direkt an riesigen Kohleminen, Stahlhütten und Kohlekraftwerken vorbeikommen.

Kurz vor Oświęcim verlassen wir Schlesien. Die Stadt begrüßt uns mit extrem unübersichtlichen Kreisverkehren und extrem viel Verkehr. Wir schlagen uns zu unserem Hotel durch, machen uns frisch und brechen wieder auf. Denn wir haben uns zu einer Führung durch diejenige Einrichtung angemeldet, durch den der deutsche Name dieser Stadt zu trauriger Berühmtheit gelangt ist: das Konzentrationslager Auschwitz.

Die Führung startet am sogenannten Stammlager, dem zentralen und zuerst errichteten Teil des Konzentrationslagers. Die Führerin führt uns etwa 90 Minuten durch verschiedene Barracken und gibt einen sehr informativen Überblick über die Geschichte des Lagers und was hier geschah. Wir wollen in diesem Rahmen nicht detailliert darüber schreiben; denn dieses Thema ist einfach zu bedrückend. Nach den ersten Teil der Führung geht es mit dem Bus ins etwa 3 km entfernte – viel größere – Lager Auschwitz-Birkenau. Auch hierzu kein längerer Bericht, man möge es verzeihen. Dennoch sind wir froh darüber, diese extrem lehrreiche Besichtigung gemacht zu haben.

Tageskilometer: 67.12, Gesamtstrecke: 1062 km


Wir haben die ersten tausend Kilometer erfolgreich hinter uns gebracht


Förderturm einer Kohlemine in Jajosty


Futtersuchender Storch kurz vor Oświęcim


Torgebäude das Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau

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